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6. Oktober 2020
Digital Bancassurance: Wer ist mit wem im Bunde?

Digital Bancassurance: Wer ist mit wem im Bunde?

Im Zuge der Digitalisierung der Bancassurance setzen bereits etliche Versicherer auf technische Lösungen von InsurTechs. Welche Kooperationen es bereits gibt, zeigt eine Übersicht von Friendsurance. Das Berliner InsurTech sieht enormes Potenzial im Bereich digitaler Bancassurance.

Beim klassischen Vertrieb von Versicherungslösungen über Banken bestehen oft seit Jahren Kooperationen mit den jeweiligen Versicherern. Mit den Start-ups aus der InsurTech- und FinTech-Szene sind immer mehr neue Player am Markt erschienen, die mit ihren technischen Lösungen die Bancassurance wieder aufleben lassen: Digitale Bancassurance lautet die Devise. Und die neuen Player sind auch mögliche Kooperationspartner für Versicherer und Banken. Etliche solcher Kooperationen gibt es bereits.

Das Berliner InsurTech Friendsurance hat nun eine Übersicht veröffentlicht, welche InsurTechs mit welchen traditionellen Banken sowie Versicherern in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammenarbeiten.

 

 Wer ist mit wem im Bunde?

 

Die Übersicht zeigt 36 bestehende bzw. abgeschlossene Kooperationen, die sich auf zwölf Anbieter verteilen. Friendsurance selbst hat bereits für mehrere große Banken und Versicherer digitale Bancassurance-Plattformen entwickelt, darunter die Deutsche Bank sowie die R+V Versicherung.

Bancassurance als Milliardenmarkt

Friendsurance sieht bei digitaler Bancassurance enormes Potenzial. Bereits die traditionelle Offline-Bancassurance habe ein weltweites Beitragsvolumen von 648 Mrd. Euro pro Jahr. Tim Kunde, Mitgründer und Geschäftsführer von Friendsurance, betont: „Unserer Einschätzung nach ist das Potenzial von digitaler Bancassurance noch sehr viel größer, wenn durch sinnvolle Integrationen auch die enorme Datenfülle, hohe Interaktionsfrequenz und Convenience aus Online- und Mobile-Banking in voller Breite genutzt werden.“ 

Mit Kooperationen Zeit und Geld sparen

Friendsurance führt einige Gründe an, die für ein Engagement von Versicherern in diesem Bereich sprechen, unter anderem Marktchancen, steigender Ertragsdruck, veränderte Kundenanforderungen und neue regulatorische Rahmenbedingungen. Doch eigene Bancassurance-Plattformen zu entwickeln, kostet Zeit und Geld. „Für etablierte Banken und Versicherer ist es eine sinnvolle Alternative, mit InsurTech-Unternehmen zusammenzuarbeiten“, erklärt Kunde. Die neuen Player würden über die Technologie, das digitale Know-how und die regulatorischen Möglichkeiten verfügen, um in kurzer Zeit und mit vertretbarem Kostenaufwand digitale Bancassurance-Lösungen zu entwickeln und zu realisieren.

Breite Vielfalt an Modellen digitaler Bancassurance

Seit 2017 bestehen in der DACH-Region immer mehr Kooperationen zwischen zwei oder auch drei Partnern. Ein Versicherer fungiert als Produktanbieter, eine Bank als Vertriebsweg und meist stellt ein digitaler Anbieter die technische Lösung bereit. Einige Tech-Unternehmen stellen White-Label-Plattformen zur Verfügung, die sich in die Systeme der Partner integrieren lassen, andere setzen auf individuelle, maßgeschneiderte Lösungen.

Omnichannel-Erlebnis für Kunden schaffen

Kunden möchten ihre Bankgeschäfte und Versicherungsangelegenheiten gerne komfortabel und übersichtlich an einem Ort erledigen, so Friendsurance. Wenn Banken, Versicherer und InsurTechs ihre Plattformen verknüpfen, könnten sie Kunden ein nahtloses Omnichannel-Erlebnis bieten. Für Versicherer ergibt sich der Vorteil, die Kontaktfrequenz mit Kunden zu erhöhen sowie die Alltagsrelevanz. Banken wiederum können ihr klassisches Portfolio erweitern, indem sie Angebote von Versicherern und InsurTechs in ihre eigenen Plattformen einbinden, den Kunden sinnvolle Services zur Verfügung stellen und Kundenzufriedenheit sowie Kundenbindung steigern. (tk)

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