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18. August 2020
Deutsche Fondsbranche schüttelt Corona-Schock schnell wieder ab

Deutsche Fondsbranche schüttelt Corona-Schock schnell wieder ab

Die deutsche Fondsbranche ist auf ihren Wachstumskurs zurückgekehrt. Nach Abflüssen im ersten Quartal verbuchten sie dem Fondsverband BVI zufolge zwischen April und Juni wieder deutliche Zuflüsse. Immobilienfonds entwickeln sich derweil zu einer Konstante bei Privatanlegern.

Der Fondsbranche flossen in Deutschland im ersten Halbjahr 2020 netto 37,9 Mrd. Euro neue Gelder zu. Damit liegt das Neugeschäft auf dem Niveau der Vorjahr 2018 und 2019, als die Fondsgesellschaften von Anfang Januar bis Ende Juni jeweils rund 40 Mrd. Euro erzielten. Die Zuflüsse im laufenden Jahr entsprechen rund 1% des zur Jahresmitte verwalteten Vermögens von 3,33 Bio. Euro. Dank sich erholender Börsenkurse ist das verwaltete Vermögen innerhalb von drei Monaten sogar um 6% gestiegen. Damit liegt es nur noch knapp unter dem Rekordstand vom Jahresbeginn, als die Fondsgesellschaften 3,40 Bio. Euro verwalteten.

Comeback der Publikumsfonds

Das Neugeschäft der offenen Publikumsfonds vollzog im ersten Halbjahr einen Vorzeichenwechsel. Flossen im ersten Quartal noch netto 11,4 Mrd. Euro ab, erzielten die Fonds im zweiten Quartal bereits wieder Zuflüsse von 15,7 Mrd. Euro. Die Absatzliste führten Aktienfonds mit 9,8 Mrd. Euro und Mischfonds mit 5,8 Mrd. Euro an. Beide Fondsgruppen verzeichneten im ersten Quartal mit 12,3 bzw. 1,2 Mrd. Euro noch die höchsten Abflüsse der Publikumsfonds.

Immobilienfonds als Konstante

Eine Konstante im Neugeschäft der Publikumsfonds bleiben Immobilienfonds. Ihnen flossen im zweiten Quartal 1,2 Mrd. Euro neue Gelder zu, nachdem sie im ersten Quartal 3,9 Mrd. Euro erzielt hatten. Insgesamt verzeichneten Publikumsfonds von Anfang Januar bis Ende Juni netto 4,3 Mrd. Euro neue Gelder. Dazu steuerten nachhaltige Fonds 7,7 Mrd. Euro bei, während aus nicht nachhaltigen Fonds 3,4 Mrd. Euro abflossen.

Versicherer und Altersvorsorgeeinrichtungen dominieren Spezialfonds
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Auch offene Spezialfonds erholten sich zuletzt wieder. Nachdem sie mit Zuflüssen von 32,7 Mrd. Euro im ersten Quartal den besten Jahresstart seit 2015 erzielt hatten, flossen im April und Mai 2,5 bzw. 0,8 Mrd. Euro ab. Im Juni verzeichneten sie aber bereits wieder Zuflüsse von 3,9 Mrd. Euro. Im gesamten ersten Halbjahr flossen Spezialfonds insgesamt 33,3 Mrd. Euro zu. Das entspricht fast dem Neugeschäft der beiden Vorjahreszeiträume. Bei den Zuflüssen spielen Versicherer und Altersvorsorgeeinrichtungen wie Versorgungswerke oder Pensionskassen weiter die Hauptrolle. Sie legten insgesamt 32,4 Mrd. Euro neu in Spezialfonds an. Insgesamt stehen sie für rund zwei Drittel des Gesamtvermögens von Spezialfonds. (mh)

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