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17. April 2015
Gefahr für Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Deutschland

Gefahr für Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Deutschland

Laut einer Umfrage der Standesorganisation der Investment Professionals in den deutschen Finanz- und Kapitalmärkten, DVFA, befürchten viele Investment Professionals, dass die Einführung einer Finanztransaktionssteuer zu starken Ausweicheffekten führt.

Fast die Hälfte (48,8%) der von der DVFA befragten Investment Professionals erwartet, dass es durch die Einführung einer Finanztransaktionssteuer (FTS) zu starken Ausweicheffekten kommen würde. Mittlere Effekte wird es laut 28,7% geben, wenige oder kaum Auswirkungen prognostizieren nur 22,5% der Befragten.

Weitreichende Folgen befürchten die DVFA-Mitglieder für die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Deutschland. Laut 78,3% würde die Einführung der Steuer die hiesigen Handelsplätze im Wettbewerb mit Luxemburg und London benachteiligen, nur 4,7% sehen keine Benachteiligung. Die EU-Kommission plant eine Abgabe von 0,1% bei Aktien und Anleihen sowie 0,01% bei Derivaten. Innerhalb der EU befürworten aktuell Belgien, Deutschland, Estland, Griechenland, Österreich, Portugal, die Slowakei, Slowenien und Spanien die Einführung der FTS. In Italien und Frankreich wird bereits eine Transaktionssteuer erhoben.

Mehr als ein Drittel der Befragten (34,1%) erwartet, dass die FTS tatsächlich wie von der Politik geplant im Jahr 2016 in den beteiligten EU-Ländern eingeführt wird, knapp zwei Drittel (65,9%) gehen nicht davon aus. „Die Politik scheint vielerorts in Europa gewillt, die Einführung der Finanztransaktionssteuer voranzutreiben“, kommentiert Ralf Frank, Generalsekretär der DVFA e.V. „Eine solche Steuer wird jedoch nicht den gewünschten Effekt haben, wenn sie nicht globale Gültigkeit hat und könnte stattdessen das ‚Level Playing Field’ an den internationalen Finanzmärkten nachhaltig stören“ so Frank. (ad)