Die Analyse des Edelmetallmarktplatzes BullionVault zeigt, dass der Goldpreis in US-Dollar während der ersten 100 Tage von Donald Trumps zweiter Präsidentschaft um 22% gestiegen ist. Das ist der stärkste Anstieg seit Richard Nixon, der 1973 seine zweite Amtszeit begann.
Gold in Euro hingegen kletterte seit dem 20.01.2025 nur um 11% und lieferte damit kaum die Hälfte des Gewinns von 100 Tagen, den Dollar-Investoren erzielten, so der Edelmetallhändler. Trumps Handelskrieg erschütterte die Finanzmärkte der Welt und drückte somit den Wechselkurswert des Dollars auf Dreijahrestiefststände.
Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault, gibt allerdings zu bedenken, dass Gold aufgrund der aktuellen Situation auch eine gewisse Anfälligkeit mit sich bringt: „Je mehr Gold gestiegen ist, während Trump die Aktien und den Dollar unter Druck gesetzt hat, desto anfälliger ist es für jegliche Anzeichen von Zurückhaltung seinerseits und seines Teams.“
Nachfrage im ersten Quartal deutlich gestiegen
Weiterhin hat der World Gold Council seinen „Gold Demand Trends Report“ für das erste Quartal 2025 veröffentlicht, der zeigt, dass die vierteljährliche Gesamtnachfrage nach Gold bei 1.206 Tonnen lag – ein Anstieg von 1% gegenüber dem Vorjahr, und das in einem Umfeld mit einem Rekordpreis von über 3.000 US-Dollar pro Unze.
Vornehmlich verantwortlich hierfür sei der Aufschwung bei den Gold-ETFs. Durch ihn hat sich die Investmentnachfrage mehr als verdoppelt und erreichte 552 Tonnen, was einem Anstieg von 170% gegenüber dem Vorjahr entspricht und außerdem den höchsten Wert seit dem ersten Quartal 2022 darstellt. Die Zuflüsse in ETFs beschleunigten sich weltweit und beliefen sich im ersten Quartal auf insgesamt 226 Tonnen, da die Preisdynamik und die Unsicherheit über Handelszölle die Anleger dazu veranlassten, Gold als sicheren Hafen zu nutzen.
Die Gesamtnachfrage nach Barren und Münzen stieg im ersten Quartal um 3% gegenüber dem Vorjahr und blieb mit 325 Tonnen auf einem hohen Niveau, was auf einen Anstieg der Einzelhandelsinvestitionen in China zurückzuführen sei, die ihr zweithöchstes Quartal in der Geschichte verzeichneten. Investoren aus dem Osten trieben einen Großteil der weltweiten Nachfrage nach Barren und Münzen an und glichen damit die Schwäche im Westen aus. In den USA etwa ging die Nachfrage im Jahresvergleich um 22% zurück. In Europa hingegen war eine leichte Erholung zu beobachten, die Nachfrage stieg hier um 12 Tonnen, ausgehend allerdings von einem sehr niedrigen Niveau im Vorjahresquartal. (mki)
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