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18. September 2019
Fünf Hebel für weniger CO2 durch Immobilien

Fünf Hebel für weniger CO2 durch Immobilien

Klimaschutz ist auch in der Immobilienwirtschaft ein wichtiges Thema. Der gesamte deutsche Gebäudebestand soll bis 2050 nahezu klimaneutral gestaltet werden. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall hat nun fünf Hebel zusammengefasst, mit denen Immobilienbesitzer ihre CO2-Emissionen reduzieren können.

Bis 2050 soll der Gebäudebestand in Deutschland nahezu klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, muss im Neubau und im Gebäudebestand noch viel unternommen werden. Was aber kann jeder Einzelne schon heute tun, um CO2 in den eigenen vier Wänden einzusparen? Mithilfe des CO2-Rechners des Umweltbundesamtes hat Annkathrin Bernritter von der Bausparkasse Schwäbisch Hall ausgerechnet, wo CO2-Einsparpotenzial für umweltbewusste Hausbewohner liegt.

Hebel 1: Die Ölheizung austauschen

Durch den Einsatz von Holzpellets lassen sich 10 Tonnen CO2 einsparen. Die Ölheizung verursacht laut Annkathrin Bernritter am meisten CO2 im Haushalt. So erzeugt eine ältere Ölheizung laut dem Rechner des Umweltbundesamtes pro Jahr 11,2 Tonnen CO2, Holzpelletheizungen dagegen nur noch 1,1 Tonnen CO2. Noch besser fällt die CO2-Bilanz aus, wenn Hausbesitzer zusätzlich in eine Solarthermie-Anlage zur Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung investieren.

Hebel 2: Zu Ökostrom wechseln

Ein Minus von 1,4 Tonnen CO2 lässt sich mit einem Wechsel zu zertifizierten Ökostrom-Tarifen ermöglichen. „Kunden sollten auf Gütesiegel achten und sich über den Anbieter informieren“, empfiehlt Bernritter.

Hebel 3: Die Raumtemperatur absenken

Ein weiterer Hebel zur klimafreundlichen Immobilie ist die Absenkung der Raumtemperatur. Ein Grad weniger spart laut Faustregel rund 6%. Bei einer Musterfamilie und dem Einsatz einer Ölheizung bedeutet jedes Grad weniger bei 131m2 Wohnfläche rechnerisch gut eine Tonne weniger CO2.

Hebel 4: Auf die Fenster achten

Wie effizient Heizwärme eingesetzt wird, entscheidet sich oft am Fenster. Es gilt: Je geringer die Zimmertemperatur, umso häufiger muss gelüftet werden, um die Feuchtigkeit zu verringern. Stoßlüften ist sparender und gleichzeitig wirksamer als die Dauer-Kipp-Stellung. Wenn der Heizkörper währenddessen konsequent runtergedreht ist, entstehen laut Rechner des Umweltbundesamtes insgesamt knapp 900 Kilogramm CO2 weniger. Auch durch undichte Fenster geht viel Energie verloren – und sie können für unangenehme Zugluft sorgen. Schnelle Abhilfe schaffen Schaum- oder Gummidichtungen aus dem Baumarkt. Auch Rollläden, Vorhänge und Jalousien helfen, die Wärme im Inneren zu halten. So verringert ein geschlossener Rollladen den Wärmeverlust laut Umweltbundesamt bereits um etwa 20%.

Hebel 5: Warmwasser sparen

Ein Minus von 400 Kilo CO2 können Hausbewohner erzielen, wenn sie ihren Warmwasserverbrauch durch den Einbau von Sparduschköpfen senken. „Diese mischen Luft ins warme Wasser und können so den Warmwasserverbrauch halbieren“, erläutert Bernritter. Heizt die Musterfamilie mit der Ölheizung auch das Warmwasser, kann sie durch die reduzierte Wassermenge bis zu 400 Kilo CO2 einsparen.

Zusatztipp: Auf langlebige Haushaltsgeräte setzen

Auch Haushaltsgeräte sind ein möglicher Faktor zur Einsparung von CO2 im Haushalt. Niedriger Verbrauchswerte sind dabei nicht alles. Die Langlebigkeit der Geräte kann einen niedrigen Verbrauch langfristig schlagen. Berechnungen des Öko-Instituts zeigen, dass, wer vor zwanzig Jahren eine damals energieeffiziente Waschmaschine gekauft hat, innerhalb dieser 20 Jahre über eine Tonne CO2 gegenüber einem Haushalt eingespart, der die Waschmaschine im gleichen Zeitraum dreimal ersetzt hat. Schließlich entsteht auch bei der Herstellung von Haushaltsgeräten entsteht CO2. (mh)

Bild: © Jenny Sturm – stock.adobe.com