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14. Juni 2020
Grün ist Trumpf: In der bAV zählt Nachhaltigkeit

Grün ist Trumpf: In der bAV zählt Nachhaltigkeit

Vor allem in Krisenzeiten gilt es, Trends im Blick zu haben. Einer davon ist Nachhaltigkeit, gerade auch in der Altersvorsorge. Die Zielgruppe ist groß und bietet viel Vertriebspotenzial. Vermittler tun daher gut daran, im Beratungsgespräch die grüne Trumpfkarte zu ziehen.

Ein Gastbeitrag von Dr. Henriette Meissner, Geschäftsführerin, und Per Protoschill, Prokurist der Stuttgarter Vorsorge-Management GmbH

Covid-19 und die damit verbundene Pandemie mit ihren Auswirkungen auf das wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Leben ist zu Recht in den Medien vorherrschend. Doch gerade in Krisenzeiten dürfen Vermittler wichtige Zukunftstrends nicht aus den Augen verlieren.

Für die Altersvorsorge ist das der Megatrend Nachhaltigkeit. Diese „grüne Trumpfkarte“ ist nach wie vor im Spiel! Bereits zu Jahresbeginn, vor dem Ausbruch der Pandemie, waren die Weichen für nachhaltige Produkte gestellt und die Karten gemischt. Und wer sich bereits jetzt damit beschäftigt, hat den „Joker“ in der Hand, wenn 2021 Nachhaltigkeit in der Beratung zur Pflicht wird.

 

 In der bAV zählt Nachhaltigkeit

 

Nachhaltigkeit wird meistens anhand der sogenannten ESG-Kriterien beschrieben. ESG steht für Environment, Social, Governance. Gerade die (betriebliche) Altersversorgung spielt mit Blick auf diese Kriterien eine wichtige Rolle. Denn Versicherer und Einrichtungen der bAV sind wichtige Akteure, wenn es um eine nachhaltige Ausrichtung der für die Altersversorgung vorgesehenen Kapitalanlagen geht. Aber auch, wenn es um das Erreichen möglichst vieler Menschen geht.

Modetrend oder Megatrend?

Modetrends sind kurzfristig und daher auch selten nachhaltig. Zu schnell ändert sich die Richtung und Neues ist wieder angesagt. Megatrends hingegen sind auf Dauer angelegt, verbunden mit langfristigen Wandlungsprozessen enormer Ausmaße und Auswirkungen in allen gesellschaftlichen Bereichen, der Ökonomie, im Konsum, im Wertewandel, im Zusammenleben der Menschen, in den Medien und in den politischen Systemen.

Alles spricht dafür: Nachhaltigkeit ist ein Megatrend. Doch ist mit dem Thema auch eine lohnenswerte Zielgruppe verbunden? Die Antwort ist schnell klar: Die Zielgruppe ist riesengroß. Und diese Zielgruppe der Verbraucher umfasst zum Beispiel die sogenannten LOHAS. Damit sind Personen gemeint, deren Konsum und Lebensstil auf Gesundheit und Nachhaltigkeit ausgerichtet sind (Lifestyles Of Health And Sustainability). Verschiedene Studien kommen zu dem Ergebnis, dass über 30 Millionen Bundesbürger offen für die Themen Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung, Gesundheit und Ernährung sind. Das zieht sich durch alle Altersgruppen. Die Beratung dieser Kundengruppen erfordert natürlich eine gewisse Vorbereitung. Das beginnt schon damit, geeignete Kunden im eigenen Bestand zu identifizieren. Mit ein paar Fragen kann das auch ganz einfach gelingen und Vermittler können die „grüne Trumpfkarte“ in jedem Beratungsgespräch ausspielen.

Tipp: Mit diesen Fragen „Nachhaltigkeits-Kunden“ erkennen
  • Ist für Sie bei Anschaffungen die Nachhaltigkeit von Produkten (Umweltverträglichkeit, Langlebigkeit etc.) ganz besonders von Bedeutung?
  • Achten Sie persönlich sehr auf Ihre Gesundheit?
  • Kaufen Sie – wenn möglich – Produkte, die aus fairem Handel stammen?
  • Sind Sie in Vereinen oder anderweitig sozial engagiert?
  • Achten Sie beim Kauf von Lebensmitteln auf ökologische Produkte, auf Fleisch aus artgerechter Tierhaltung oder Produkte aus Ihrer Region?
  • Verwenden Sie bevorzugt umweltschonende Haushaltsreiniger und Waschmittel?
  • Haben Sie bereits über ein Auto mit Hybrid- oder Elektroantrieb nachgedacht?
  • Legen Sie gelegentlich einen „Veggie-Day“ ein?
Nachhaltigkeit in der Betriebsrente

Doch nicht nur Arbeitnehmer sind als Zielgruppe mit im Spiel. Auch viele Unternehmen sind offen für Nachhaltigkeit und nachhaltige Betriebsrenten. Oft hilft ein kurzer Blick auf die Website eines Unternehmens, um Anknüpfungspunkte zu finden. Nahezu alle Unternehmen und Branchen sind damit beschäftigt, ihr eigenes wirtschaftliches Handeln auf Aspekte der Nachhaltigkeit zu prüfen und das auch zu zeigen. Und was ist nachhaltiger und sozialer als eine betriebliche Altersversorgung für die Beschäftigten? Und wie geht noch mehr Nachhaltigkeit? Wenn die Betriebsrente selbst auch noch „grün“ ist, zum Beispiel durch das Produkt GrüneRente der Stuttgarter mit einem Zertifikat für jeden Beschäftigten und die jährliche Prüfung der Kapitalanlagen durch die unabhängigen Experten von INAF, dem Institut für nachhaltiges, ethisches Finanzwesen e.V.

Die Frage der Performance

Und wie sieht es bei nachhaltigen Produkten wie der GrüneRente-Direktversicherung mit der Performance aus? Dass eine nachhaltige bAV nicht nur unter ethischen, sondern auch unter finanziellen Gesichtspunkten generell lohnenswert ist, belegen Performance-Vergleiche zwischen „nachhaltigen“ und „konventionellen“ Kapitalanlagen. Studienergebnisse zeigen: Auch hier bleibt „grün“ eine Trumpfkarte. Denn wirtschafts- und finanzmathematische Vergleichsansätze kommen bei nachhaltigen Anlagen oftmals zu besseren Ergebnissen als bei konventionellen.

Damit liegen alle Karten offen auf dem Tisch. Und es ist ein Spiel, bei dem alle gewinnen: die Beschäftigten mit einer Sozialleistung in Form einer nachhaltig finanzierten Betriebsrente. Und die Unternehmen. Sie zeigen soziale und gesellschaftliche Verantwortung durch eine nachhaltige Betriebsrente und haben eine gute Ausgangsposition im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte.

Vermittler steigen mit Produkten wie der GrüneRente in den Zukunftsmarkt und Megatrend Nachhaltigkeit ein. 2021 sind sie dann ganz vorne mit dabei, wenn die Transparenz-Verordnung der EU zur Offenlegung von Nachhaltigkeitsrisiken für Finanzmarktteilnehmer und Finanzvermittler in Kraft tritt und Nachhaltigkeit in der Kundenberatung zur Pflicht wird.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 06/2020 und in unserem ePaper.

Die Krise als Chance für die bAV? – Mit diesem Thema befasst sich Dr. Henriette Meissner beim Auftakt-Webinar zum AssCompact Forum betriebliche Versorgung digital.

Weitere Informationenen unter asscompact.de/programm-bav.

Bild: © Monthira – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Per Protoschill
Dr. Henriette Meissner