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30. Januar 2020
Das erwartet Anleger nach dem Brexit

Das erwartet Anleger nach dem Brexit

Der Brexit ist da. Am 31.01.2020 tritt Großbritannien aus der EU aus – oder doch nicht? Politisch sind die Briten ab Freitag zwar raus, wirtschaftlich ist der Kaugummiaustritt damit aber noch lange nicht abgeschlossen – und damit auch für die Anleger. AssCompact zeigt, auf was sie sich nach dem politischen Brexit einstellen müssen.

Der 31.01.2020 ist die bisher größte Zäsur in der europäischen Einigungspolitik. Mit dem Vereinigten Königreich tritt erstmals ein Land aus der Europäischen Union aus. Abgeschlossen ist das Brexit-Theater damit aber noch lange nicht. Nach dem politischen Austritt folgt ab dem 01.02.2020 eine Übergangsphase.

Was folgt beim Brexit ab dem 01.02.2020?

Großbritannien wird dann in eine Übergangsphase eintreten. Das Land wird vorerst den Zugang zum EU-Binnenmarkt behalten. Wirtschaftlich ändert sich somit zunächst wenig bis gar nichts. Während der Übergangszeit geht es darum, einen neuen und dauerhaften Handelsrahmen zwischen Großbritannien und der EU auszuhandeln.

Wie sieht der weitere Zeitplan aus?

Der weitere Zeitplan ist ungewiss. Zwar läuft die Übergangszeit bis Dezember 2020. Sie könnte aber bis Dezember 2022 verlängert werden – wenn die EU und das Vereinigte Königreich dieser Verlängerung vor dem 01.07.2020 zustimmen. Boris Johnson will eine Verlängerung verhindern. „Die Bestätigung der neuen britischen Regierung, keine Verlängerung der Übergangszeit über den Dezember 2020 hinaus anzustreben, verstärkt das Risiko, dass es einen weiteren ‚harten Brexit‘-Schock geben könnte“, erläutert Pascal Blanqué, Group Chief Investment Officer bei Amundi.

Weiteres Jahr des Brexit-Theaters

Auch Holger Schmieding rechnet im Gespräch mit AssCompact zwar mit einem erneuten Brexit-Theater in diesem Jahr, aber in deutlich abgeschwächter Form: „Es ist unwahrscheinlich, dass die Briten die Übergangsperiode verlängern. Es ist aber auch nahezu unmöglich, bis Jahresende ein umfassendes Handelsabkommen über die künftigen Beziehungen abzuschließen. Es dürfte stattdessen nur ein Teilabkommen für wesentliche Bereiche des Güterhandels sowie Übergangsregeln für einige weitere Sektoren geben“, prognostiziert der Chefvolkswirt der Berenberg Bank. Pascal Blanqué erwartet zwar angespannte Verhandlungen, aber nicht, dass es tatsächlich zu einem „No-deal Crash“ nach der Übergangsperiode im Dezember 2020 kommen wird. (mh)

Das vollständige Gespräch mit Holger Schmieding lesen Sie in AssCompact 02/2020 – demnächst in Ihrem Briefkasten. Noch kein Abonnent? Um AssCompact zu abonnieren, klicken Sie einfach hier.

Bild: © shocky – stock.adobe.com