AssCompact suche
Home
Management & Wissen
23. November 2022
Francesco Jäger – Der Versicherungsconcierge

Francesco Jäger – Der Versicherungsconcierge

AssCompact hat die Jungmakler 2022 zum Interview gebeten. Einer, der es bis ins Finale geschafft hat, ist Francesco Jäger. Francesco hat sein Unternehmen als Plattform bzw. Marktplatz aufgebaut und erweitert sein Expertennetzwerk kontinuierlich. Die Zielsetzung ist klar: Er will ganz nach oben.

Hi, Francesco. Dein Unternehmen heißt Noli. Wo rührt der Name her?

Wir hatten uns überlegt, einen ausdrücklich neutralen Namen zu wählen. Der sollte weder männlich noch weiblich gelesen werden oder irgendeine politische oder religiöse Richtung vermuten lassen. Noli soll der gute Freund von nebenan sein – positiv, sympathisch, einfach.

Aber Noli könnte doch für fast alles stehen.

Genau so ist die Marke strukturiert. Sie soll nicht auf mich gebrandet sein, sondern adaptierbar für viele andere Maklerinnen und Makler, die sich selbstständig machen wollen.

Du möchtest also ein Imperium aufbauen?

Ein Imperium und ganz nach oben. Richtig.

Was macht ihr anders als eure Wettbewerber?

Wir denken immer in Marken. Mit Faktor Mensch haben wir eine eigene Marke für das Thema betriebliches Gesundheitsmanagement gestartet. Hier bieten wir Mitarbeiter-Benefits zu Versicherungsthemen. Außerdem denken wir in Netzwerkstrukturen. Zum Beispiel angeregt durch unseren Gesellschafter Rene Adler, denken wir darüber nach, was wir über das Thema Versicherung hinaus für Sportler und speziell Fußballer tun können, aber ohne einen ganzen Bauchladen mit uns rumzuschleppen. Entscheidend ist ein gutes Netzwerk mit guten Partnern. Das Drumherum muss stimmen.

Wer ist eure Zielgruppe?

In allererster Linie Unternehmer. Für sie sind wir eine Art Concierge – deshalb nennen wir uns auch gerne Versicherungsconcierge. Wir beraten und vertreiben nicht nur Versicherungen, sondern empfehlen unseren Kunden auch an unsere Partner weiter. Darunter Steuerberater, Rechtsanwälte etc. Mit Noli bieten wir unseren Kooperationspartnern eine Plattform, die sie nutzen können, auch um an unsere Kunden gute, saubere Werbung zu schalten – und für den ein oder anderen Kunden verstehen wir uns auch als Marktplatz.

Stichwort: Marktplatz. Ihr veranstaltet sogenannte Investdays. Was sind das?

Da laden wir unsere Unternehmerkunden und unsere wichtigsten Kunden aus Sport und Öffentlichkeit ein und sorgen dafür, dass sie Informationen aus dem Finanzsektor bekommen, die nichts mit uns zu tun haben. Und das ist meine Vision. Ich will einen Gedanken-Supermarkt bereitstellen. Kunden entscheiden letztendlich, mit welchen Lebensmitteln sie den Supermarkt verlassen und bei uns entscheiden sie selbst, welche Ideen letztendlich in ihren Warenkörben landen. Alles andere lassen sie einfach stehen. Und deshalb gebe ich einem Hedgefondsmanager oder jemandem aus der Crypto-Szene eine Bühne, damit sie ihr Wissen anderen zur Verfügung stellen können. Egal ob das Ziel ist, etwas zu verkaufen, neue Kunden zu generieren oder – und das ist eigentlich das Allerschönste – einfach nur Wissen an Menschen zu vermitteln, die sich für ein Thema interessieren. Wenn diese Leute dann nach Hause gehen und sagen: „Endlich habe ich verstanden, was Krypto eigentlich bedeutet“ oder wenn sie jetzt wissen, was ein Hedgefonds ist, dann bin ich zufrieden – auch wenn ich dadurch keinen Cent mehr Umsatz gemacht habe.

Das ist aber kein Geschäftsmodell. Was erhofft ihr euch langfristig davon?

Reputation. Den Menschen wird klar, dass sie gerade Informationen erhalten, die sie in dieser Güte und Professionalität ansonsten nie bekommen hätten. Und das spricht sich herum. Beim nächsten Investday kommen neue Leute dazu und so lerne ich automatisch meine Kunden von morgen kennen.

Ok, mittlerweile wächst dein Netzwerk aus sich heraus, aber wie bist du ursprünglich auf die ganzen Experten aufmerksam geworden?

Spulen wir mal ganz weit zurück: Ich habe mit 16 angefangen, in der Versicherungsbranche zu arbeiten. Mittlerweile bin ich seit zwölf Jahren dabei. Ich hatte niemanden in meiner Familie, der in der Versicherungsbranche tätig war, aber auch niemanden, der das Thema Netzwerken so sehr auf dem Schirm hatte. Das steckt einfach in mir. So habe ich schon immer Geschäfte gemacht. Ich mag es, mit vielen interessanten Leuten etwas aufzubauen, was das Zeug dazu hat, dauerhaft erfolgreich zu sein. Das liegt mir mehr als alleine vor mich hinzukrebsen und einsam ein Produkt in den Markt zu prügeln. Häufig ist der erste Schritt zur Kooperation ein Gefallen. Ich helfe den Menschen und dadurch fassen sie vertrauen. Im Nachgang finden wir gemeinsam heraus, wie wir zusammenarbeiten und einander unterstützen können. Und deswegen ist die Frage für mich schwer zu beantworten. Ich mache das nicht zielgerichtet. Ich bin einfach so.

Seid ihr in eurem Beratungsalltag sehr digital aufgestellt?

Ganz im Gegenteil. Wir sind sehr, sehr offline. Ja, wir nutzen die Digitalisierung und Automatisierung, aber hauptsächlich, um Old-School-Vertrieb zu machen. Ich habe gelernt, was Kaltakquise bedeutet oder wie es ist, bis spätabends telefonisch Termine zu vereinbaren. Aus dieser harten Vertriebszeit habe ich das Positive rausgezogen und mit Digitalisierung und Automatisierung kombiniert. Wichtig ist, sich dem Fortschritt nicht zu verschließen, aber auch den persönlichen Kontakt face-to-face zu suchen. Menschen – und insbesondere unsere Zielgruppe – werden diesen persönlichen Kontakt auch in Zukunft erleben wollen. Daran glaube ich ganz fest.

Alle bereits erschienen Interviews mit den Jungmakler-Finalisten 2022 sind hier zu finden.