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21. November 2019
Diese Versicherer punkten in Sachen technischer Makleranbindung und Extranet

Diese Versicherer punkten in Sachen technischer Makleranbindung und Extranet

Auch in diesem Jahr hat die deutsche-versicherungsboerse.de (dvb) untersucht, wie es um die technischen Anbindungen zwischen Versicherer und Makler steht. Der dazu vergebene Award für die beste technische Vertriebsunterstützung ging dabei erneut an den VOLKSWOHL BUND. Zudem ergab die Befragung eine höhere Forderung nach Prozessoptimierung vonseiten der Makler.

Im Rahmen des jährlichen Makler-Audits „IT-Prozesse im Maklerunternehmen Vertrieb. Administration. Technik“ hat die deutsche-versicherungsboerse.de (dvb) die technische Makleranbindungen der Versicherer beleuchtet. Im Zuge des Audits hat ein Beirat bestehend aus IT-Spezialisten und Maklern einen Award an Versicherer für die beste technische Maklerunterstützung vergeben. Aufgrund der teils sehr eng beieinanderliegenden Ergebnisse wurden anstelle einer Einzelplatzierung die Kategorien Gold, Silber und Bronze vergeben. Den Award in der Gold-Kategorie erhielt wie im Vorjahr der VOLKSWOHL BUND. Die Auszeichnung in Silber ging an die Gothaer, die Stuttgarter, die Nürnberger, Die Haftpflichtkasse, die Allianz und Rhion. Den Award in Bronze bekamen WWK, Janitos, die ALTE LEIPZIGER und die AXA.

Diese Gesellschaften überzeugen mit ihren Extranets

Im Rahmen des Audits erfolgte auch eine Maklerbefragung, bei der es unteren anderem um die Bewertung der Extranets von Versicherern ging. In der Gunst der Makler liegen hier Die Haftpflichtkasse und die VHV mit Abstand vorne. Gelobt wurden die Maklerportale beider Gesellschaften von über 75% der Umfrageteilnehmer, die in den vergangenen zwölf Monaten häufig mit dem jeweiligen Versicherer zusammengearbeitet haben.

Extranets werden stärker genutzt

In den vergangenen fünf Jahren hat die Nutzung der Extranets deutlich zugenommen. Dies gab etwas mehr als die Hälfte der Makler im Audit an. „Das darf aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, die die Makler in den offenen Kommentaren sehr deutlich machen: Die Extranets sind nach wie vor nicht populär,“ kommentiert Friedel Rohde, Geschäftsführer der dvb, das Ergebnis. Lediglich die Nutzung sei komfortabler geworden.

So zufrieden sind Makler mit MVPs

Die Maklerumfrage zielte zudem darauf ab, welche (technischen) Services der Versicherer für Vermittler anbieten muss, um sich als Produktpartner erfolgreich für das Direktgeschäft zu positionieren. Umgesetzt werden die Services im Maklerverwaltungssystem. So ging es um die Frage, welche Maklerverwaltungsprogramme Makler nutzen und wie zufrieden sie damit sind. Die MVP-Systeme kommen bei einem Großteil der Makler nach wie vor gut weg. Insgesamt 86% schließen einen Wechsel des eingesetzten Systems kategorisch aus. Nutzer von selbst entwickelten MVP-Systemen gelangen aber an die Grenze des technisch Machbaren und sind laut Umfrage demzufolge eher zu einem Wechsel bereit.

Doch auch unter den Nutzern von MVP-Systemen konventioneller Hersteller macht sich zunehmend Unzufriedenheit breit. Probleme der Datenqualität und Prozessunterstützung hemmen die Umsetzung des digitalen Maklerbüros. Hinkt die prozessuale Unterstützung des Versicherers hinter dem Marktstandard hinterher, zeigen sich 80% der Befragten bereit, den Produktpartner auszutauschen.

„Für die Versicherer muss es jetzt dringlichstes Ziel sein, die eigene Servicequalität sowohl im fachlichen und technischen Bereich als gut orchestriertes Gesamtpaket beim Makler erlebbar zu machen,“ unterstreicht Henning Plagemann, Mitglied des Audit-Beirats, im Hinblick auf die steigende Prozessorientierung der Vermittler.

Datenaktualisierung wird zum Sorgenkind

Als „Alarmsignal“ wertet die dvb die Umfrageergebnisse zur Datenaktualisierung im MVP-System. Über die Hälfte der befragten Vermittler (54%) führen die Aktualisierung im eigenen System manuell vor. Zwei von drei Maklern verbringen über 20 Stunden pro Monat mit der Datenpflege. „Der hohe Anteil der manuellen Anpassung gibt Anlass zur Besorgnis“, betont Friedel Rohde. „In diesem Fall haben die Makler keine Möglichkeiten zum automatischen Datenclearing.“ Auch wenn der Bestand mit Hilfe von BiPRO-Services versorgt werden könne, sei eine wirkliche Erleichterung in der Verwaltungsarbeit nicht gegeben, meint Friedel Rohde weiter.

Sind Vermittler überfordert?

Laut dvb lasse sich anhand zahlreicher Kommentare ablesen, dass die Komplexität des Datenclearings, der Klassifizierung von Dokumenten und Begrifflichkeiten wie „Single Sign On“ viele Vermittler überfordere. „Hier besteht in einer wichtigen Maklerzielgruppe ein erheblicher Bedarf an Informationen und Schulungen, die weder der MVP-Hersteller oder einzelne Maklerbetreuer erbringen können. Die gesamte Branche ist gefragt“, mahnt Rohde. (tk)

Weitere Informationen zum dvb-Makler-Audit finden sich hier.

Bild: © New Africa – stock.adobe.com