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16. September 2022
Franke und Bornberg mit eigenem ESG-Rating
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Franke und Bornberg mit eigenem ESG-Rating

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat ein hauseigenes ESG-Rating für Versicherer entwickelt. Bei den Bewertungskriterien setzt das Rating aber weniger auf die Nachhaltigkeitsberichte der einzelnen Unternehmen. Stattdessen rücken eigene Vergleichsmaßstäbe in den Vordergrund.

Die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft hin zu einer klima- und umweltfreundlichen Wirtschafts- und Arbeitsweise ist in vollem Gange. Und die Finanz- und Versicherungswirtschaft hat mit Blick auf den Kapitalbestand durch eine Umlenkung ihrer Investitionen in klimafreundliche Wirtschaftsaktivitäten großes Potenzial. Ein entscheidender Aspekt auf diesem Pfad ist aber immer auch die Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Status quo bei der Umstellung auf Nachhaltigkeit. Um auch für die in Deutschland tätigen Versicherer eine Bewertung dieses Ist-Zustandes vornehmen zu können, hat das Analysehaus Franke und Bornberg (F&B) nun ein hauseigenes Rating namens ESG-Unternehmensrating entwickelt.

Hauseigene Standards als Datenbasis

Das Rating verlasse sich allerdings nicht alleine auf die Nachhaltigkeitsberichte der einzelnen Versicherer, da nämlich dafür noch verbindliche Standards fehlen würden, betont F&B. Vielmehr entstammen die Daten vor allem hauseigenen Analysen und Recherchen. Grundsätzlich positiv bewertet das Analysehaus die transparente Darstellung der Nachhaltigkeitsanstrengungen seitens des Versicherers. Andernfalls könnten keine Punkte vergeben werden, was sich negativ auf das Ratingergebnis auswirken würde, heißt es von F&B. Mittels des eigens dafür konzipierten Bewertungsschemas sind die Ratings unter den Versicherern zudem vergleichbar.

Die Ratingkriterien basieren auf der ESG-Einteilung

Für das Rating wird der Komplex „Nachhaltigkeit“ in die Bereiche E für „Umwelt“, S für „Soziales“ und G für „gute Unternehmensführung“ aufgeteilt. Während im Bereich E zwölf Kriterien (darunter der CO2-Fußabdruck, Dienstreisen, der Stromverbrauch oder auch die Gebäudezertifizierung) analysiert werden, entfallen auf den Bereich S acht Kriterien (zum Beispiel Gesundheitsförderung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie) und auf den Bereich G sechs Kriterien (zum Beispiel die Anlagestrategie oder die Verankerung von Nachhaltigkeit im Unternehmen). Anschließend werden die gewonnenen Daten einem Benchmarking im Rahmen einer Skala von Null bis maximal 100 unterzogen.

Unterschiedliche Gewichtung der Kriterien

Da die einzelnen Kriterien innerhalb der ESG-Bereiche unterschiedlich starke Auswirkungen auf die Umstellung hin zu einem nachhaltigen Unternehmen besitzen, werden sie entsprechend ihres Impact gewichtet. Beispielsweise beträgt im Bereich E die maximale Punktzahl beim Kriterium „CO2-Fußabdruck“ 500 Punkte, während für das Kriterium „Papierverbrauch“ nur maximal 250 Punkte erzielt werden können. Anschließend wird jeder Bereich – also E, S und G – des begutachteten Versicherers gesondert bewertet. Anhand einer Zusammenfassung dieser drei Einzelergebnisse wird der analysierte Versicherer abschließend einer von sieben Ratingklassen zugeteilt. Diese reichen je nach insgesamt erreichtem Prozentwert von „hervorragend“ (FFF+) bis „ungenügend“ (F–). Hier geht es direkt zum ESG-Unternehmensrating von F&B. (as)

Bild: © Влад Астанин – stock.adobe.com