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9. November 2022
Elektroautos haben häufig günstigere Typklassen als Verbrenner

Elektroautos haben häufig günstigere Typklassen als Verbrenner

In der Kfz-Versicherung ist die Typklasse des Autos ein entscheidender Einflussfaktor auf die Prämienhöhe. Und Elektroautos besitzen in der Haftpflicht häufig eine günstigere Typklasse als ihre baugleichen Verbrennermodelle. Das belegt eine aktuelle Statistik des GDV.

Die Typklasse eines Kfz ist ein wichtiger Parameter der Prämienhöhe. Werden mit einem Automodell im Durchschnitt pro Fahrzeug vergleichsweise wenige Schäden und geringe Schadenkosten verursacht, erhält es eine niedrige Typklasse, bei vielen Schäden und hohen Versicherungsleistungen hingegen eine hohe Typklasse. Und eine Untersuchung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) hat nun ergeben, dass Elektroautos in der Kfz-Haftpflichtversicherung häufig eine günstigere Typklasseneinstufung als vergleichbare Verbrenner aufweisen.

Geringere Reichweite und das Fahrverhalten als Ursache der Unterschiede

So hat laut GDV-Statistik der elektrisch angetriebene BMW i3 eine bessere Typklasse als der baugleiche Benziner BMW 220i. Ähnliche Unterschiede zeigen sich auch bei den elektrisch betriebenen VW Golfs VII, Smarts, Hyundai Konas und Hyundai Ioniqs im Vergleich zu den jeweils baugleichen Verbrennern (siehe Grafik links).

Elektroautos haben häufig günstigere Typklassen als Verbrenner

Insgesamt, so taxiert der GDV, würden Modelle mit reinem Elektroantrieb in der Kfz-Haftpflichtversicherung im Schnitt rund 10% bis 15% weniger oder weniger teure Schäden als ihre Zwillinge mit Diesel- oder Benzinmotoren verursachen. Als Ursache vermutet der Spitzenverband der deutschen Versicherer die bislang geringe Reichweite vieler Fahrzeuge: „Sie könnte E-Autofahrer dazu animieren, möglichst batterieschonend und damit vorausschauend und eher langsam zu fahren“, schreibt der GDV in einer Mitteilung.

Keine signifikanten Unterschiede in der Vollkaskoversicherung

Aber es gibt auch Ausnahmen: So ergeben sich für den Renault Zoe die gleichen Typklassen wie für einen vergleichbaren Renault Clio, der Nissan Leaf weist sogar eine schlechtere Schadenbilanz als der vergleichbare Nissan Pulsar auf. Gleiches gilt auch für Tesla-Fahrzeuge. Da Tesla allerdings keine Verbrenner produziert, musste der GDV die Modelle 3 und S mit Fahrzeugen anderer Hersteller wie dem BMW 330i oder dem BMW 540I XDrive vergleichen. Der Verband gibt aber zu bedenken, dass die Ergebnisse noch mit Unsicherheiten behaftet seien, da es aktuell vergleichsweise wenig Elektroautos gebe und die Fahrzeuge überwiegend jung seien. Die Typklasseneinstufung werde daher in den kommenden Jahren dynamisch bleiben. Und: Keine signifikanten Auswirkungen haben die Elektroantriebe hingegen in der Vollkaskoversicherung: Im Durchschnitt ergeben sich hier ähnliche Schäden wie bei den Verbrennern, lässt der GDV abschließend noch wissen. (as)

Bild: © David.Sch – stock.adobe.com