Die weltweite Goldnachfrage lag im ersten Quartal 2021 mit 815,7 Tonnen auf dem Niveau des Vorquartals. Im Jahresvergleich bedeutete das allerdings einen deutlichen Rückgang von 23%. Das geht aus dem jüngsten Bericht zur Entwicklung der Goldnachfrage des World Gold Councils hervor.
Einbruch bei Gold-ETFs
Größter Treiber des Rückgangs waren goldbesicherte ETFs. Sie verbuchten im ersten Quartal Abflüsse aus in Höhe von 177,9 Tonnen Gold. Ganz anders sah es bei der Nachfrage nach physischem Gold aus. Goldkäufe in Form von Barren und Münzen legten im Jahresvergleich um 36% auf 339,5 Tonnen zu. Das World Gold Council erklärt das unter anderem durch eine preisgetriebene „Schnäppchenjagd“ und weit verbreiteten Sorgen über einen wachsenden Inflationsdruck. Noch stärker legte die Nachfrage der Verbraucher nach Goldschmuck zu. Im Vergleich zum Vorjahr stand hier zum Jahresauftakt ein Plus von 52% auf 477,4 Tonnen zu Buche.
Stärkere Nachfrage durch Zentralbanken und Industrie
Auch die Zentralbanken tätigten im ersten Quartal 2021 erneut hohe Nettokäufe. So stiegen die weltweiten offiziellen Goldreserven um 95,5 Tonnen. Das waren zwar 23% weniger als im Vorjahr, aber 20% mehr als im Vorquartal. Die Nachfrage nach Gold zur Verwendung in der Technologiebranche stieg im ersten Quartal um 11% gegenüber dem Vorjahresquartal, da sich das Verbrauchervertrauen weiter erholte. Die Technologienachfrage von 81,1 Tonnen lag letztlich knapp über dem Quartalsdurchschnitt der letzten fünf Jahre von 80,9 Tonnen.
Optimistischer Ausblick
„Während sich die weltweite Erholung fortsetzt, haben die Volkswirtschaften damit begonnen, vorsichtig wieder zu öffnen. Dies führte zu einer ermutigenden Rückkehr des Verbrauchervertrauens im ersten Quartal, was sich in dem steilen Anstieg der Goldschmucknachfrage verdeutlicht“, kommenitert Louise Street, Senior Markets Analyst beim World Gold Council, die jüngste Entwicklung der Goldnachfrage. Mit Blick auf den Rest des Jahres bleibe Street optimistisch für den Goldmarkt, da die Haupttreiber weiterhin gut unterstützt würden. (mh)
Der vollständige Bericht „Gold Demand Trends Q1 2021“ kann hier eingesehen werden.
Bild: © robert – stock.adobe.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können