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11. April 2020
COVID-19: Das sind die Folgen für Baufinanzierungen

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COVID-19: Das sind die Folgen für Baufinanzierungen

2. Was sind die größten Herausforderungen für Immobilienkäufer?

Das unterscheidet sich je nach Bundesland und je nach Umfang der Einschränkungen. In Bayern beispielsweise ist es aktuell kaum noch möglich, eine Immobilie zu besichtigen. In anderen Bundesländern sind Besichtigungen zwar noch eingeschränkt möglich, dafür kann es schwieriger sein, einen Notartermin zu bekommen. Wer über ein solides Einkommen und ein festes Arbeitsverhältnis verfügt und die passende Immobilie findet, kann sie laut Michael Neumann allerdings weiterhin problemlos finanzieren.

Nicht zu eng kalkulieren

Für alle Finanzierungen gelte in der aktuellen Situation auf keinen Fall zu eng zu kalkulieren. Einige Banken würden Finanzierungen derzeit konservativer prüfen und die Finanzierung der Immobilie zum Beispiel bei 90% des Kaufpreises deckeln oder einen größeren Puffer in der Haushaltsrechnung verlangen. Sehr knappe Finanzierungen, die vor einigen Wochen vielleicht noch finanziert wurden, würden nun teilweise abgelehnt.

Langfristig sichern und schnell tilgen

Da die Bauzinsen tendenziell steigen dürften, sei eine lange Zinsbindung von mindestens 15 Jahren sowie eine hohe anfängliche Tilgung von mindestens 2%, besser 3% empfehlenswert. Es macht darüber hinaus Sinn, einen Tilgungssatzwechsel in den Darlehensvertrag aufzunehmen. Das ist enorm hilfreich, wenn sich die Einkommenssituation ändert und die Rate kurzfristig angepasst werden muss.

3. Ist jetzt ein guter Zeitpunkt für die Anschlussfinanzierung?

Wer bereits eine Immobilie besitzt und das Darlehen dafür abbezahlt, sollte prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, den Baukredit jetzt umzuschulden und die Konditionen zu verbessern. Wenn das Darlehen bereits seit zehn Jahren vollständig ausbezahlt ist, lässt es sich mit einer Frist von sechs Monaten kostenfrei kündigen − selbst wenn ursprünglich eine längere Zinsbindung vereinbart war. Weil das Zinsniveau jetzt wesentlich niedriger ist als damals und die Konditionen zu den aktuell gültigen Zinsen neu berechnet werden, bedeutet das eine sofortige Entlastung bei der monatlichen Rate.

Forward-Darlehen als Alternative

Wer seine bisherige Rate beibehalten kann und möchte, erhöht damit automatisch die Tilgung und zahlt das Darlehen deutlich schneller ab. Falls eine Anschlussfinanzierung noch nicht möglich ist, lassen sich die aktuellen Zinsen schon fünf Jahre vor Ablauf der Zinsbindung mit einem Forward-Darlehen „einfrieren“. Das ist laut Neumann interessant für alle, die sich gegen steigende Zinsen absichern und bereits jetzt Planungssicherheit für die Anschlussfinanzierung haben möchten. (mh)

Bild: © shchus – stock.adobe.com

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