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21. Januar 2022
Gold im Jahr 2022: Das können Anleger erwarten

Gold im Jahr 2022: Das können Anleger erwarten

Das World Gold Council hat für 2022 einen Ausblick auf die zu erwartende Entwicklung des Goldpreises vorgenommen. Die Lobby-Organisation der Goldbergbaubetriebe sieht gute Gründe für einen steigenden Goldpreis im neuen Jahr, zählt aber auch zahlreiche belastende Faktoren auf.

Nach Ansicht des World Gold Council (WGC) könnte der Goldpreis im Jahr 2022 einer ähnlichen Dynamik unterliegen wie im vergangenen Jahr. Die Lobby-Organisation der Goldbergbaubetriebe geht davon aus, dass der Goldpreis kurzfristig auf die realen Zinssätze reagieren werde, je nachdem, wie schnell die globalen Zentralbanken ihre Geldpolitik straffen und wie effektiv sie die Inflation kontrollieren. Gleichzeitig sei aber zu erwarten, dass erhöhte Inflationsraten und Marktrückschläge die Nachfrage nach Gold als Absicherung wieder stabilisieren werden.

Zinserhöhungen könnten demnach zwar Gegenwind für den Goldpreis bedeuten, aber die Geschichte zeige, dass ihre Wirkung begrenzt sei. Die Nachfrage nach Gold als Schmuck und die Nachfrage der Zentralbanken könnte längerfristig zusätzliche Unterstützung bieten.

Die Risiken laut WGC

Mit Blick auf die Zukunft sieht das WGC in seinem Ausblick hauptsächlich die steigenden Zinsen als Risiko. Gold habe sich in der Vergangenheit in Monaten vor einer Zinserhöhung der US-Notenbank tendenziell unterdurchschnittlich entwickelt. In den Monaten nach einer ersten Zinserhöhung habe Gold jedoch deutlich besser abgeschnitten. Einen weiteren potenziell belastenden Faktor für den Goldpreis sieht das WGC in der Möglichkeit eines stärkeren US-Dollars.

Stabilisierende Faktoren

Die unterstützende Wirkung wichtiger Schmuckmärkte wiederum könnte sich, wie bereits zuvor angesprochen, stabilisierend auf den Goldpreis auswirken. Gerade den Schmuckmarkt Indien greift das WGC exemplarisch heraus. Anders sähe es aus, wenn die chinesische Wirtschaft sich verlangsamt und deshalb die lokale Goldschmucknachfrage in der Volksrepublik reduziert werden sollte. Schließlich dürfe auch nicht die Goldnachfrage der Zentralbanken (hauptsächlich durch Zentralbanken von Schwellenländern) außer Acht gelassen werden. Diese wirke sich in turbulenten Marktphasen ebenfalls stabilisierend aus.

Fazit

Dementsprechend sieht das WGC verschiedene widerstreitende Faktoren, die sich teils fördernd, zum Teil aber auch bremsend auf den Goldpreis auswirken können. Vor diesem Hintergrund werde die Wertentwicklung von Gold im Jahr 2022 letztlich davon abhängen, welche dieser Faktoren den Ausschlag geben. Nichtsdestotrotz schätzt die Lobby-Organisation der Goldbergbaubetriebe, die sich explizit der Förderung und Aufrechterhaltung der Goldnachfrage verschrieben hat, die Bedeutung von Gold als Risikoabsicherung für Anleger in diesem Jahr besonders hoch ein. (tku)

Bild: © neillockhart – stock.adobe.com