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5. Dezember 2021
Digitalisierung: (R)Evolution in der Industrieversicherung

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Digitalisierung: (R)Evolution in der Industrieversicherung

Wechsel ist da

Diese und weitere digitale Möglichkeiten kommen den Industriemaklern zugute. Die meisten sehen sich als Berater auf Augen­höhe, als Partner und Risikomanager der Industrie, die dafür sorgen, dass unternehmerische Risiken von anderen getragen werden. Da spielt eine Menge Vertrauen mit hinein. Die durch die Digitalisierung gewonnenen Kapazitäten lassen sich in die Beratung und Betreuung und damit in das Vertrauen der Kunden investieren. Und das ist von den Industriekunden gewünscht. Sie schätzen die persönliche Beziehung zu ihrem Berater und verlassen sich auf seine Expertise.

Stetig wachsender Datensee

Durch die zunehmende Prozessdigitalisierung steigt allerdings ebenfalls bereits heute das Volumen an digital verfügbaren Daten an. Der sogenannte Data Lake wächst. Und aus den Daten lassen sich neue Erkenntnisse für den Markt ableiten. In Ausschreibungen erzeugen jede Risikoanalyse, jede Anfrage undjede Nachfrage Datenpunkte, die es – unter Wahrung aller Datenschutzrichtlinien – auszuwerten gilt. Die generierten Erkenntnisse können nicht nur zu Zwecken der Performanceevaluation eingesetzt werden, sondern unterstützen die Entwicklung von künstlichen Intelligenzen in der Industrieversicherung. Intelligente Auswertung von Bildmaterial von Betriebsbesichtigungen, Analyse von Risiken in Betriebsprozessen, Vorhersage von Schadenfällen, Empfehlungen dazu, welche Versicherer ein Risiko zeichnen werden – all das ist schon heute oder in Zukunft möglich. Hierin liegen sowohl für Makler wie auch für Underwriter enorme Chancen, sich neu zu erfinden.

Fazit

Es lohnt sich eben doch, die Digitalisierung bei Industrieversicherungen anzugehen und die bestehenden Potenziale endlich zu heben. Und die Technologie macht ja nicht halt. Sie ist keine Person, die sagt: „Jetzt ist es aber genug.“ Ganz im Gegenteil: Wir als Branche werden den eingeschlagenen Weg nicht mehr verlassen. 1903 erhob sich das erste Flugzeug der Gebrüder Wright für einige Meter in die Luft, 1905 flog ein anderes bereits 38 Minuten. Das Tempo ist vergleichbar mit dem Jetzt. Wo wir in zwei Jahren stehen werden, lässt sich heute nur grob erahnen – aber ein Zurück wird es nicht geben.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 11/2021, Seite 48 f., und in unserem ePaper.

Bild: © peterschreiber.media – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Sven Schönfeld