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29. April 2020
Erfolgreiche Jungmaklerinnen – Was wurde aus Jennifer Brockerhoff?

Erfolgreiche Jungmaklerinnen – Was wurde aus Jennifer Brockerhoff?

2020 wird der Jungmakler Award zehn Jahre alt. AssCompact wirft anlässlich des Jubiläums einen Blick auf die bisherigen Gewinner. 2012 war das Jennifer Brockerhoff. Damals beriet sie hauptsächlich Frauen, doch heute kommen auch immer häufiger Männer in den Genuss ihrer „Financial Education“.

Frau Brockerhoff, als Sie 2012 den Jungmakler Award erringen konnten, hatten Sie sich gerade drei Jahre vorher mit Ihrem Unternehmen, Brockerhoff Finanzberatung, selbstständig gemacht. Was war seitdem die größte Veränderung in Ihrem Leben?

Veränderungen in der Finanzbranche stehen an der Tagesordnung und begleiten mich fortlaufend. Ein besonderes Highlight in meinem Leben, welches mit meiner Herzensangelegenheit Nachhaltigkeit verbunden ist, war meine Hochzeit in Tansania. Mein Mann und ich engagieren uns seit vielen Jahren für Naturschutz und sind Mitglieder bei der Zoologischen Gesellschaft in Frankfurt – eine internationale Naturschutzorganisation, gegründet von Prof. Grzimek. Auf seinen Spuren unterwegs zu sein am Ngorogoro-Krater am Rande der Serengeti sowie im persönlichen Dialog mit den Einheimischen vor Ort und die fantastische Artenvielfalt aus der Ferne zu beobachten, verändert auch die Perspektive auf das eigene Leben.

Bereits 2012 konzentrierten Sie sich auf Finanzberatung für Frauen. Haben Sie diesen Fokus beibehalten oder können Männer ebenso von Ihrer Beratung profitieren?

Nach wie vor berate ich vor allem Frauen in Finanzangelegenheiten, wobei es immer häufiger vorkommt, dass ich auch Paare berate. Das freut mich insofern, dass ich sehe wie hier langsam ein Wandel stattfindet. Historisch bedingt wird Männern in Beziehungen häufig automatisch und unbewusst die Rolle des Finanzchefs auferlegt, obwohl sie genauso wenig Finanzbildung in der Schule erhalten wie Frauen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass Frauen erst seit etwas mehr als 60 Jahren das Recht haben ein eigenes Konto zu eröffnen. Daher freue ich mich, wenn meine Kundinnen in Zukunft verstärkt ihre Partner zum Termin mitbringen.

In welchen Bereichen sehen Sie auch im Jahre 2020 noch Nachholbedarf, wenn es darum geht, dass Frauen ihr finanzielles Leben selbst in den Griff bekommen müssen? Und wie helfen Sie ihnen dabei?

In den letzten zwei bis drei Jahren hat sich extrem viel verändert in puncto digitale Informationsquellen in Sachen Finanzen für Frauen. Es gibt zahlreiche Bloggerinnen und neue Bücher, die den Nerv der Zeit treffen und eine andere Ansprache haben als die bisher üblichen Finanzwegweiser. Somit bin ich sehr positiv gestimmt, dass Frau nach dem ersten Selbststudium weiterhin den Weg zu qualifizierten BeraterInnen sucht, um ihr Basiswissen zu erweitern. Ich habe für mich weitere Social-Media-Kanäle entdeckt, die mir Spaß machen in der direkten Kommunikation und glaube auch hier einen Mehrwert zu bieten.

Sie legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und kooperieren im Bezug auf nachhaltige Geldanlagen mit vividam. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit und was hat Sie restlos von vividam überzeugt?

Wie Sie wissen, habe ich mich direkt zu Beginn meiner Selbstständigkeit für die Zusammenarbeit mit dem Boutique Haftungsdach FiNet Asset Management AG entschieden. Für mich war es ein Glücksfall, dass der Portfoliomanager, Frank Huttel, genauso für das Thema Nachhaltigkeit brennt wie ich. So konnten wir bereits vor mehreren Jahren die ersten ökologischen Honorar-Vermögensverwaltungen für unsere Kunden konzipieren. Im Zuge des technischen Fortschritts war es für uns nur logisch, diese bestehende Investmentphilosophie zusätzlich auf die digitale Schiene zu bringen und somit einen deutlichen größeren Kreis an Interessenten zu gewinnen. Die niedrige Einstiegssumme sowie die ortsunabhängige und voll digitale Depoteröffnung mit mir als persönlichen Ansprechpartner sind attraktive Alleinstellungsmerkmale. Wichtig zu erwähnen ist der Fokus auf „echte Nachhaltigkeit“ – der dunkelgrüne Anstrich, der uns von vielen Greenwashing Angeboten am Markt unterscheidet.

Sie haben früh auf Nachhaltigkeit gesetzt und waren damit dem aktuellen Trend voraus.
Welche Themen in der Branche werden uns Ihrer Meinung nach über 2020 hinaus beschäftigen?

Die Integration von Ökonomie und Ökologie steht gerade erst am Anfang. Die Bereiche Digitalisierung und künstliche Intelligenz werden uns selbstverständlich ebenfalls extrem stark beschäftigen. Die nächsten zehn Jahre werden aus meiner Sicht den Finanzmarkt gravierender verändern als die letzten 50.

Sie bieten auch Finanzcoachings an. Was darf man sich darunter konkret vorstellen und an wen richtet sich Ihr Angebot in erster Linie?

In den letzten Jahren habe ich immer mehr Anfragen von Interessenten erhalten, denen es wichtig ist, eine unabhängige und kompetente Zweitmeinung zu den bisherigen Finanzprodukten zu erhalten. Manchmal geht es auch darum, dass ich bestimmte Finanzthemen ohne Wertung erkläre und dabei helfe, Lücken in der Finanzbildung zu schließen. Diese Beratungen erfolgen häufig, ohne dass ein Finanzprodukt über mich vermittelt wird. Diese Art der Finanzberatung biete ich auf Honorarbasis an. Zusätzlich spende ich 10% der Nettorechnungsbeträge an ausgewählte Naturschutzorganisationen.

Frau Brockerhoff, gibt es jemanden, den Sie bewundern oder sogar als Vorbild betrachten? Wenn ja, um wen handelt es sich und warum?

Vorbilder habe ich viele. Das sind vor allem Menschen, die sich für Umweltschutz, Menschenrechte sowie Bildung und Weiterbildung einsetzen. Vor kurzem habe ich eine Dokumentation über die amerikanische Richterin am Supreme Court, Ruth Bader Ginsberg, gesehen. Eine beeindruckende Persönlichkeit, die sich unermüdlich für die Gleichstellung der Geschlechter engagiert und zu anzahlreichen Urteilen zu Frauenrechten und Diskriminierung beteiligt war.

Haben Sie ein Motto, nach dem Sie leben?

Spontan fällt mir hierzu „Lebe im Jetzt!“ ein. Meine Meditationspraxis hilft mir dabei, immer wieder meine Gedanken auf den jetzigen Moment zu richten, nicht ewig mit Vergangenem zu hadern oder Dinge erst in der Zukunft umzusetzen. Die tägliche (schlechte) Nachrichtenflut oder Social-Media-Dauerbeschallung auch mal abzuschalten und Zeit für mich und die mir nahestehenden Menschen zu haben.

Wie strukturieren Sie sich? Haben Sie Tipps, wie man als junger Makler den Büroalltag leichter bewältigen kann?

Stichwort „Outsourcen“! Aufgrund der zunehmenden Regulierung und Digitalisierung können und sollten Arbeitsprozesse oder Vorgänge vereinfacht werden. Damit meine ich auch simple Dinge, wie eine Bürogemeinschaft, wo man sich nicht um den Briefkasten, die Geräte, die Reinigung oder Kundenbewirtung selbst kümmern muss, bis zu Servicedienstleistern, die Themen wie Datensicherung, zentrale Kundenkommunikation und automatisierte Arbeitsabläufe anbieten.

Was hat Ihnen die Teilnahme am Jungmakler Award 2012 gebracht?

Neben dem hohen Bekanntheitsgrad und den sehr guten Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen MaklerkollegInnen war der Jungmakler Award eine Art Lackmustest, um von außenstehenden Profis eine Bewertung des eigenen Geschäftsmodells zu erhalten.

Bild: © Brockerhoff

Jungmakler Award

Junge Makler können mit einer Anmeldung unter jungmakler.de beim diesjährigen Jungmakler Award dabei sein und unter anderem von einem individuellen Coaching von Steffen Ritter profitieren.