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17. September 2022
Gut versichert? Entspannt in den Campingurlaub starten

Gut versichert? Entspannt in den Campingurlaub starten

Abenteuer trifft Zuhause – dieses Gefühl erleben Reisende, die mit dem Caravan oder Wohnmobil unterwegs sind. Das beeinflusst den Bedarf an speziellen Inhaltsversicherungen für den „Reise-Hausrat“. Den Trend, die Zielgruppen, die Rolle der Makler und die Absicherung erklärt die Ammerländer Versicherung.

Ein Artikel von Chris König, Produktmanager WoMobil-Versicherung bei der Ammerländer Versicherung VVaG

Die Nachfrage nach Reisemobilen und Caravans ist nach wie vor hoch. Für die ersten sechs Monate verzeichnet die Branche in diesem Jahr mit 55.202 Neuzulassungen das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte. Die Zahlen wären höher ausgefallen, doch Lieferkettenprobleme bereiten der Caravaning-Industrie seit über einem Jahr große Probleme.

Eine wachsende Zielgruppe

Aktuell begeistern sich neue Zielgruppen für das Camping, haben der Caravaning Industrie Verband (CIVD) und der Automobilclub ADAC übereinstimmend festgestellt. Das gelte besonders für „Millennials“, also Menschen im Alter von Mitte 20 bis Mitte 30. Dazu möchten unerfahrene Einsteiger die „Freiheit auf vier Rädern“ gerne ausprobieren, darunter häufig junge Familien. Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung kann sich jeder Vierte von uns vorstellen, in den nächsten fünf Jahren einen Caravaning-Urlaub zu machen. Das heißt nicht nur, dass die Nachfrage nach kompakten Einsteigermodellen wie Kastenwagen und Vans steigt. Diese machen laut CIVD inzwischen fast die Hälfte der Wohnmobil-Neuzulassungen aus. Auch die Dinge, die heutzutage mit auf Reisen gehen, sind andere und wertiger als früher. Somit steigt auch der (Beratungs-)Bedarf an einer Absicherung des eigenen „Reise-Hausrates“.

Mehr und teurer Reise-Hausrat

Egal wann, egal wohin – einfach alles schnell einpacken und los geht die Reise: Camping vereint Abenteuer und das Gefühl, seine eigenen vier Wände stets dabei zu haben. Doch auch wenn diese Urlaubsform für einfaches Leben in der Natur steht, möchten viele Camper auf den lieb gewonnenen Komfort nicht verzichten. Genauso wenig wie auf die Möglichkeit einer abwechslungsreichen, flexiblen Freizeitgestaltung. Fahrräder, Surfequipment, Kanu oder andere Sportgeräte: Manches Wohnmobil geht wie ein Anbieter für Sportreisen auf Tour. Mit an Bord sind auch Tablets für die Kinder, damit diese auf der Fahrt beschäftigt sind. Dazu oft noch die teure Kamera und das Laptop der Eltern. Schließlich lässt sich der Familienurlaub in Zeiten von Home-Office problemlos ein wenig ausdehnen.

All das bedeutet, dass sich die Camping-Ausrüstung inzwischen enorm weiterentwickelt hat und dass sie hochwertiger geworden ist. Diese Dinge steigern also den Wert des Fahrzeuginhaltes. So kann es passieren, dass unternehmungsfreudige Camper plötzlich mit einem mehrere Tausend Euro teuren Hausstand unterwegs sind. Eine Absicherung kann sich also lohnen. Allerdings kommen die meisten Policen, die mit den Stichworten „Reise“ oder „Hausrat“ in Verbindung gebracht werden, hier an ihre Grenzen.

Zwar werden Wohnwagen, Camper oder Reisemobil unterwegs zum mobilen Zuhause, die Hausratversicherung leistet aber kaum Schutz. Die Klausel „Diebstahl aus Kfz“ bietet allenfalls eine eingeschränkte Absicherung – Wertsachen sind ausgeschlossen – und gilt selten für Campingfahrzeuge. So wie auch die Außenversicherung, die nur innerhalb von festen Räumen, etwa Hotelzimmern, greift und häufig zeitlich begrenzt ist. Diese zahlt bei Überschwemmungen, Sturm oder Hagel nur, wenn sich der Schaden innerhalb von Gebäuden ereignet. Dazu sind die Entschädigungsgrenzen häufig gering.

Ähnlich sieht es bei der Reisegepäckversicherung aus. Sie gilt nur für klassisches Gepäck, das in Taschen oder Koffern auf dem Weg zwischen dem Urlaubs- und Heimatort dabei ist. Für die meisten Dinge im Wohnmobil oder den Aufenthalt auf dem Campingplatz wie zum Beispiel Sportgeräte nützt dieses Produkt also nichts. Häufig sind elektronische Geräte sogar ausgeschlossen oder mit geringen Entschädigungsgrenzen versehen.

Wie eine Inhaltsversicherung schützt

Die Ammerländer Versicherung hat den Bedarf erkannt und ihre Inhaltsversicherung „WoMobil-Versicherung“ auf diese Reiseform zugeschnitten. Campingmöbel schützt sie ebenso wie Bargeld und Wertsachen bis 3.500 Euro, elektronische Geräte wie auch Sportgeräte bis 7.500 Euro. All diese Lieblingsstücke sind auf der gesamten selbst genutzten Parzelle, im Winterlager und im neuen Tarif auch im dauerhaft abgestellten Zustand – Stichwort: Dauercamping – versichert. Von den bundesweiten 1,7 Millionen Campingfahrzeugen befinden sich laut dem Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr immerhin 210.000 auf Dauerstandplätzen.

Abgesichert ist der Reise-Hausrat inklusive der Wertgegenstände nicht nur im Falle von Unfall, Diebstahl oder Vandalismus, sondern sogar bei Elementarereignissen wie Überschwemmung oder Erdrutsch. Die Versicherungssumme liegt bei 20.000 Euro und der Schutz gilt weltweit ohne zeitliche Begrenzung.

Tipp: Reisende sollten darauf achten, dass die Höhe der Versicherungssumme zum tatsächlichen Inhalt des Fahrzeuges passt. Wer hochwertige Dinge mitnimmt, sollte diese auch entsprechend absichern.

Räder an Bord: Fahrradversicherung

Werden Räder in den Campingurlaub mitgenommen, kann es laut Bund der Versicherten sinnvoll sein, zusätzlich eine Fahrradversicherung mit einem 24-Stunden-Schutz abzuschließen. Denn bei einigen Versicherern ist das Rad nur gegen einfachen Diebstahl versichert, wenn es an einen festen Gegenstand wie Baum oder Fahrradständer angeschlossen wurde.

Das Fahrrad-Vollkasko-Produkt der Ammerländer Versicherung springt auch dann ein, wenn das Rad nicht an einen festen Gegenstand angeschlossen und entwendet wurde. Bis auf ein Zahlenschloss sind alle anderen Schlosstypen erlaubt. Auch Reparaturkosten werden abgefedert – zum Beispiel infolge eines Unfalls oder von Fall- oder Sturzschäden. Bei E-Bikes und Pedelecs sind Feuchtigkeits- und Elektronikschäden an Akku, Motor und Steuerungsgeräten mit abgedeckt.

Beratung ist Gold wert

Der Blick auf dieses Segment zeigt also, dass hier Bedarf ist. Für Anhänger dieser Reiseform ist fachlicher Rat daher Gold wert. Somit sind hier auch Makler und Vertriebspartner gefragt, die ihren Überblick und ihre Umsicht bei Beratung und Abschluss dieser speziellen Versicherung walten lassen. Denn nicht nur die Unterscheidung zur Hausratversicherung ist wichtig, sondern zum Beispiel, ob die Versicherungssumme passt. Das Segment bietet also eine Menge langfristiges Potenzial für Makler und Vertriebspartner.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 09/2022, S. 50 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Peter Atkins – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Chris König