Die Alte Leipziger – Hallesche bezeichnet sich als mittelständischer Versicherer. Sie wurde 1973 gegründet und verfügt über 3.000 Mitarbeiter sowie mehrere Millionen Kunden.
Udo Wilcsek ist seit knapp vier Jahren Vorstandsmitglied bei Alte Leipziger – Hallesche. Insgesamt arbeitet er seit über neun Jahren in unterschiedlicher Funktion in dem Konzern. Wilcsek verfügt über 20 Jahre Berufserfahrung im Versicherungswesen.
Gen Z
Wie erreiche ich als Versicherer die junge Generation? Jonas Piela war auf der diesjährigen insureNXT und hat dort den Vorstand der Alte Leipziger – Hallesche, Udo Wilcsek, getroffen. Dieser war auf einem Panel anwesend und hat über die Themen Kundenzentrierung und Generation Z diskutiert. Bei Gen Z handelt es sich um die heute 11- bis 26-Jährigen. Als „Kunden der Zukunft“, wie Wilcsek sagt, gilt es, auf sie ein besonderes Augenmerk zu legen.
Informationen auf sozialen Kanälen
Auf die Frage, ob Alte Leipziger auf TikTok unterwegs sei, antwortet Wilcsek: „Wir sind auf allen sozialen Kanälen und bespielen das Thema.“ Es gehe aber auch darum, Informationen zu vermitteln. Als Digital Natives würde die Gen Z die sozialen Medien nicht zuletzt zur Informationssuche verwenden.
Auch Eltern werden beraten
Eine wichtige Komponente für die heute 26-Jährigen stellen die Eltern dar. Sie seien „wichtige Berater“ und Entscheidungshilfen. Entsprechend versucht man bei Alte Leipziger – Hallesche, den Beratern „altersgerechte Informationen“ zuzuspielen. Diese Informationen gehen anschließend an die Eltern.
Gen Z ist nicht gleich Gen Z
Udo Wilcsek nimmt eine weitere Differenzierung der jungen Generation vor. So seien die 11- bis 18-Jährigen anders anzusprechen. Schließlich halte sich ihr Interesse für Versicherer in Grenzen und sie könnten noch keine Verträge unterschreiben. Das werde von den Eltern getrieben. Die Alte Leipziger hat hierfür beispielsweise eine BU-Versicherung für Kinder und Studenten im Portfolio.
Schnell verändernde Kundenbedürfnisse
Außerdem zu beachten: Menschen verändern sich im Alter. Heirat, Kinder, Hauskauf usw. beeinflussen die Kundenbedürfnisse, auf die ein Versicherer reagieren muss. Es bedarf einer Kultur der „konstanten Anpassung“, meint Jonas Piela. Dazu Wilcsek: „Vor drei Jahren haben wir uns an Corona angepasst. Wir passen uns konstant an.“
Convenience statt Marke
Ein weiteres Thema, das zur Sprache kommt: Markentreue. Untersuchungen haben gezeigt, dass jüngere Menschen keinen großen Wert mehr auf Brands legen. Flexibilität und On-Demand-Verfügbarkeit (auf dem eigenen Smartphone) seien weitaus wichtiger. Es müssten entsprechende Online-Portale und Apps bereitgestellt werden, um diesem Bedarf nachzukommen.
Fazit
Zusammenfassend sagt Udo Wilcsek: „Man muss dabei sein. Wenn bei Jüngeren ein Interesse an Produkten besteht, versuchen wir das natürlich abzubilden.“ Und: „Es ist wichtig, früh zu merken, ob sich etwas dramatisch verändert, wo man etwas anpassen muss.“
Hier geht es zur aktuellen Podcast-Episode.
Über den Podcast
Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft über die digitale Transformation. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.
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