AssCompact suche
Home
Investment
8. Oktober 2020
BVI schlägt neues europäisches Fondsvehikel vor

BVI schlägt neues europäisches Fondsvehikel vor

Der deutsche Fondsverband BVI hat der EU-Kommission die Einführung eines neuen Fondstyps vorgeschlagen. Er soll helfen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern und die EU-Klimaziele zu sichern.

Der deutsche Fondsverband BVI hat der EU-Kommission die Einführung eines neuen Fondstyps vorgeschlagen, der helfen soll, einerseits die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern und andererseits die EU-Klimaziele zu sichern. Der an den OGAW-Rechtsmantel angelehnte „European Impact Fund“ (EIF) soll in ökologische und soziale Langfristprojekte investieren. Bislang werden diese Projekte allein aus dem EU-Haushalt finanziert. EIFs könnten dem BVI zufolge mittleren und kleinen Unternehmen in der EU dringend benötigtes Kapital zur Verfügung stellen, zumal die Kapitalmarktunion noch auf sich warten lässt.

So sollen die Fonds anlegen

Mindestens 50% des Kapitals von EIFs soll in „European Impact Bonds“ angelegt werden. Dahinter verbergen sich Anleihen, die die EU im Rahmen ihrer Regionalpolitik zur Finanzierung grüner und sozialer EU-Projekte begibt. Mindestens 20% des Kapitals soll in Wertpapiere kleiner und mittlerer Unternehmen in der EU investiert werden, bis zu 10% in geschlossene Fonds wie Private-Equity-Fonds. In welche Projekte, Aktien und Anleihen die Fondsgesellschaften über die neuen EIFs investieren, bleibt ihnen überlassen. Wichtig ist dem BVI zufolge, dass EIFs ausschließlich in Aktien und Anleihen von Unternehmen in der EU investieren. Der Finanzsektor sei dabei ausdrücklich ausgeschlossen.

Zusätzliches Kapital für Investitionen in Europa

„Viele EU-Länder werden in den nächsten Jahren Mühe haben, ihre Wirtschaft wiederzubeleben und sie gleichzeitig nachhaltiger zu gestalten“, sagt BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter. „Über das neue Vehikel könnten zusätzliche Milliarden aus der Privatwirtschaft für Investitionen innerhalb der EU mobilisiert werden. Die Nachfrage von Anlegern nach geeigneten ESG-Investitionen ist hoch, und das private Kapital aus EIFs könnte der Wirtschaft schneller zur Verfügung stehen als die Mittel aus öffentlichen EU-Fördertöpfen.“ (mh)

Bild: © bluedesign – stock.adobe.com