Die gesetzlichen Krankenkassen dürfen einen Teil ihrer erwarteten Ausgabensteigerungen im Jahr 2021 mit höheren Zusatzbeiträgen auffangen. Und so haben etwa 40 Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag erhöht. Darunter auch die Techniker Krankenkasse, die ihren Zusatzbeitrag von 0,70 auf 1,20% erhöht. Die Barmer geht von 1,10% auf 1,50% hoch. Insgesamt wird die gesetzliche Krankenversicherung damit für mehrere Millionen Menschen teurer. Bei ebenfalls etwa 40 Krankenkassen bleibt der Beitrag dagegen stabil. Nur zwei Krankenkassen reduzieren laut einer Übersicht von CHECK24 ihren Zusatzbeitrag.
Schätzungen zufolge erreicht das Defizit der gesetzlichen Krankenversicherung 2021 rund 16 Mrd. Euro. Deshalb wurde neben der Erhöhung des Zusatzbeitrags für das laufende Jahr auch ein ergänzender Bundeszuschuss aus Steuern in Höhe von 5 Mrd. Euro beschlossen. Aus den Finanzreserven der Krankenkassen werden 8 Mrd. Euro in die Einnahmen des Gesundheitsfonds überführt.
Finanzierungslücke wiederbelebt Forderung nach Systemwechsel
Das lässt eine altbekannte Diskussion wieder aufleben. Der VdK beispielsweise fordert erneut einen kompletten Systemwechsel und kritisiert, dass die GKV und deren Beitragszahler allein zur Kasse gebeten werden. Privatversicherte würden dagegen von den Maßnahmen in der Gesundheitsversorgung profitieren, ohne dass sich die Privaten Krankenversicherer ausreichend an der Finanzierung beteiligen würden. Das gelte insbesondere in Coronazeiten. Eine Kritik, die der PKV-Verband regelmäßig zurückweist. Zuletzt hatte beispielsweise die PKV den eingeführten Vergütungszuschlag für die sogenannte Corona-Hygienepauschale für Arztpraxen verlängert.
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