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25. Mai 2023
Deutsche wollen die eigenen vier Wände digital aufrüsten

Deutsche wollen die eigenen vier Wände digital aufrüsten

Rund drei Viertel der Bundesbürger sind bereit, in Smart-Home-Technologien zu investieren. Dies geht aus einer Studie von BAUFi24 und der Technischen Universität Darmstadt hervor. Deutlich gestiegen ist das Interesse an digitalen Tools vor allem auch für den Bereich Energiemanagement.

Digitale Technologien haben längst Einzug in die eigenen vier Wände gehalten und smarte Anwendungen finden sich etwa in den Bereichen Energiemanagement, Gesundheit oder Pflege. Als größte Hürde auf dem Weg zum Smart Home wird von den Haushalten die oftmals noch unzureichende öffentliche digitale Infrastruktur wahrgenommen. Das zeigt die Studie „So wohnen wir in Zukunft: Wie die Digitalisierung das Wohnen verändert“ der Technischen Universität Darmstadt in Kooperation mit dem Immobilienfinanzierungsvermittler BAUFi24.

Komfort im Home-Office

„Wie unsere Studie zeigt, sind rund 75% der Deutschen bereit, in Smart-Home-Technologien zu investieren“, erklärt Tomas Peeters, Vorstandschef der BAUFi24 AG. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. So sind etwa Komfort und Kommunikation wichtige Faktoren, insbesondere auch mit Blick auf den Trend hin zum Home-Office.

Smarte Anwendungen, um Energie zu sparen

Der Studie zufolge ist das Interesse der Bundesbürger für smarte Anwendungen auch beim Thema Energiemanagement deutlich gewachsen. „Fast 74% der Befragten wollen zukünftig digitale Technologien beim Energiemanagement einsetzen“, betont Peeters. Aktuell würden das lediglich 38,8% tun. „Die Haushalte sehen in digitalen Komponenten eine Möglichkeit, Betriebskosten für Heizung und Strom zu sparen, beispielsweise durch den Einsatz von einer digitalen Heizungssteuerung“, so der Vorstandschef von BAUFi24 weiter.

Nachfrage nach Tools für Gesundheit und Pflege dürften steigen

Auch die Nachfrage nach Smart-Home-Anwendungen für die Bereiche Gesundheit und Pflege dürfte künftig zunehmen. Momentan setzen lediglich 11,4% der Haushalte auf entsprechende Technologien, künftig wollen 38,5% der Umfrageteilnehmer solche Anwendungen verwenden. Der anhaltende Pflegenotstand und der demografische Wandel geben hierbei den Ausschlag. Für Entlastung bei der Pflege können zum Beispiel Systeme sorgen, die Daten über den Gesundheitszustand einer Person automatisch erfassen und diese direkt an die Hausärzte übermitteln.

Investitionsbereitschaft für das smarte Zuhause ist hoch

Smarte Technik hat meist ihren Preis. Laut Studie betrachten 74,4% der befragten Haushalte die Anschaffungskosten als Bremse für die Digitalisierung. Zugleich besteht aber eine hohe Bereitschaft, Geld für digitale Tools auszugeben. Im Schnitt sagen die Befragten, 16,8% des Wertes ihrer Immobilie zusätzlich in Smart-Home-Technologien investieren zu wollen. Bei einem Immobilienwert von 500.000 Euro bedeutet das zusätzliche Ausgaben von 84.000 Euro.

Digitale Investitionen als Beitrag zum Werterhalt der Immobilie

„Der Grund für die hohe Investitionsbereitschaft liegt darin, dass die Mehrheit der privaten Haushalte vom langfristigen Nutzen entsprechender Aufwendungen überzeugt ist. So wirkt Smart Home insbesondere als Enabler des Klimaschutzes“, erläutert Studienleiter Dr. Andreas Pfnür, Professor am Fachgebiet Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität Darmstadt. Über die Hälfte der befragten Haushalte ist der Auffassung, dass digitale Technologien für den Werterhalt der Immobilie wichtig sind. 70% der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass die Nachfrage nach digitalisiertem Wohneigentum in den nächsten fünf Jahren zunimmt.

Digitalisierung mit Folgen für Standortwahl: Innenstädte verlieren

Wie die Studie darüber hinaus zeigt, hat die Digitalisierung bzw. der Trend zum digitalen Arbeiten die Vorlieben bei der Standortwahl beeinflusst. „Zu den klaren Gewinnern gehören Lagen am Stadtrand oder im Grünen, während Innenstadtlagen erheblich an Attraktivität einbüßen“, unterstreicht Pfnür.

Damit smartes Wohnen gelingt, braucht es aber die entsprechende Infrastruktur. Hier sieht Pfnür den Staat in der Pflicht, ausreichende digitale Weichen zu stellen. Doch genau bei diesem Punkt hapert es aus Sicht der Bundesbürger noch: Drei Viertel der Befragten halten die öffentliche digitale Infrastruktur für unzureichend. (tk)

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