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12. April 2024
Das sind die zehn Trends der Arbeitswelt 2024
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Das sind die zehn Trends der Arbeitswelt 2024

Wie wird sich Arbeit noch in diesem Jahr verändern? IWG hat zehn Trends ausgemacht, die besonders in der hybriden Arbeitswelt ab dem Jahr 2024 eine immer größere Rolle spielen werden. Viele davon stehen in Zusammenhang mit Dekarbonisierung, Digitalisierung und Demografie.

Das aktuelle White Paper von IWG hat sich mit der Frage beschäftigt: Welche Trends werden das Arbeitsleben im Jahr 2024 weltweit prägen? Die International Workplace Group (IWG) ist ein internationaler Anbieter von flexiblen Arbeitsplätzen. Das Unternehmen sieht hybrides Arbeiten als unausweichlicher Megatrend der heutigen Zeit. Speziell für den deutschen Markt hat Prof. Dr. Alexander Spermann, Wirtschaftswissenschaftler und Arbeitsmarktexperte, die globalen Trends eingeordnet. Das White Paper von IWG identifiziert insgesamt zehn Trends in vier Bereichen, die die Arbeitswelt im Jahr 2024 und darüber hinaus verändern werden.

Die drei Ds des deutschen Arbeitsmarktes

„Nach Covid sehen wir eine dauerhafte Verringerung der Nachfrage nach Gewerbeimmobilien um etwa 30%. Es ist also nicht mehr die Frage, ob, sondern wie Unternehmen effektiver hybrides Arbeiten umsetzen können“, so Spermann. Hybrides Arbeiten zahle auf die drei Ds des deutschen Arbeitsmarktes ein: Dekarbonisierung, Digitalisierung und Demografie.

Dies gehört aus Sicht des Arbeitsmarktexperten mit zu den relevantesten Erkenntnissen der von IWG identifizierten Trends für den deutschen Markt: Der gesenkte CO2-Fußabdruck durch weniger Reisen und virtuelle Kooperation (Dekarbonisierung), die Steigerung der Produktivität durch bessere Arbeitsorganisation, z. B. mit der Schaffung der Position des Chief Hybrid Office und dem Einsatz von KI (Digitalisierung), und die Chancen für ältere Fachkräfte, länger am Arbeitsmarkt aktiv zu bleiben (Demografie).

Das sind die Top 10 der Arbeitswelttrends 2024

Aber welche sind denn nun die zehn Trends, die im White Paper ausgemacht werden? Im Bereich Kultur stellt IWG Folgendes fest:

  • Große Unternehmen werden sich an Chief Hybrid Officers wenden: Mit den hybriden Arbeitsformen entsteht ein neuer Beruf in der Führungsetage – der Chief Hybrid Officer. Laut dem White Paper werden im Jahr 2024 noch mehr Unternehmen CHOs ernennen, um die hybride Arbeitsumgebung zu überwachen und zu optimieren. Ihre Aufgabe ist es, die Bedürfnisse von Mitarbeitern im Büro und aus der Ferne miteinander zu vereinbaren, die Produktivität sicherzustellen und logistische Herausforderungen zu bewältigen.
  • Ein neuer Fokus auf Kultur: Unternehmen müssen ein Gleichgewicht zwischen der Flexibilität der Mitarbeiter und der Gewährleistung regelmäßiger und angemessener Zeit für die Zusammenarbeit finden.
  • Höhere Erwartungen der Arbeitnehmer: Auch im Jahr 2024 wird es wieder stark um den Wettbewerb um Talente gehen. Hier werden sich dem White Paper zufolge innovative Leistungspakete durchsetzen. Demnach z. B. könnten Kinderbetreuung, Haustierbetreuung und Freistellung für Pflegeaufgaben alltäglich werden. Außerdem wird die Erwartung der Arbeitnehmer an die Unternehmen zunehmen, dass sie Leistungen und Unternehmensrichtlinien anbieten, die das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter unterstützen.
  • Die Rolle des Unternehmens bei der Kinderbetreuung: Auch die verstärkte Unterstützung von Familien durch den Arbeitgeber wird eine große Rolle spielen. Für eine vielfältige und qualifizierte Belegschaft müssen Unternehmen etwa mehr Unterstützung für berufstätige Eltern anbieten.
Diese Trends stammen aus dem Bereich der Kollaboration
  • Die Rückkehr der Mittagspause: Mittagspausen, die dem persönlichen Austausch gewidmet sind, werden im Jahr 2024 wieder Auftrieb haben.
  • Raum für Neurodiversität schaffen: Neurodiverse Teammitglieder gut unterzubringen, wird laut den IWG-Trends ein wichtiger Aspekt der DE&I-Strategien (Diversity, Equity and Inclusion) sein. Dies wird sich z. B. in der Gestaltung von Büroräumen zeigen. Diese sollten dann die spezifischen Bedürfnisse neurodiverser Mitarbeitender berücksichtigen. Beispielsweise werden Lärm und Beleuchtung Thema sein, da diese Einfluss auf das Wohlbefinden dieser Arbeitnehmer haben können.
  • „Un-Ruhestand“ wird zur Realität: Gemeint ist, dass es für ältere Generationen mehr Möglichkeiten geben muss, im Berufsleben zu bleiben oder nach einem früheren Ausstieg in den „Un-Ruhestand“ zurückzukehren, z. B. auch durch hybride Arbeit. Den IWG-Trends gemäß werden immer mehr erfahrene Fachkräfte älterer Generationen im Jahr 2024 dieses Konzept annehmen.
Im Bereich Nachhaltigkeit sieht IWG diesen Trend
  • Noch umweltfreundlichere Arbeitsweisen: Unternehmen werden in diesem Jahr nach innovativeren Wegen suchen, um ihre Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, z. B. mit „grünen“ Mietverträgen. Neben der Energieeffizienz werden dabei auch Wassereinsparung, Abfallvermeidung und Luftqualität in Innenräumen wichtig sein.
Der vierte Trend-Bereich umfasst betriebswirtschaftliche Vorteile
  • Hybridarbeit als Top-Vorteil für Mitarbeiter: Hier geht es um die wirtschaftlichen Vorteile von Hybridarbeit. IWG meint damit die Einsparungen, die Unternehmen durch die Einführung dieses Arbeitsmodells erzielen. 78% der von IWG befragten deutschen CFOs sehen in der hybriden Arbeitsweise demnach eine Kostenersparnis. Und auch für die Mitarbeiter werde es zum begehrtesten Vorteil. Laut einer IWG-Untersuchung ziehen 72% der Arbeitnehmer nur eine Stelle in Erwägung, die die Möglichkeit bietet, flexibel zu arbeiten.
  • Zunehmende Präsenz von KI: Unternehmen, die auf die Unterstützung ihrer Mitarbeiter setzen und dafür sorgen, dass verstehen, wie KI in der Arbeitswelt von Vorteil sein kann, werden die Früchte ernten, heißt es von IWG. Priorität für Unternehmen sollte sein, die Mitarbeitenden auf unvorhergesehene Aufgaben und Technologien vorzubereiten. Es sollte zudem ein Verständnis dafür geben, dass der wirksame Einsatz von KI den Zeitaufwand für Verwaltungsaufgaben verringern kann, wodurch mehr Raum für das Denken und die Zusammenarbeit entsteht. (lg)

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