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28. September 2023
Generative KI

Generative KI

In dieser Folge des Digital Insurance Podcast begrüßt Jonas Piela ausnahmsweise keinen Gast. In einem Gastbeitrag zur gleichnamigen Podcast-Episode schreibt der Digital-Experte stattdessen darüber, was generative KI für Versicherer tun kann und welche Unterschiede sie zur klassischen KI aufweist.

Welche Chancen und Risiken birgt generative KI für die Versicherungsindustrie? Zur Ausarbeitung dieser Podcast-Ausgabe habe ich den KI-Chatbot Google Bard herangezogen. Ein Großteil der Texte basiert auf den Antworten, die mir Google Bard nach Eingabe bestimmter „Prompts“ gegeben hat. Das ist Teil des Experiments, um der Frage nachzugehen: Wozu sind KI-Chatbots bereits imstande?

Was ist generative KI?

Zur Definition des Begriffs habe ich Google Bard befragt:

Generative künstliche Intelligenz ist ein Zweig der künstlichen Intelligenz, die sich mit der Erstellung neuer Inhalte beschäftigt.

Nachdem die KI mit Daten gefüttert wurde – beispielsweise tausende von Bildern von Hunden – ist sie in der Lage, neue Inhalte zu generieren, die ähnliche Eigenschaften aufweisen. Zur Erkennung von Mustern kommen neuronale Netze zum Einsatz, die sich am biologischen Nervensystem ein Beispiel nehmen. Anhand von KI-Bilderstellungstools wie Midjourney oder DALL-E 2 lässt sich erkennen, wie gut diese Form der künstlichen Intelligenz bereits bei der Erstellung neuer Inhalte funktioniert.

Generative vs. klassische KI

Dieser Ansatz birgt großes Potenzial und kommt unter anderem auf den Gebieten der Bild-, Sprach- und Musikgenerierung zum Einsatz. Außerdem, so sagt Google Bard, werde diese Methode auch zur Analyse von Medizin- und Finanzdaten eingesetzt. Meiner Einschätzung nach ist das per Definition weniger ein Fall für „generative“ KI, als für eine mit analytischen Fähigkeiten.

Zusammenfassend: Generative AI ist ein sich schnell entwickelndes Feld der künstlichen Intelligenz. Es ist wahrscheinlich, dass Generative AI in den kommenden Jahren in vielen Bereichen eine noch größere Rolle spielen wird.

Auf die Unterschiede zur klassischen KI angesprochen, antwortet Bard:

Generative Intelligenz unterscheidet sich von künstlicher Intelligenz im Allgemeinen dadurch, dass sie in der Lage ist, neue Inhalte zu generieren.

Im Gegensatz dazu steht klassische KI. Diese versucht aus vergangenen Daten Muster zu erkennen, Clusterings vorzunehmen usw.

Bezugspunkte zur Versicherungsbranche

Nächste Frage an Google Bard: Welche Anwendungsbereiche gibt es für generative KI in der Versicherungsbranche? Die KI antwortet hierauf unter anderem mit „Risikobewertung“ und „Betrugsbekämpfung“. Das sind wiederum keine Felder, die ich der generativen KI zuschreiben würde. Außerdem nennt es noch „Kundenservice“, „Marketing“ und „Vertrieb“.

Wie kann generative KI im Bereich des Kundenservice weiterhelfen? Google Bard hierzu: Sie kann bei der Verbesserung der Kundenzufriedenheit helfen. Meine Meinung: Das geht auch mit klassischer KI. Außerdem nennt Bard den Punkt Effizienzsteigerung, denn es ließen sich manuelle Aufgaben automatisieren und besser organisieren. Ja, das passt. Außerdem ließen sich mittels generativer KI Betrugsversuche erkennen. Auf diesen Punkt kommt der Chatbot interessanterweise immer wieder zurück. Dabei steht dieser Punkt ziemlich abseits des Themas „Kundenservice“ und wäre wiederum ein Analysethema.

Herausforderungen von generativer KI

Welche Herausforderungen entstehen durch die Verwendung von generativer KI? Google Bard antwortet: Hohe Datenqualität wird benötigt, Bias (Voreingenommenheit), Explainability (KI ist komplex und schwer zu interpretieren), ethische Fragen (Betrug verhindern, Diskriminierung), Regulatorik, Kosten (teure Entwicklung), Rechenleistung, Akzeptanz durch Kunden und Mitarbeiter. Den meisten Punkten kann ich zustimmen.

Mein Fazit

Ich habe diesen Vortrag absichtlich so konzipiert, dass die rohen Ergebnisse des Chatbots sichtbar werden. Nach der Eingabe der ersten Prompts muss noch viel Zeit investiert werden, um die gewünschte Qualität an Antworten zu erhalten. Einige Male musste ich meine Inputs modifizieren, um das richtige Ergebnis zu bekommen. Inhaltlich bekommt man durch die Konversationen mit der KI jedoch immer wieder Insights und Anregungen. Die Antworten sind aber teils oberflächlich und sogar falsch. Das ist wenig verwunderlich, da die Datensätze, mit denen die KI gefüttert wurde, zum größten Teil aus Internet-Blogs usw. besteht. Die Limitationen von generativer KI sind hier offensichtlich geworden. Ich glaube, diese Art von Chatbots ist vor allem dann nützlich, wenn die Aufgabe lautet, etwas gänzlich Neues zu erstellen, Texte zu schreiben oder Ideen weiterzuentwickeln.

Hier geht es zur aktuellen Podcast-Episode.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft über die digitale Transformation. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.