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27. Oktober 2020
Drei gewerbliche Cybertarife erhalten Bestnote

Drei gewerbliche Cybertarife erhalten Bestnote

Der Cybermarkt im Wachstumsschmerz – so lautet der Untertitel zum Kongress Cyberversicherung auf der DKM 2020, der am 29.10.2020 stattfindet. Passend dazu hat gerade die Ratingagentur Assekurata eine Analyse von gewerblichen Cybertarifen durchgeführt und stellt fest, dass sich aufgrund bisher mangelnder Marktstandards die Bedingungen stark unterscheiden und der tatsächliche Deckungsumfang nicht immer eindeutig ist. Drei Versicherer erhielten in der Analyse aber dennoch ein „sehr gut“.

Die Rating-Agentur Assekurata hat erstmals Cybertarife für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) untersucht. In ihr Marktscreening einbezogen haben die Analysten insbesondere Tarife, die laut einer Befragung der VEMA eine hohe Bedeutung im Cybermarkt haben. Die Maklergenossenschaft führt in regelmäßigen Abständen Maklerbefragungen zur Produktqualität in verschiedenen Sparten durch. Im November vergangenen Jahres hatte sie die Hitliste der Cyberschutzanbieter veröffentlicht. Darüber hinaus hat Assekurata den Cyberschutz der Allianz aufgenommen, der bei der VEMA-Umfrage noch nicht am Markt war.

Hohe Vielfalt bei den Bedingungen

In der Corona-Pandemie gewinnen Cybertarife auch in mittelständischen Betrieben an Bedeutung. Viele Betriebe steigen auf Home-Office um oder haben ihre digitalen Prozesse und Angebote ausgebaut. Die Versicherer haben schon zuvor ein Augenmerk auf dieses Segment gelegt, ein Marktstandard hat sich bisher aber noch nicht durchgesetzt. Damit es Vermittler und Kunden einfacher haben, die jeweiligen Produkte zu bewerten, hat Assekurata nun eine spezielle Analyse entwickelt. In die Analyse und Bewertung fließen zehn übergeordnete Merkmale ein, die insgesamt noch einmal 60 Detailkriterien enthalten. Im Ergebnis erhalten in der Tarifanalyse drei Tarife die Note „sehr gut“.

Drei Tarife erhalten ein „sehr gut“

Die Analyse zeigt zunächst die große Bandbreite der Produktbedingungen auf. „Die Ergebnisse bestätigen das heterogene Bild“, kommentiert Arndt von Eicken, Managing-Analyst der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH. „Während wir drei Tarifen eine sehr gute Qualität attestieren können, bewegt sich der Hauptteil im guten Bereich.“ Mit einem „sehr gut“ schnitten ab:

  • Cyber Pro+ der Cogitanda
  • CyberClear der Hiscox und
  • Cyberschutz 3.0 der Allianz

Nicht weit von der Bestnote entfernt positioniert sich zudem die ERGO mit ihrer Cyber-Versicherung.

Drei gewerbliche Cybertarife erhalten Bestnote

Luft nach oben

Die Assekurata-Analysten haben bei ihrer Analyse einiges an Verbesserungsbedarf ausgemacht. So etwa im Schadenmanagement. Gerade bei der Frage nach dem Regressverzicht von nicht vorsätzlich handelnden mitversicherten Personen und der Kostenanrechnung auf die Versicherungssumme bei Haftpflichtansprüchen gebe es Lücken, heißt es. Darüber hinaus fänden sich in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen nur punktuell Informationen zu Wartezeiten in der Betriebsunterbrechnung. Mehr Transparenz könnte an dieser Stelle also nicht schaden, hat sich doch gerade in der Betriebsschließungsversicherung gezeigt, welche Konsequenzen unklare AVB haben können.

Die Analysten finden aber auch bei einzelnen Tarifen erwähnenswerte Eigenschaften, die Signalwirkung für den Markt haben könnten. Bei Cogitanda sind das etwa die transparenten Bedingungen, Hiscox setzt sich beim Versicherungsschutz für IT-Hardware an die Spitze, die durch eine Netzwerksicherheitsverletzung beschädigt oder zerstört wird. Beim Thema Kreditkarten und Zahlungsmittelkonten finden die Analysten lobende Worte für die Allianz, die nicht nur bei rechtsgrundloser Überweisung leistet, sondern auch in den Fällen, in denen Versicherte irrtümlich und ohne Rechtsgrund Geld bezahlen oder bezahlen lassen. (bh)

Infos zur Analyse

In dem detaillierten Prüf- und Bewertungsverfahren hat Assekurata die Cybertarife anhand von über 60 Detailkriterien untersucht, die schlussendlich in den folgenden Hauptprüfpunkten münden:

  • Allgemeine Bestimmungen
  • Gegenstand der Versicherung
  • Schutz von Identität und Reputation
  • Zahlungsmittelkonten und Kreditkarten
  • Schutz von Sachen und Daten
  • Betriebsunterbrechung
  • Drittschäden
  • Schadenmanagement
  • Transparenz

Weitere Informationen zur Analyse finden sich hier.

Mehr zum DKM-Kongress Cyberversicherung am 29.10.2020 findet sich hier.

Bild: © putilov_denis – stock.adobe.com