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11. August 2020
Factoring bleibt trotz Corona auf Wachstumskurs

Factoring bleibt trotz Corona auf Wachstumskurs

Factoring hat in Deutschland im ersten Halbjahr 2020 weiter an Bedeutung gewonnen. Trotz der Corona-Krise legten die Umsätze der Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbandes zu. Dazu haben dem Verband zufolge auch die Bundesregierung und die Warenkreditversicherer beigetragen.

Trotz der Corona-Pandemie hat die Finanzierungsform Factoring im ersten Halbjahr 2020 weiter zugelegt. Die Umsätze der Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbandes stiegen trotz massiver Auswirkungen der Corona Pandemie auf die nationale und internationale Wirtschaft von 132,8 auf 134,9 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 1,6% gegenüber dem ersten Halbjahr 2019.

Stabilisierende Funktion

„Factoring konnte dabei, wie schon in der Finanzkrise 2009 seine stabilisierende Funktion durch sofort zur Verfügung stehende Liquidität beweisen“, kommentiert Helmut Karrer, Mitglied des Vorstandes des Deutschen Factoring-Verbandes. Die Kundenzahl sank allerdings von 91.440 auf nunmehr 80.800 Kunden. Sie ist damit um knapp 12% zurückgegangen. In einigen Fällen sei das aber wohl auch auf Portfolioumstellungen zurückzuführen.

Dank an Bundesregierung und Warenkreditversicherer

Der Deutsche Factoring-Verband sieht in den Zahlen eine Bestätigung dafür, dass die Maßnahmen der Bundesregierung in Zusammenarbeit mit den Warenkreditversicherern fruchteten und zu Stabilität in den Lieferketten durch Aufrechterhaltung der Finanzierungen durch Factoring beigetragen haben. Der Verband dankt deshalb der Bundesregierung und den Warenkreditversicherern für das erfolgreiche Absichern der Lieferketten in den schlimmsten Monaten der Pandemie.

Verhältnismäßig gute Aussichten für den Rest des Jahres

Neben den Zahlen hat der Deutsche Factoring-Verband auch die Ergebnisse der im Frühjahr durchgeführten Konjunkturabfrage vorgestellt. 28% der befragten Mitlieger sehen für das noch laufende Jahr gute oder bessere Aussichten. Der Anteil liegt damit fast genauso hoch wie in der Abfrage im April 2020. Weitere 28% sehen zumindest „befriedigende“ Aussichten. Das ist ein Plus von 8 Prozentpunkten. Relativ stabile 39% erwarten nur „ausreichende“ Tendenzen für den Rest des Jahres. Mangelhafte oder gar ungenügende Perspektiven geben nur noch 4% an. Drei Monate zuvor waren es noch 13%.

Verlängerung der Schutzmaßnahmen notwendig

Die Umfrageergebnisse verdeutlichen dem Deutschen Factoring-Verband zufolge aber auch, dass zum Herbst hin dringend über eine Verlängerung der Vereinbarung der Bundesregierung mit den Warenkreditversicherern über den Schutzschirm für deutsche Unternehmen erneut beraten werden muss, um es den Warenkreditversicherern zu ermöglichen, ihren Kunden weiterhin Kreditlimite im bestehenden Umfang zur Verfügung zu stellen. Das sei gerade in Zeiten einer dann möglicherweise einsetzenden Insolvenzwelle wichtig. Nur so könne sichergestellt werden, dass Factoring-Anbieter auch über den Jahreswechsel hinaus bestehende Limite seitens der Warenkreditversicherer nutzen können, um ihre Kunden mit hinreichender Liquidität zu versorgen – und so die Folgen der Pandemie auch über den Jahreswechsel hinaus abzumildern. (mh)

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