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2. März 2024
Gewerberechtsschutz: Nur zwei Versicherer mit Bestnoten
Female farmer with a digital tablet next to agricultural tractor.

Gewerberechtsschutz: Nur zwei Versicherer mit Bestnoten

Zum zweiten Mal hat die Ratingagentur Franke und Bornberg die Tariflandschaft im gewerblichen Rechtsschutz untersucht. Analysiert wurden Tarife für Selbstständige und Unternehmer sowie für landwirtschaftliche Betriebe. Das Mittelfeld ist breit, hervorragende Produkte bieten allerdings nur zwei Anbieter.

Rechtsrisiken im gewerblichen Bereich sind größer und komplexer als im privaten Bereich. Das erfordert einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz mit sorgfältiger Risikoanalyse und umsichtiger Beratung. Dies könne man bei Franke und Bornberg nicht leisten, schreiben die Analysten – die Qualitätseinordnung der angebotenen Tarife allerdings schon.

Nach dem Erstrating für gewerblichen Rechtsschutz Ende 2022 kommt daher nun das Folgerating. Die Untersuchung konzentriert sich auf das Firmengeschäft mit kleinen und mittelständischen Unternehmen, so Franke und Bornberg.

Weniger Tarife im gewerblichen Rechtsschutz als im privaten Bereich

Die Tariflandschaft im gewerblichen Rechtsschutz ist kleiner als im privaten Bereich. Beim Letzteren tummeln sich 43 Versicherer auf dem Markt, im Firmenrechtsschutz dagegen sind es nur 24 Gesellschaften. Unterschieden hat das Analysehaus für das Rating zwischen zwei Gruppen: Tarife für Selbstständige und Unternehmer sowie für Land- und Forstwirte.

Einige Ratingkriterien, inklusive Deckungssummen, Geltungsbereich sowie Strafkautionen, Assistance, telefonischer Rechtsberatung und Mediation, gelten in beiden Gruppen, andere Kriterien sind speziell auf die beiden unterschiedlichen Zielgruppen ausgerichtet. Leistungen aus dem privaten Rechtsschutz sind nicht erhalten – hierfür hat das Analysehaus kürzlich ein eigenständiges Rating herausgegeben.

ARAG und ROLAND mit Bestnoten im Firmenrechtsschutz

Für Versicherer ist der gewerbliche Rechtsschutz ein attraktiver Markt, gibt es ja laut der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand rund 6,1 Millionen Betriebe und Selbstständige hierzulande, schreiben die Analysten. Der Bedarf nach Absicherung ist jedoch sehr individuell.

Wie bereits im Jahr 2022 wurden im aktuellen Rating für Selbstständige und Unternehmer insgesamt 60 Detailkriterien untersucht. Im Gegensatz zum Erstrating hat Franke und Bornberg dieses Mal jedoch fast doppelt so viele Tarifkombinationen beleuchtet. Das ermögliche eine noch treffendere Tarifauswahl und höhere Transparenz, schreiben die Analysten.

Nur zwei Versicherer bieten „hervorragenden“ Gewerberechtsschutz

Die Bestnote FFF+ („hervorragend“) können weiterhin nur zwei Gesellschaften erreichen: die ARAG mit acht Tarifvarianten sowie ROLAND mit zwei Tarifen. In der zweithöchsten Kategorie FFF („sehr gut“) kommen außerdem noch Tarife der Itzehoer, NRV Neue Rechtsschutz, VHV und Württembergischen dazu. Insgesamt liegen mehr als drei Viertel der Tarifkombinationen im Mittelfeld, zwei müssen sich mit der Bewertung FF („mangelhaft“) begnügen. Als „unbefriedigend“ wurde keiner der untersuchten Tarife bewertet (siehe Grafik).

ROLAND top bei Rechtsschutz für Land- und Forstwirtschaft

In der Land- und Forstwirtschaft setzt sich der Trend zu weniger, aber dafür größeren Betrieben fort. „Starke Spezialisierung, viel Technik, schwere Landmaschinen, ein hoher Kapitaleinsatz und standardisierte Produktion prägen zunehmend das Bild. Explodierende Preise für Grund und Boden treiben Streitwerte und damit die Verfahrenskosten zusätzlich in die Höhe“, sagt Christian Monke, Leiter Ratings Private Risiken bei Franke und Bornberg.

Für den Rechtsschutz für land- und forstwirtschaftliche Betriebe sind 42 Detailkriterien untersucht worden, insgesamt hat Franke und Bornberg hier 44 Tarifkombinationen von 22 Gesellschaften untersucht. Hier zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den Selbstständigen und Unternehmen mit einem breiten Mittelfeld. Die drei Tarife, die die Bestnote erzielen konnten, kommen alle von ROLAND. In der Silberkategorie sind daneben auch noch die ARAG, Itzehoer, NRV Neue Rechtsschutz, ÖRAG, VHV, VGH und die Württembergische vertreten.

Tarife laut Analysten auf „solidem Niveau“

Damit bewegt sich der gewerbliche Rechtsschutz weiterhin auf solidem Niveau, resümiert man bei Franke und Bornberg, im Bereich Rechtsschutz für Land- und Forstwirte zeichnen sich Qualitätsfortschritte ab. Im Bereich Nachhaltigkeit finden sich laut den Analysten noch keine Alleinstellungsmerkmale – dies bleibe aber für künftige Ratings auf dem Radar der Analysten. (js)

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