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7. April 2022
Erwerbsunfähigkeitsabsicherung: Diese Tarife sind top
Erwerbsunfähigkeitsrente – Finanzen/Wirtschaft. Ordner auf Schreibtisch mit Beschriftung neben Diagrammen. Business/Statistik

Erwerbsunfähigkeitsabsicherung: Diese Tarife sind top

Zwar gibt es derzeit am Markt nur wenige Produkte zur Absicherung von Erwerbsunfähigkeit. Die vorhandenen weisen jedoch ein hohes Niveau auf, wie das Analysehaus MORGEN & MORGEN in seinem aktuellen Rating feststellt. Ein Grund für den Qualitätsanstieg ist auch in der Anpassung der Bewertungskriterien zu finden.

Der Markt der Erwerbsunfähigkeitsabsicherung (EU) zeigt sich auch in diesem Jahr erneut zurückhaltend und bleibt überschaubar klein. Die Tarife an sich sind dafür aber von sehr guter Bedingungsqualität. Das stellt das Analysehaus MORGEN & MORGEN im Rahmen seines aktuellen „M&M Rating Erwerbsunfähigkeit“ bei der Beurteilung von insgesamt 17 EU-Tarifen fest.

Dieses Jahr keine schwache oder sehr schwache Beurteilung

Zehn Tarife erhalten darin die Top-Bewertung von fünf Sternen („ausgezeichnet“). Sie kommen von AXA, Continentale, DBV, Dialog, EUROPA, MetallRente Swiss Life, VOLKSWOHL BUND und Zurich. Im Vorjahresrating war die Bestplatzierung nur einem einzigen Tarif gelungen. Drei Tarife im aktuellen Rating sind mit einer Vier-Sterne-Bewertung „sehr gut“, sie kommen aus den Häusern Hannoversche, INTER und MetallRente Swiss Life. Vier Tarife erhalten mit drei Sternen noch das Prädikat „durchschnittlich“. Es sind Tarife von Credit Life, INTER, MetallRente SwissLife und WWK. Als „schwach“ oder „sehr schwach“ sehen die Analysten in diesem Jahr keinen der EU-Tarife an.

Kundenfreundlichkeit und Eindeutigkeit der Aussagen im Fokus

Seit 2019 analysiert MORGEN & MORGEN die Bedingungen der EU-Versicherer bereits. Die Bedingungsanalyse besteht aus 45 Fragen, wovon 24 für das Rating relevant sind, die übrigen werden nachrichtlich ausgewiesen. Die ratingrelevanten Fragen beurteilen Sachverhalte und Produkteigenschaften, die die M&M-Analysten als wesentlich für die Bedingungsqualität eines Produkts betrachten. Klar im Fokus stehen hier laut M&M die Kundenfreundlichkeit und die Eindeutigkeit der Aussagen im Bedingungswerk.

Bewertungsverfahren an Marktentwicklung angepasst

Um der Marktentwicklung Rechnung zu tragen, wurde Im aktuellen Jahrgang des M&M Ratings Erwerbsunfähigkeit ein Ratingkriterium angepasst: „Das Benchmarking hat gezeigt, dass eines der in 2019 angesetzten Kriterien über die Jahre hinweg nur von einem Anbieter erfüllt wurde“, erklärt Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating & Analyse bei MORGEN & MORGEN, und ergänzt „um den Markt realistisch zu spiegeln und erstklassige Angebote zugänglicher zu machen, setzen wir es nun nicht mehr als Hürde für die Top-Bewertung an.“ Seit Bewertungsbeginn bietet ausschließlich die MetallRente als Versorgungswerk der Tarifvertragsparteien IG Metall und Gesamtmetall einen Tarif an, der eine Erwerbsunfähigkeitsrente in Anlehnung an die gesetzliche Definition nicht nur bei voller, sondern auch bei teilweiser Erwerbsminderungsrente leistet. Dieser Tarif ist daher nur Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie zugänglich, was einen weiteren Grund für die Anpassung im Bewertungsverfahren darstellt. Das Mindestkriterium entfällt nun als Voraussetzung für eine Fünf-Sterne-Bewertung. Ab einer Bewertung von vier Sternen muss das Kriterium aber weiterhin teilweise erfüllt sein.

Laut den M&M-Analysten macht sich die Anpassung dieses Kriteriums im aktuellen Rating nun wie das Zünglein an der Waage bemerkbar, denn die meisten Vier-Sterne-Tarife konnten nun die Hürde für die fünf Sterne nehmen. „Mit knapp zwei Drittel top bewerteter Tarife zeigt sich das Angebot in der Erwerbsunfähigkeit auf einem sehr hohen Bedingungsniveau“, zieht Ludwig Bilanz.

M&M: EU als einzige „echte Alternative“ zur BU

Im Zusammenhang mit dem „M&M Rating Erwerbsunfähigkeit“ gibt MORGEN & MORGEN zu bedenken, dass vielen Versicherungsnehmern im Rahmen der Arbeitskraftabsicherung der Zugang zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU), die als „höchste Absicherungsform“ gilt, verwehrt ist. Grund dafür sind meist die zu hohen Beiträge aufgrund von körperlicher Tätigkeit im ausgeübten Beruf.

Alternativen zur BU gibt es einige, wie die M&M-Analysten betonen. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung sei aber neben der BU die einzige Möglichkeit, die eigene Arbeitskraft wirklich abzusichern. Denn ausschließlich sie verknüpfe auch abstrakt eine gesundheitliche Beeinträchtigung mit der Möglichkeit, ein Erwerbseinkommen zu erzielen. Andere Absicherungsprodukte bildeten diese Verknüpfung nicht ab. Die Erwerbsunfähigkeitsabsicherung sei, so MORGEN & MORGEN, als einzige echte Alternative zur BU weit unterschätzt. Auch wenn der Markt sehr überschaubar sei, halten es die M&M-Analysten jedoch für ein wichtiges Signal in Sachen Vermittlung, dass die wenigen Tarife sehr gut seien, wie das aktuelle Rating zeige. (ad)

Weitere Informationen zum aktuellen „M&M Rating Erwerbsunfähigkeit“ gibt es hier.

Bild: © MQ-Illustrations – stock.adobe.com