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28. August 2020
Erfolgreiche Jungmakler – Was wurde aus Rainer Schamberger?

Erfolgreiche Jungmakler – Was wurde aus Rainer Schamberger?

2020 wird der Jungmakler Award zehn Jahre alt. AssCompact wirft anlässlich des Jubiläums einen Blick auf die bisherigen Gewinner. 2018 war Rainer Schamberger einer davon. Im Interview erzählt der Handwerksmakler, wie er seine Zielgruppe weiter zuspitzt. Außerdem ist er gerade dabei sich ein Monopol zu erarbeiten.

Herr Schamberger, 2018 standen Sie auf dem Siegerpodest beim Jungmakler Award. So lange ist das noch nicht her. Hat sich dennoch seitdem in Ihrem Leben etwas entscheidend geändert?

Um ehrlich zu sein, habe ich mich nach der Entwicklung der letzten zwei Jahre gefragt: „Rainer, was hast du eigentlich vorher die ganze Zeit gemacht?“ Denn in den letzten zwei Jahren habe ich viele neue Kontakte geknüpft, Versicherungskonzepte gestaltet, zahlreiche Interviews in Fachzeitschriften gegeben und meine Digitalisierung sozusagen um 300% vorangetrieben. Kurz: Es hat sich alles verändert.

Ihre anvisierten Zielgruppen umfassten damals vor allem Handwerksberufe wie Bäcker und Elektriker. Aber auch Zahnärzte finden sich unter Ihren Kunden. Sind mittlerweile noch weitere Professionen hinzugekommen?

Ich habe meine Zielgruppe in den letzten zwei Jahren reduziert, da ich lernte das ein noch engerer Fokus, mich noch besser positionieren lässt. Inzwischen betreuen wir zu 80% Bäcker und Schornsteinfeger, der Rest sind Privatkunden, Online-Direktgeschäft und die angesprochenen Elektrobetriebe.

In der aktuellen Corona-Krise leidet die Wirtschaft. Wie kommen Sie mit Ihrem Fokus auf ganz bestimmte Zielgruppen durch die Krise?

Hier zeigt sich, dass wir uns auf die richtigen Zielgruppen fokussiert haben, denn unsere Mandanten waren zwar betroffen, sind aber alle gut durch die Krise gekommen. Bäcker hatten Umsatzverluste, gehörten aber zur Notversorgung und Schornsteinfeger konnten regulär weiterarbeiten, da der Brandschutz aufrechterhalten werden musste. Unsere Elektrobetriebe konnten sogar Umsatzsteigerungen vorweisen. Tatsächlich hatten wir nur einige wenige Beitragsfreistellungen von Lebensver­sicherungen im Privatkundenbereich.

Bereits nach ihrem Erfolg beim Jungmakler Award 2018 haben Sie anderen Maklern Tipps gegeben, wie sie erfolgreich werden und bleiben können. Eine Empfehlung war Veränderungsbereitschaft. Wie setzen Sie das persönlich um?

Ich habe in den letzten Monaten viel über das Online-Marketing und auch Social-Media gelernt. Die Berufskollegen wie Alexander Hacker, Bastian Kunkel mit seinem „Makler Mentoring“ , oder Patrick Hamacher von „Was Ist Versicherung“ und unsere kleine Digitalisierungs-Selbsthilfegruppe bestehend aus Dimitri Ratke (rsMaklerkontor) und Sepp Hölzel (Versicherungsmakler Bamberg), haben maßgeblich dazu beigetragen. Inzwischen generiere auch ich mit meinen Handwerkern, Online Leads durch Facebook und Instagram-Werbung und natürlich durch die organische Auffindbarkeit bei Google und Bing, das hätte ich vor zwei Jahren nicht für möglich gehalten in diesem Ausmaß. Also die Bereitschaft mit der Zeit zu gehen und auch meine Akquisewege zu hinterfragen oder einfach „neues zu probieren“ haben sich mehr als ausgezahlt.

Haben Sie praktische Tipps, wie man als junger Makler den Büroalltag leichter bewältigen kann?

Stetiger Austausch mit Kollegen. Findet euch zusammen und helft euch gegenseitig. Da draußen gibts genug zu tun für uns alle und der Markt eröffnet uns unzählige Möglichkeiten. Wichtig ist, seine Prozesse überhaupt erst mal zu kennen, aufzuschreiben und sie dann zu effektiveren Abläufen zu optimieren und zu automatisieren. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern ist ein ständiger Arbeitsauftrag zur Ver­besserung und Entwicklung des eigenen Unternehmens.

Haben Sie bei der Inneneinrichtung ihres Büros auch auf handwerklich Maßanfertigung gesetzt?
Und was hat es mit den „Eiern“ im Wartebereich auf sich?

Das ist ja mal eine witzige Frage! Nun, ich habe meine Inneneinrichtung tatsächlich sehr gezielt ausgewählt. Mir war wichtig Materialien zu nehmen, mit denen sich Handwerker identifizieren können, also kaufte ich Massivholzmöbel. Mein Büro ist eine Mischung aus erweitertem Wohnzimmer und Wohlfühl-Beratungsraum bzw. Oase für Handwerker. Es gibt sogar eine Getränkekarte mit den „harten Sachen“ für meine Lieblingskunden und jene die es werden wollen. Das Büro ist außerdem, eine Mischung aus eben Vollholz und hochmoderner Technik, ich mag den Kontrast und es spiegelt wider, wie mein Unternehmen tickt: Ein wenig anders, bodenständig zum Wohlfühlen, aber dennoch modern, zeitgemäß und professionell. Und hey, die sogenannten Eier, sind eine zeitlose Designer-Sitzgelegenheit und einfach mal megacool.

Gibt es jemanden, den Sie bewundern oder sogar als Vorbild betrachten? Wenn ja, um wen handelt es sich und warum?

Also, ich schau zu vielen Kollegen auf, die es einfach schon geschafft haben, bzw. Jene die schon wesentlich weiter sind als ich. Ich finde das immer bewundernswert, wie es viele Makler geschafft haben innerhalb weniger Jahre aus dem Nichts ein Unternehmen aufzubauen das mehr als 20 Mitarbeiter beschäftigt und das in unserer doch anspruchsvollen Branche. Aber ich mag ungern Namen nennen.

Was hat Ihnen die Teilnahme am Jungmakler Award gebracht?

Einen Quantensprung in der Unternehmensentwicklung. Von der Perfektionierung der Idee bis zur Umsetzung und der Digital­isierung war der Jungmakler Award der Grundstein und die Initialzündung für das, was ich jetzt habe und wofür ich jetzt bekannt bin. Ich kann an dieser Stelle nur Danke sagen dafür, dass ich so weit gekommen bin, und für die tollen Kontakte, Anreize und die Motivation, die dadurch in mir entstanden ist.

Wofür hegen Sie eine Leidenschaft, wenn Sie an ihren Beruf sowie an Ihr Privatleben denken?

Mein erster Gedanke war nicht jugendfrei, aber Spaß beiseite: Ich hege eine Leidenschaft dafür, etwas aufzubauen, ein Unternehmen das eine wichtige Rolle in unserer Branche spielt, etwas worauf ich mit Stolz zurückblicken kann, wenn ich alt bin. Es würde mich mit großem Glück erfüllen, wenn ich dazu beitrage, das Bild der Versicherungsvermittler mit zum positiven verändern zu können. Ich freue mich jeden Tag, dass meine berufliche Leidenschaft meinem Privatleben so viele schöne Momente ermöglicht. Ich habe ein schönes Zuhause, kann meinem Sohn sehr viel bieten, ich kann mit meiner kleinen Patchwork-Familie reisen und wir haben trotz meiner Selbstständigkeit viel Zeit miteinander und füreinander. Kurz gesagt: Ich finde mein Leben wirklich schön und meine das ich meine Leidenschaft zur Berufung gemacht habe und das mein Privatleben beflügelt.

Für einen unternehmerisch denkenden Menschen ist wohl kaum etwas wichtiger als zu wissen, was man will. Was wollen Sie momentan am meisten?

Ich will irgendwann die Monopolstellung in der Ab­sicherung von Schornsteinfegern und sagen wir erhebliche Marktanteile in der Absicherung von Bäckereien. Ich will in Zukunft noch ortsunabhängiger arbeiten und zeitlich dennoch flexibel bleiben. Also auch trotz allem unternehmerischen Ehrgeiz möchte ich die Balance aus beruflichem Erfolg und Zeit für mein Privatleben so halten wie bisher.

Bild: © Rainer Schamberger

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