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30. März 2021
Die DKM 2021: In Dortmund und parallel auf der Plattform

Die DKM 2021: In Dortmund und parallel auf der Plattform

Der coronabedingte Umzug der DKM 2020 von der Messe Dortmund in die digitale Welt war ein Erfolg. Dennoch soll die diesjährige DKM wieder als Präsenzmesse stattfinden – in hybrider Form mit digitalen Elementen. AssCompact hat beim Veranstalter nach dem aktuellen Stand der Planungen gefragt.

Interview mit Konrad Schmidt, Geschäftsführer des DKM-Veranstalters bbg Betriebsberatungs GmbH.
Das Jahr ist noch jung, aber erfahrungsgemäß gehen Sie zu diesem Zeitpunkt bereits in die konkreten Planungen für die DKM. Wie ist der aktuelle Stand?

Die Hallenpläne liegen auf dem Schreibtisch, die Gespräche mit allen Partnern laufen und die pandemischen Rahmenbedingungen sind fest im Blick.

Die DKM kehrt 2021 also nach Dortmund zurück?

Ja, wir wollen mit der DKM nach Dortmund zurückkehren. Wir sind trotz der in Deutschland langsam anlaufenden Impfoffensive optimistisch, dass die Leitmesse der Finanz- und Versicherungsbranche vom 26. bis 28. Oktober in der Messe Dortmund stattfinden kann. Zwar gibt es für das Messewesen noch keine klaren Öffnungsperspektiven seitens der Politik, aber wir wollen bereit sein, wenn es wieder losgeht. Klar muss aber allen DKM-Fans sein: Die Lage kann sich in der heutigen Zeit schnell ändern.

Und der Gesundheitsschutz der DKM-Familie hat absolute Priorität. Dies bedeutet, dass wir uns hinsichtlich aller vorhandenen Präventionsmaßnahmen stetig auf dem Laufenden halten und diese mit in die Planung einbeziehen. Kommen wir allerdings zu dem Schluss, dass wir den Gesundheitsschutz nicht gewährleisteten können oder dass er eine Durchführung unzumutbar erschweren würde, beispielsweise durch Absagen der Weiterbildungsformate, dann müssen wir leider auch in diesem Jahr von einem persönlichen Austausch in Dortmund absehen. Aber davon gehen wir in unseren aktuellen Planungen nicht aus.

Was bedeutet dies nun genau für die DKM 2021?

Die DKM 2020 hat gezeigt, dass wir auch „digital“ können. Das Feedback zu unserer digitalen Messeplattform war überwältigend. Trotzdem sind „digitale Events“ nicht das Heilmittel. Sie haben es zwar möglich gemacht, trotz der Kontaktbeschränkungen Anbieter und Besucher zusammenzubringen, sind aber kein 100%-iger Ersatz für eine reale Veranstaltung.

Dies spiegelt sich auch im Ergebnis einer Umfrage der AUMA – des Ausstellungs- und Messe-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft – wider. Hier sprechen Aussteller im Durchschnitt sogar von einem deutlich geringeren Nutzen gegenüber einer realen Messe. Auch das Feedback der Aussteller der DKM 2020 geht in diese Richtung – wenn auch nicht so eindeutig und auch mit einigen „Ausreißern“ nach oben. Weiter zeigt die AUMA-Umfrage, dass zwar 17% der Firmen digitale Events nutzen, dies aber wieder aufgeben wollen, wenn physische Messen wieder durchgeführt werden können. Und 48% wollen auch künftig auf reale Messen setzen, aber weiterhin digitale Ergänzungen nutzen.

Diese Aussagen finden sich auch in den zahlreichen Gesprächen mit unseren Ausstellern wieder. Die Gesellschaften wollen wieder den „realen“ Kontakt. Die Pandemie hat unsere Art der Kommunikation zwar nachhaltig verändert und viel in die digitale Welt verlagert, aber zugleich wurde die Sehnsucht nach einem persönlichen Austausch gesteigert. Durch unsere Investitionen in die digitale DKM 2020 sind wir nun in der Lage, auf diese Bedürfnisse zu reagieren und die DKM als hybride Veranstaltung zu organisieren.

Wie sieht das hybride Konzept der DKM 2021 denn aus?

Grob zusammengefasst: Die DKM findet im Jahr 2021 sowohl live vor Ort als auch digital statt. Neben den Besuchern in Dortmund können so Vermittler aus ganz Deutschland über das Internet an der Leitmesse teilnehmen. Für uns eine Win-win-Situation, werden doch die Vorteile beider Welten – Präsenz- und digitale Veranstaltung – miteinander vereint. Denn mit der digitalen Version der DKM im letzten Jahr konnten wir erfreulicher Weise zahlreiche neue Besucher gewinnen. Rund 2.000 Teilnehmer, die in der Vergangenheit keinen Bezug zur DKM hatten, haben die Messeplattform genutzt. Für uns eine tolle Entwicklung.

Sie haben die Plattform angesprochen. Hier gab es zur DKM 2020 auch kritische Stimmen.

Die DKM 2020 hat auf einer digitalen Plattform stattgefunden, die in nicht einmal fünf Monaten DKM-spezifisch aufbereitet wurde. Das ist eine enorme Leistung. Natürlich mussten wir an der ein oder anderen Stelle Abstriche machen. Wie es bei einem Software-Projekt üblich ist, gibt es aber regelmäßige Updates. Die Entwicklung schreitet voran und die Liste an Anforderungen wird kürzer. Wir und die Plattform entwickeln uns stetig weiter und haben die DKM 2021 fest im Blick.

Bei all den Weiterentwicklungen, darf man den Faktor Mensch nicht außer Acht lassen. Wir sind Gewohnheitstiere. Eine neue Anwendung – auch wenn sie den Anspruch hat, intuitiv zu sein – ist und bleibt „neu“. Man muss sich mit dem System auseinandersetzen und mit der Anwendung vertraut werden. Ich bin optimistisch, dass dies spätestens mit der nächsten Veranstaltung auf der Plattform – das ist übrigens das AssCompact Gewerbesymposium am 11. und 12. Mai – der Fall sein wird.

Im Übrigen sehen wir insbesondere bei der „Netzwerkfunktion“ der Plattform, bei der nicht nur konsumiert, sondern agiert wird, noch viel Potenzial.

Was meinen Sie damit?

Die DKM – egal ob digital oder physisch – setzt sich aus drei Bausteinen zusammen: Messemarktplatz, Weiterbildung und Netzwerk. Die ersten beiden „Kategorien“ können relativ einfach digital abgebildet werden, auch wenn die persönliche Komponente am Messestand und der Spaßfaktor durch Standaktionen – und ja, auch das darf sein – fehlt. Auf das Thema digitale Weiterbildung brauchen wir nach fast einem Jahr Zoom und Co. nicht einzugehen. Dies lässt sich unproblematisch abbilden.

Die Königsdisziplin und was uns sicher von anderen digitalen Events unterscheidet, ist das Thema Netzwerken. Unser Ziel: Wir wollen, dass man sich auf unserer Plattform in die Augen schauen und die DKM auch in der digitalen Version dazu nutzen kann, eine Geschäftsbeziehung zu starten. Daran arbeiten wir! Herzstück der DKM ist und bleibt die Begegnung – egal ob physisch oder digital.

Zurück zum hybriden Konzept: Wie können wir uns das genau vorstellen?

Die DKM 2021 findet vom 26. bis 28. Oktober 2021 in Dortmund und parallel auf der Plattform statt. Jeder Aussteller ist sowohl in den Messehallen als auch im Netz präsent und ansprechbar. Das Standpersonal am realen Messestand kann auf digitalem Wege erweitert werden, indem weitere Ansprechpartner per Video oder Chat dazu geschaltet werden.

Das Kongressprogramm und die Workshops werden per Livestream übertragen und für einen späteren Abruf auf der Plattform aufgezeichnet. Die digitalen Besucher werden in das Live-Geschehen eingebunden, beispielsweise durch Chats oder Austausch in sogenannten digitalen „Breakout-Räumen“ im Nachgang des Vortrags. Die Speaker’s Corner mit den prominenten Rednern und den großen Branchendiskussionen bleibt dagegen ein exklusives Vor-Ort-Highlight und wird daher nicht gestreamt.

Apropos Speaker’s Corner und Kongresse. Steht schon der ein oder andere Programmpunkt fest?

Etwas Konkretes kann ich leider noch nicht präsentieren. Aber sicher ist, dass es wieder einen ausgewogenen Mix zwischen Branchenprominenz und bekannten Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Wissenschaft, Politik und Sport geben wird.

Bei den Kongressen befinden wir uns gerade im engen Austausch mit den Kongresspartnern. Basis ist hierbei die Themenauswahl aus dem letzten Jahr. Die Besucher hatten die Auswahl zwischen 15 Kongressen – von A wie Altersvorsorge bis V wie Vertrieb.

Wie sieht der Zeitplan für die DKM 2021 aus?

Da eine Präsenzveranstaltung bei allen Beteiligten eine gewisse Vorlaufzeit benötigt, wollen wir bis Ende Mai eine Entscheidung hinsichtlich der Durchführbarkeit des Präsenzteils der DKM 2021 herbeigeführt haben. Eines ist sicher: Egal ob hybrid oder rein digital, die DKM-Familie trifft sich auch im Jahr 2021 zum Austausch auf der DKM, und zwar vom 26. bis 28. Oktober.

Informationen rund um die DKM 2021 gibt es auf www.die-leitmesse.de

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 03/2021, Seite 98 f. und in unserem ePaper.

Bild: © THANANIT – stock.adobe.com

 
Interview mit
Konrad Schmidt