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6. Dezember 2022
Globaler Immobilienmarkt: M&G-Ausblick auf Perspektiven

Globaler Immobilienmarkt: M&G-Ausblick auf Perspektiven

Angesichts steigender Zinsen und einer offensichtlichen Risikoscheu bei Anlegern sind die Immobilienrenditen weltweit zunehmend unter Druck geraten. Laut aktuellem Global Real Estate Outlook Report von M&G bietet dennoch ein Großteil des Immobilienmarktes Ertrags- und Wachstumsperspektiven.

Unter dem Motto „Chancen finden trotz grundlegend geändertem wirtschaftlichen Umfeld“ hat M&G Investments den Global Real Estate Outlook Report 2023 vorgelegt. Wie aus dem Bericht hervorgeht, schaffen die Preisanpassungen auf dem Immobilienmarkt neue Investitionsmöglichkeiten. Dabei bedarf es laut M&G einer Sensibilität, zu unterscheiden, welche Preisänderungen durch Faktoren wie steigende Zinssätze verursacht und welche durch Änderungen der erwarteten Mieteinnahmen beeinflusst werden.

Kluft zwischen erstklassigen und weniger hochwertigen Vermögenswerten

Infolge der Neubewertung von Vermögenswerten wird es zu größeren Unterschieden in der Wertentwicklung von Portfolios kommen. Dem Bericht zufolge wird sich die Kluft zwischen erstklassigen und weniger hochwertigen Vermögenswerten vermutlich noch verstärken. Aber es werden sich auch neue Anlagemöglichkeiten eröffnen, vor allem für Investoren, die umfangreiche Sanierungsmaßnahmen nicht scheuen, um nach der Rezession attraktive risikobereinigte Renditen zu erzielen.

Herausforderungen für traditionelle gewerbliche Sektoren

Die traditionellen gewerblichen Sektoren sieht M&G vor strukturellen und/oder konjunkturellen Herausforderungen. Deshalb dürfte die Allokation in Alternativen wie Wohn- und Studentenwohnungen zulegen. Diese seien aufgrund des chronischen Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage auf vielen Märkten relativ widerstandsfähig.

Soziale Komponenten gewinnen bei Investoren an Bedeutung

Eine weitere Erkenntnis des Berichts: Die gestiegenen Lebenshaltungskosten in Europa lassen die Bedeutung von Investitionen mit positiver sozialer Wirkung und gut definierter ESG-konformen Portfolios steigen.

Der Blick auf Europa

Für den europäischen Markt führt M&G an, dass sich der Krieg in der Ukraine durch Unsicherheit bei Energieversorgung und Preisgestaltung bemerkbar mache. Die Zinserhöhungen kämen später – aber auf einem niedrigeren Niveau als in den USA oder Großbritannien – und dürften wahrscheinlich einen niedrigeren Höchststand erreichen. „Infolgedessen werden die Immobilienrenditen in Europa weniger stark steigen müssen, um wieder einen gesunden Abstand zu Anleihen zu erreichen“, wie es im Bericht heißt.

Schnellere Preisnachlässe für ältere Immobilien

Vor dem Hintergrund der allgemeinen Preisanpassung und der steigenden Ansprüche der Nutzer sieht M&G für erstklassige Büroimmobilien bessere Perspektiven, während sich die Preisnachlässe für ältere Immobilien wahrscheinlich beschleunigen werden. Dies spiegle den Trend wider, der in den vergangenen Jahren in Teilen des Einzelhandels zu beobachten war.

„Es überrascht nicht, dass die Risikoaversion weltweit zugenommen hat. Der Inflationsdruck führt zu höheren Zinsen und Kreditkosten. Und insbesondere europäische Investoren fragen sich, wie lange der Krieg in der Ukraine noch andauern wird und welche Auswirkungen er auf die Weltwirtschaft hat“, sagt Jose Pellicer, Head of Investment Strategy bei M&G Real Estate.

Die Erfahrung zeige, dass sich Immobilien in den Jahren nach einer Rezession in der Regel gut entwickeln. Die Art der Vermögenswerte, aus denen sich die Portfolios in bestimmten Märkten zusammensetzen, werde sich immer wieder ändern, so Pellicer weiter. „Aber die zugrunde liegenden Indikatoren für ein erneutes Wachstum und eine entsprechende Wertentwicklung werden stark bleiben. Auch in Multi-Asset-Portfolios werden Immobilien weiterhin eine wichtige Rolle spielen“, erklärt Pellicer abschließend. (tk)

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