68 Länder werden dieses Jahr in eine Rezession geraten und das globale Wirtschaftswachstum mit minus 1,3% negativ sein. Der Welthandel bricht um 4,3% ein. Und die Firmeninsolvenzen steigen weltweit um 25%, in Deutschland um 11%. Das erwartet der Kreditversicherer Coface in seinem neuen Ausblick für die Weltwirtschaft im Corona-Jahr 2020.
Bisherige Prognosen schlagartig hinfällig
Mit der Corona-Krise wurden alle Prognosen vom Jahresbeginn schlagartig hinfällig. So auch die Insolvenzprognosen von Coface. Im Januar erwartete der internationale Kreditversicherer noch eine moderate weltweite Zunahme um 2%. Jetzt hat sich diese Zahl mehr als verzehnfacht. Das wäre der stärkste Anstieg seit 2009 als das Plus bei 29% lag. Das gelte selbst wenn die Wirtschaft im dritten Quartal wieder langsam anspringen würde und ohne eine eventuelle zweite Corona-Welle in der zweiten Jahreshälfte.
39% mehr Insolvenzen in den USA
Coface-Volkwirtin Christiane von Berg konstatiert negative Entwicklungen auf der Produktions- wie auf der Nachfrageseite: „Das schwächt Umsätze, Cashflows und Margen der Unternehmen erheblich. Mit den zu erwartenden Folgen bei den Insolvenzen.“ Den größten Anstieg der Unternehmensinsolvenzen erwartet Coface in den USA mit einem Plus von 39%. Den Schnitt der westeuropäischen Länder beziffert der Kreditversicherer mit 18%. Im Einzelnen sieht Coface eine Steigerung für Deutschland um 11%, Frankreich um 15%, Großbritannien um 33%, Spanien um 22% und Italien um 18%.
BIP-Rückgang in Deutschland von 6,7%
„Insgesamt steht die globale Wirtschaft in diesem Jahr vor ihrer ersten Rezession seit 2009“, sagt Christiane von Berg. Der Rückgang dürfte selbst bei einem günstigen Szenario bei 1,3% liegen. In den USA wird die Wirtschaftsleistung laut Coface in diesem Jahr um 2,9% sinken, in der Eurozone um 6,2%. Die BIP-Wachstumsprognose für Deutschland liegt nun sogar bei einem Minus von 6,7%. Das wäre ein stärkerer Konjunktureinbruch als 2009. (mh)
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