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9. Juli 2021
Fondshandel: Weniger Volumen, aber deutlich mehr Käufe

Fondshandel: Weniger Volumen, aber deutlich mehr Käufe

Die B2B-Direktbank ebase hat im zweiten Quartal 2021 ein stark gesunkenes Volumen im Handel mit Investmentfonds festgestellt. Allerdings überstiegen die Käufe die Verkäufe deutlich, sodass die Positionen in Fonds und ETFs dennoch ausgebaut wurden.

Das zweite Quartal 2021 war von leicht nachlassenden Handelsaktivitäten der Kunden der European Bank for Financial Services GmbH (ebase) geprägt. „Im zweiten Quartal haben es unsere Kunden, was den Handel angeht, etwas ruhiger angehen lassen. Sowohl die ersten drei Monate des Jahres als auch 2020 waren jedoch auch in dieser Hinsicht extrem“, sagt Kai Friedrich, CEO der ebase. Zugleich sei aber festzuhalten, dass die Kunden ihre Fondsbestände auch in den vergangenen drei Monaten weiter ausgebaut haben.

Deutlich mehr Käufe als Verkäufe

Die Handelsaktivitäten bei aktiv gemanagten Fonds sind im Durchschnitt des zweiten Quartals auf 92% des Vorjahresdurchschnitts gesunken. Ende Juni lag dieser Wert bei 82. Allerdings lag der Fundflow-Faktor bei 1,55. Das bedeutet, dass die Fondskäufe um 55% über den Verkäufen lagen. Der Rückgang des Volumens ist somit vor allem auf deutlich weniger Verkäufe zurückzuführen.

Mischfonds besonders gefragt

Im Fokus der Anleger standen im zweiten Quartal eindeutig die Mischfonds. Sie weisen sogar einen Fundflow-Faktor von 1,80 auf. Neuinvestments übertrafen die Verkäufe somit um 80%. „Dies könnte aus den verstärkten inflationären Tendenzen in einigen Segmenten resultieren, die unter Anlegern für eine gewisse Verunsicherung sorgten und so die Nachfrage nach eher defensiveren Investments erklären“, meint Friedrich. Schließlich seien Mischfonds überlicherweise darauf ausgerichtet, die Chancen an den Aktienmärkten zu nutzen, die damit verbundenen Risiken aber über die Beimischung weiterer Anlageklassen einzugrenzen.

Auch Aktienfonds und ETFs gesucht

Für Aktienfonds weist die ebase-Statistik einen Fundflow-Faktor von 1,57 aus, wobei vor allem Aktienfonds mit Schwerpunkt USA (1,51) und Asien (1,82) sowie weltweit anlegende Fonds (1,79) gefragt waren. Bei Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland hielten sich Käufe und Verkäufe in etwa die Waage. Bei ETFs war im zweiten Quartal eine ähnliche Entwicklung zu beobachten wie bei den aktiv gemanagten Fonds: Das Handelsvolumen ist im Durchschnitt des zweiten Quartals auf 94% des Vorjahresniveaus zurückgegangen, während der Fundflow-Faktor mit 2,02 ein klares Übergewicht der Neuinvestments bescheinigt.

Teilrückzug aus Rentenfonds

Bei Rentenfonds haben dagegen die Verkäufe überwogen, inbesondere bei Fonds mit europäischer Ausrichtung. Der Fundflow-Faktor für die vergangenen drei Monate lag für Rentenfonds insgesamt bei 0,91. Bei Rentenfonds mit Schwerpunkt Europa sogar nur bei 0,74. Rentenfonds mit Schwerpunkt Deutschland (1,31) und USA (Faktor 1,43) waren hingegen sogar deutlich stärker gefragt als verkauft. (mh)

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