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10. Januar 2023
EZB und Börse 2023: Auf der Suche nach Orientierung

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EZB und Börse 2023: Auf der Suche nach Orientierung

Blick auf das Börsenjahr

Ähnliches gilt für die Aktienmärkte, die lange Zeit durch die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken stimuliert wurden. Im Rückblick dürfte 2022 für Anleger einfacher gewesen sein, als es 2023 werden wird. 2022 wussten die Marktteilnehmer, dass es zu einer Phase von Leitzinsanhebungen kommen wird. Ein Bärenmarkt war daher mehr oder weniger erwartet worden. 2023 wird es darum gehen, neue Orientierung zu finden.

Rohstoffe sind insbesondere bei höheren Zinsen und nachlassender Preissteigerungsdynamik weniger gefragt. Gleiches gilt für Investments in Immobilien oder Anlagen in Schwellenländern, die stark in US-Dollar verschuldet sind und aufgrund erheblich höherer US-Dollar-Zinsen mittelfristig in Schwierigkeiten geraten könnten.

Am Aktienmarkt kann mit einer Sektorrotation gerechnet werden, also eine sich temporär abwechselnde Bevorzugung von Aktien bestimmter Branchen. Gewinnrevisionen der Unternehmen werden noch einige Zeit die Regel sein. Damit lassen sich die Erfahrungen der zurückliegenden Dekade, die durch Kursgewinne gekennzeichnet war, nicht in die Zukunft fortschreiben. Diese Richtungsfindung ohne klaren Trend könnte bei vielen Anlegern das Börseninteresse ein Stück weit untergraben. Aber genau diese Tatsache dürfte die Ausbildung eines tragbaren Bodens befördern und anschließend wieder zu steigenden Kursen führen.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 01/2023, S. 76, und in unserem ePaper.

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Bild: © Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup, Handelsblatt Research Institute

 
Ein Artikel von
Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup