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31. Oktober 2020
HALLESCHE: „Bestes Gesundheitssystem der Welt“

HALLESCHE: „Bestes Gesundheitssystem der Welt“

In einem Pressegespräch anlässlich der digitalen DKM 2020 betonte Wiltrud Pekarek von der HALLESCHEN die Bedeutung des dualen Gesundheitssystems in Coronazeiten. Entgegen anderer Behauptungen beteilige sich die PKV an den pandemiebedingten Mehrkosten. Zudem wusste sie von einigen Neuheiten im eigenen Haus zu berichten.

Deutschland werde gerade in Zeiten von Corona um sein Gesundheitssystem beneidet, stellte Wiltrud Pekarek, Vorständin der HALLESCHEN Krankenversicherung, in einem Pressegespräch auf der digitalen DKM 2020 fest. „Deutschland habe eines der besten Gesundheitssysteme der Welt, wenn nicht sogar das Beste“, fügte sie an.

PKV trägt ihren Teil zur Deckung der Pandemiekosten bei

Die Dualität von PKV und GKV sei in der Krise systemrelevant geworden. Die stabile Finanzierung, das hohe Qualitätsniveau, und das gute Zusammenspiel aller Akteure seien hierfür die Treiber, sagte sie gegenüber Journalisten. Zudem trage die PKV entgegen aller Vorwürfe an den pandemiebedingen Mehrkosten ihren Anteil. So würden sich die PKV-Versicherer an der Hygienepauschale und an allen Zusatzentgelten, die coronabedingt in den Krankenhäusern abgerechnet werden dürfen, beteiligen.

Eine abschließende Beurteilung, ob die Pandemie nun am Ende ein Mehr an Entlastung oder Mehr an Belastung bringen werde, konnte die Mathematikerin aber noch nicht abgeben. Der Grund: Im ersten Stillstand im März sanken die Leistungsausgaben, weil viele Menschen den Arztbesuch verschoben hatten, danach ging es wieder auf das normale Niveau zurück. Die Kosten für die Versicherten, die aufgrund von Covid-19 in stationärer oder gar Intensivbehandlung waren, sind zudem relativ hoch. Erst die letzten Wochen des Jahres werden demnach zeigen, wie die Bilanz ausfällt. Das gilt gleichfalls für das Neugeschäft. Bisher geht die HALLESCHE von einem Neugeschäft auf Vorjahresniveau aus, das finale Ergebnis bringt aber erst das Jahresendgeschäft.

Positionierung als Gesundheitspartner

Die Hallesche will sich auch in der Krise als Gesundheitspartner positionieren und für die Kunden mehr als nur eine Krankenversicherung sein. Pekarek betont dabei die Partnerschaft auf Augenhöhe mit ihren Kunden. Man orientiere sich im Handeln an den Bedürfnissen der Kunden und würde persönliche und digitale Möglichkeiten entlang der Kundenbedürfnisse designen. Die Managerin betont aber auch, dass man trotz der Offenheit für alles Neue, die Basis als Krankenversicherer nicht vergessen dürfe. Die Aufgabe sei es, dauerhaft guten Versicherungsschutz zu bieten. Alle Mehrwerte und alles andere verliere wieder seinen Wert, wenn der Schutz nicht bezahlbar bleibe.

Pekarek verweist dabei auf den hauseigenen K-Tarif, der zu den beitragsstabilen Tarifen am Markt gehört. Mit Blick in die Zukunft spricht sie von einer relativen Beitragsstabilität, denn aufgrund steigender Kosten und einer notwendigen Anpassung des Rechnungszinses werden wohl die Prämien über die Tarife hinweg im neuen Jahr um 5% steigen. Zweistellige Erhöhungen werde man in der ALH-Gruppe aber nicht sehen. Schon immer versuche man Spitzen zu limitieren und so Beitragsanpassungen für Kunden erträglich zu machen, so Pekarek.

Neuigkeiten und Schwerpunkte

Auf der DKM stellte die HALLESCHE ein neues Produkt für internationale Kunden vor. „Hi.Germany“ bietet Krankenversicherungsschutz für Personen, die beruflich nach Deutschland kommen. Um den besonderen Bedürfnissen der Zielgruppe gerecht zu werden, stellt die HALLESCHE Vermittlern und Kunden hierfür eine englischsprachige digitale Vorschlags- und Abschlussstrecke zur Verfügung.

Ein weiteres wichtiges Zukunftsfeld ist die betriebliche Krankenversicherung. „Wir sind stolz, Erfinder es bKV-Budgettarifs zu sein“, erwähnte Pekarek in dem Zusammenhang. Mitarbeiter suchen in diesem Modell selbst aus, wofür sie das Gesundheitsbudget, das sie von ihrem Arbeitgeber bekommen, einsetzen. Zudem hat die Hallesche im vergangenen Jahr ein Nachhaltigkeitstestat der Uni Bayreuth für das Produkt FEELFree erhalten. Die Uni bestätigt damit, dass das Konzept Unternehmen hilft, werteorientiert und nachhaltig gegenüber den Mitarbeitern zu handeln.

Einen Verpuffungseffekt in der bKV erwartet Pekarek in der Krise nicht. Optimistisch mache sie die Wertigkeit von Gesundheit und den Zeitgeist in den Unternehmen, ihre Mitarbeiter binden zu wollen. Zudem gebe es Branchen, denen es auch in Krisenzeiten gut gehe.

Absage an Spahns Pflegepläne

Auch auf die geplante Pflegereform ging Pekarek noch ein. Dem jüngst ins Spiel gebrachten Paradigmenwechsel in der Finanzierung der gesetzlichen Pflegeversicherung erteilte sie dabei eine Absage: „Eine Steuerfinanzierung der Pflege in Milliardenhöhe ohne Vorschlag zur Gegenfinanzierung ist keine gute Idee. Es lässt sich in anderen Ländern beobachten, was passiert, wenn die Pflege von Steuermitteln abhängig ist.“ Sie betonte den Wert der privaten Pflegevorsorge als Ergänzung zur gesetzlichen Grundabsicherung.

Mit Blick auf die ALH-Gruppe habe man eine Lösung gefunden und eine gemeinsame Antragsstrecke für die BU-Versicherung und die Pflegeversicherung gebaut. Das runde die Beratung ab und führe zu schnellen Prozessen für Vermittler und Kunden. (bh)

Bild: Firmensitz der HALLESCHE Krankenversicherung a.G. in Stuttgart, Quelle: HALLESCHE