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Sachwerte
23. April 2021
Deutscher Sachwertmarkt steckt weiter in der Krise

Deutscher Sachwertmarkt steckt weiter in der Krise

Obwohl vor allem Immobilien in der Corona-Krise noch beliebter geworden sind, gibt es auch in diesem Jahr weiter kaum neue Sachwertprodukte im Vertrieb. Gerade einmal sechs Publikums-AIFs wurden im ersten Quartal zum Vertrieb zugelassen, bei den Vermögensanlagen sogar noch weniger.

Die Ratingagentur Scope hat die im ersten Quartal 2021 emittierten geschlossenen alternativen Investmentfonds für Privatanleger (Publikums-AIFs) und Vermögensanlagen erfasst. Im ersten Quartal 2021 wurden demnach lediglich sechs Publikums-AIFs mit einem prospektierten Eigenkapitalvolumen von insgesamt rund 147 Mio. Euro zugelassen. Im ersten Quartal 2020 wurden immerhin noch sieben Fonds mit einem geplanten Eigenkapitalvolumen von insgesamt 207 Mio. Euro emittiert. Das prospektierte Eigenkapitalvolumen ist somit um fast ein Drittel gesunken.

Mehr Private-Equity-AIFs als Immobilienfonds

Unter den sechs zugelassenen Publikums-AIF stammen drei Fonds aus der Assetklasse Private Equity – darunter die zwei Fonds „Wealthcap Fondsportfolio Private Equity 23 und 24“, die als klassische Private-Equity-Fonds in Private-Equity-Unternehmensbeteiligungen aus dem Segment Buy-out investieren, und der „DF Deutsche Finance Investment Fund 18“, der über institutionelle Investmentstrategien seinerseits in den Immobiliensektor investiert. Der AIF „Immobilienportfolio Deutschland I“ von Dr. Peters, plant ein Portfolio aus deutschen Gewerbeimmobilien mit Fokus auf den Lebensmitteleinzelhandel bzw. Nahversorgungs- und Fachmarktzentren aufzubauen. Der Fonds „IMMAC Sozialimmobilien 106“, ein Renditefonds, investiert in den Sozialimmobilien-Sektor in Leipzig. Komplettiert wird das Neuangebot durch den „ÖKORENTA Erneuerbare Energien 12“ aus der Asset-Klasse der erneuerbaren Energien.

Auch der Markt für Vermögensanlagen schrumpft noch weiter

Wie bei den Publikums-AIFs ist auch das Angebotsvolumen der Vermögensanlagen gesunken. Das Angebot neuer Vermögensanlagen nach dem Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) erstreckte sich im ersten Quartal 2021 auf fünf Produkte. Im Vorjahresquartal waren es zumindest noch sieben. Das zu platzierende Kapital der Neuauflagen betrug nur noch rund 28 Mio. Euro. Das sind mehr als zwei Drittel weniger als im ersten Quartal des Vorjahres, als noch 90 Mio. Euro zu Buche standen.

Umfeld bleibt schwierig

Die Corona-Krise wird nach Ansicht von Scope auch in Zukunft noch erhebliche Auswirkungen auf das Produktangebot des Anlagesegments der geschlossenen Publikums-AIFs haben. Das Produktangebot werde dieses Jahr weiter zurückgehen und bestehende Fonds, insbesondere jene ohne Risikomischung, dürften die Auswirkungen von Miet- oder Pachtstundungen spüren. Besonders das Hotelsegment leide stark. Investments in den Lebensmitteleinzelhandel oder auch in Wohnimmobilien zeigen sich Scope zufolge hingegen in der aktuellen Situation als besonders krisenresilient. (mh)

Bild: © Asia – stock.adobe.com