AssCompact suche
Home
Assekuranz
23. September 2015
Bundesländer im Vergleich: Wie steht es um die finanzielle Vorsorge für Pflegebedürftigkeit?

Bundesländer im Vergleich: Wie steht es um die finanzielle Vorsorge für Pflegebedürftigkeit?

Laut dem AXA Deutschland-Report 2015 sorgen die deutschen Ruheständler besser für den Fall einer Pflegebedürftigkeit vor, als die Erwerbstätigen. Allerdings macht sich dabei auch ein West-Ost-Gefälle bemerkbar und die Bundeshauptstadt Berlin rangiert an letzter Stelle. Und: Viele Berufstätige in Mecklenburg-Vorpommern verlassen sich auf den Staat, wenn es ums Einspringen im Fall der Fälle geht.

Nur jeder zweite Rentner oder Pensionär in Deutschland hat für den Fall einer Pflegebedürftigkeit finanziell vorgesorgt. In den westdeutschen Bundesländern verfügt im Schnitt über die Hälfte der Ruheständler nach eigener Aussage über eine entsprechende Absicherung. In Ostdeutschland und Berlin sind es im Schnitt über ein Fünftel weniger. Das geht aus dem AXA Deutschland-Report 2015 zu Ruhestandsplanung und -management hervor.

Unter den Erwerbstätigen zeigt sich das West-Ost-Gefälle in Sachen Absicherung dem Report zufolge aber weniger ausgeprägt. Die Erwerbstätigen in Deutschland haben außerdem noch deutlich seltener eine finanzielle Vorsorge für den Fall einer Pflegebedürftigkeit getroffen als die Ruheständler (40% gegenüber 52%). Berufstätige im Saarland und in Baden-Württemberg besitzen am häufigsten eine solche Absicherung. Und auch die Rentner und Pensionäre in diesen beiden Bundesländern sind bei der Vorsorge bundesweit führend. Dagegen erreichen sowohl die Ruheständler als auch die erwerbstätigen Personen in Berlin jeweils nur den drittletzten Platz im Vergleich aller Bundesländer bei der Häufigkeit einer vorhandenen finanziellen Absicherung für den Pflegefall. Damit rangiert die Hauptstadt im bundesweiten Gesamtranking insgesamt an letzter Stelle.

Die Verfasser des AXA Deutschland-Report wollten außerdem wissen, wer nach Meinung der Befragten im Fall einer Pflegebedürftigkeit einzuspringen habe. 7% aller Erwerbstätigen in Deutschland schieben diese Rolle dem Staat an erster Stelle zu. Lediglich 3% wollen sich im Pflegefall auf ihre Kinder verlassen. Aber auch hier gibt es starke Divergenzen zwischen den Bundesländern. So ist jeder sechste Berufstätige in Mecklenburg-Vorpommern der Meinung, dass der Staat im Pflegefall einspringen soll. Ganz anders wird dies in Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Hessen und Sachsen gesehen: Hier vertritt nur jeder zwanzigste Berufstätige diese Ansicht. Was die Rentner angeht, so verlässt man sich im hohen Alter in Sachsen, Hessen sowie Bremen und Brandenburg am meisten auf seine Kinder, wenn es zum Pflegefall kommen sollte. Am seltensten ist dieses Vertrauen auf die Kinder demgegenüber bei den Rentnern in Berlin festzustellen.

Über die Studie

„Die Befragung ermittelt nicht die Anzahl derer, die in Deutschland über eine private Pflegezusatzversicherung verfügen“, erklärt Matthias Kaja, Experte für Ruhestandsplanung bei AXA. „Erfasst sind vielmehr alle Personen, die das Risiko einer Pflegebedürftigkeit finanziell absichern wollen, also über alle Vorsorgeformen hinweg, oder auch über eine eventuell bereits vorhandene Pflege-Versicherung hinaus.“ Durch Telefoninterviews wurden repräsentativ in allen 16 Bundesländern Erwerbstätige und im Ruhestand befindliche Personen befragt. Die Befragung wurde vom Marktforschungsinstitut YouGov durchgeführt. (ad)