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21. März 2022
Diese Trends sehen Makler in der Lebensversicherung
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Diese Trends sehen Makler in der Lebensversicherung

In Zeiten von Niedrigzinsen und steigender Lebenserwartung gewinnt der kapitalmarktnahe Rentenbezug immer mehr Bedeutung. Aber auch die Absicherung der Arbeitskraft und die Nachhaltigkeitsthematik sind wichtige Schlagworte, wenn es um die Zukunft der Lebensversicherung geht. Das zeigt eine Vermittlerumfrage des IVFP.

Immer mehr Versicherer bieten für private Rentenversicherungen neben einer klassischen Verrentung auch einen fondsgebundenen Rentenbezug an. Aufgrund der immer weiter steigenden Lebenserwartung hierzulande kann es für Versicherungsnehmer unter Umständen attraktiv sein, ihr Kapital auch nach dem Ende der Ansparphase noch in Fonds anzulegen und von den Renditechancen des Kapitalmarkts zu profitieren.

Vor diesem Hintergrund hat das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler rund um die derzeitigen und zukünftigen Trends in der Lebensversicherung befragt. Wie die Umfrage zeigt, gewinnt der kapitalmarktnahe Rentenbezug auch bei der Vermittlung an Bedeutung. Denn bei knapp zwei Dritteln der Befragten spielt eine fondsgebundene Rentenphase in der Beratung eine Rolle.

Und: Große Einigkeit herrscht bei der Frage, ob Produkte mit fondsgebundenem Rentenbezug in Zukunft von höherer Bedeutung sein werden. Für über 90% der Studienteilnehmer ist dies klar der Fall. Gerade in Zeiten sehr niedriger Zinsen könne es für viele Versicherungsnehmer durchaus sinnvoll sein, auch in der Rentenphase auf eine kapitalmarknahe Anlage des Vertragsguthabens zu setzen, kommentiert IVFP-Geschäftsführer Michael Hauer diese Einschätzung.

Garantien spielen immer noch wesentliche Rolle

Auch in der Ansparphase setzt sich der Trend hin zu kapitalmarktnahen Produkten laut IVFP-Umfrage fort. So gaben knapp zwei Fünftel aller Makler zu Protokoll, dass sie keine klassischen Produkte mehr vermitteln. Mehr als 90% aller Befragten antworteten dagegen, regelmäßig zu fondsgebundenen Rentenversicherungen zu beraten. Garantien scheinen allerdings innerhalb dieser Produktgattung immer noch eine wesentliche Rolle zu spielen, denn mehr als zwei Drittel der Kundschaft wählte laut den befragten Vermittlern bei einem Abschluss im vergangenen Jahr ein Garantieniveau von 80% oder mehr. Ein Garantieniveau von 100% wählte hingegen nur noch knapp ein Viertel der Kundschaft. Im Jahr 2020 hatte noch über die Hälfte der Kunden ein Garantieniveau von 100% gewünscht.

BU und Grundfähigkeitsversicherung im Blick

Neben der Altersvorsorge spielt auch die Absicherung der Arbeitskraft eine sehr wichtige Rolle bei den Maklerinnen und Maklern. Am häufigsten beraten sie in diesem Segment zu Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU). Und wenn eine BU nicht möglich ist oder beispielsweise aus Kostengründen nicht infrage kommt, bildet nach Aussage der Vermittler die Grundfähigkeitsversicherung in Sachen Arbeitskraftabsicherung die Alternative Nummer eins.

Nachhaltigkeit: Renditeverzicht bisher fraglich

Ein Thema, das in Trendumfragen derzeit auf keinen Fall fehlt, ist die Nachhaltigkeit, die naturgemäß ein immer stärkeres Gewicht bekommt. So auch in der aktuellen IVFP-Befragung: Rund 45% der Maklerinnen und Makler räumen hierfür eigenen Angaben zufolge einen hohen bzw. sehr hohen Stellenwert in ihrer Beratung ein. Allerdings geben auch rund ebenso viele an, dass die Nachhaltigkeitsthematik im Moment in ihrer Beratung eher eine untergeordnete Rolle spiele. Aber immerhin gut 70% der Befragten will den Themenkomplex auf jeden Fall zukünftig noch mehr in die eigene Beratung einbeziehen.

Rund die Hälfte der Befragten gibt an, dass im Rahmen fondsgebundener Tarife von den Kunden häufig bzw. sehr häufig Fonds mit Nachhaltigkeitsmandat gewählt würden. Ob der Großteil der Kundschaft jedoch auch bereit wäre, Renditechancen für mehr Nachhaltigkeit zu opfern, ist eher fraglich: Nur 5% der Vermittler gaben an, dass ihre Kunden ohne Einschränkung auf Rendite verzichten würden. Aber immerhin über drei Viertel gaben an, dass die eigenen Kunden zugunsten nachhaltiger Investments in eingeschränktem Maß auf Rendite verzichten wollen.

Versicherer sind am Zug

Im Rahmen der IVFP-Umfrage haben die Maklerinnen und Makler in Sachen Nachhaltigkeit auch eine Botschaft an die Versicherer: Gut zwei Fünftel der befragten Vermittler wünscht sich von den Versicherern mehr Unterstützung, was die Umsetzung der nachhaltigkeitsbezogenen Vorgaben der IDD angeht, da sie diese als noch nicht ausreichend empfinden. Und knapp die Hälfte der befragten Vermittler ist der Meinung, dass die vom Versicherer zur Verfügung gestellten Materialien (Fondslisten, Prospekte etc.) noch nicht ausreichend Informationen rund ums Thema Nachhaltigkeit beinhalten. (ad)

Mehr Informationen zur IVFP-Vermittlerumfrage gibt es hier.

Bild: © adam121 – stock.adobe.com