Eucon kümmert sich um den Schadenprozess von Versicherungen – von der Schadenaufnahme bis zur Prüfung. Sie bewegen sich inzwischen seit 25 Jahren erfolgreich am Markt und haben über 500 Mitarbeiter auf mehreren Kontinenten.
Dr. Volker Meise ist Director Portfoliomanagement & New Products bei Eucon. Davor war er unter anderem CEO von Linkfluence und Start-up-Mentor beim Digital Hub münsterLAND. Den Doktor in Business Information hat er 2000 an der Uni Münster gemacht.
Mensch oder Maschine?
Jonas Piela und Dr. Volker Meise sprechen in dieser Episode darüber, wie der neue Player „Generative KI“ die Versicherungsbranche beeinflusst und Schäden in Zukunft bearbeitet werden. Wird es noch menschliche Mitarbeiter brauchen und wie groß ist die Gefahr von Super-Fakes? Über die Rolle von Eucon sagt Dr. Meise Folgendes: „Wir docken uns immer da an die Versicherer an, wo die das brauchen.“ Das fängt bei der Schadenbewertung im Kfz-Bereich an und endet bei der Regulierung.
Mensch plus Maschine
Die Eucon Group unterstützt schon lange Mitarbeiter mit KI, erklärt Dr. Meise. Zum Beispiel für die Prediction von Kfz-Belegen, bei der Fotokalkulation uvm. Doch auf die Zukunft blickend, sagt er: „Wenn man sich einmal mit Generative AI beschäftigt hat, dann merkt man: Das wird groß.“ Entsprechende Bedeutung erhält das Thema bei Eucon. Dabei sehe man KI als ein Tool wie jedes andere.
Mensch und Maschine machen Fehler
Den Hauptvorteil der LLMs (Large Language Models) sieht Dr. Meise darin, dass sie bereits vortrainiert sind. Sie können jetzt gewissermaßen verstehen, was auf einem Bild zu sehen ist. Ein weiterer Anwendungsfall findet sich im Durchleuchten von Verträgen. Diese sind lang und ändern sich immer wieder. Statt einen Mitarbeiter darauf anzusetzen, ließen sich KI-Modelle nutzen, um herauszulesen: Was steht drin und welche Bedeutung hat das für einen spezifischen Fall?
Das funktioniere schon ganz gut, meint er. Eine 100%-ige Erfolgswahrscheinlichkeit gäbe es natürlich nicht. Dies sei aber auch bei einem menschlichen Mitarbeiter nicht der Fall. Auch diese machen hin und wieder Fehler. Am Ende ist es eine simple Rational-Choice-Aufgabe: Sind die Einsparungen durch den Einsatz von KI größer als die entstehenden Kosten? Außerdem sei wichtig, wo man die Modelle sinnvoll einsetze.
KI und das Verständnisproblem
Auf das Problem, dass KI Texte usw. nicht wirklich versteht, sagt Dr. Meise: Da muss noch mal einer drüber schauen. Die KI-Modelle funktionieren eben wie „stochastische Papageien“ – sie plappern aufgenommene Informationen lediglich nach. Jedoch: „Wenn das Ergebnis das gleiche ist, [...] kann ich das nutzen.“ Zudem würden Studien zeigen, dass einige von KI-generierten Texte schon heute als natürlicher empfunden werden, als von Menschen gemachte Texte.
Ausblick
Im weiteren Verlauf sprechen die Beiden über die Zukunft von Sachbearbeitern, den Begriff der Augmented Intelligence und die Probleme selbst-referenzieller KI.
Hier geht es zur aktuellen Podcast-Episode.
Über den Podcast
Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft über die digitale Transformation. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.
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