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17. Oktober 2023
Hausbesitzer verlieren Interesse an Modernisierung
Hausbesitzer verlieren Interesse an Modernisierung

Hausbesitzer verlieren Interesse an Modernisierung

Bei privaten Wohneigentümern sinkt der Wille zur Modernisierung. Laut einer Umfrage plant nur etwa ein Drittel der Eigennutzer mit älteren Immobilien energetische Sanierungsmaßnahmen. Knapp 61% haben keine Modernisierungspläne. Die staatlichen Förderbedingungen halten die meisten für unzureichend.

Der Bauherren-Schutzbund (BSB) warnt vor einem abnehmendem Modernisierungswillen bei privaten Wohneigentümern. So hat eine repräsentative BSB-Umfrage ergeben, dass eine große Mehrheit der Eigentümer in absehbarer Zukunft wenig Interesse an einer Modernisierung hat. Nur etwa ein Drittel der Eigennutzer mit älteren Immobilien wollen energetische Modernisierungsmaßnahmen in Angriff nehmen.

61% der Eigentümer plant keine Modernisierung

Als alarmierend bezeichnet es der Bauherren-Schutzbund, dass knapp 61% der Befragten überhaupt keine Modernisierungspläne für ihre Immobilien haben. „Die aktuelle Stimmung in der Bevölkerung steht im klaren Widerspruch zu den Zielen der Bundesregierung, die Modernisierungsquote in Deutschland mindestens zu verdoppeln. Die Bereitschaft der Menschen, in ihre Wohnungen und Häuser zu investieren, ist auf einem Tiefpunkt angelangt. Das gefährdet nicht nur unsere Klimaziele, sondern auch die Zukunft unserer Immobilien“, erklärt BSB-Geschäftsführer Florian Becker.

 

Hausbesitzer verlieren Interesse an Modernisierung

 

Mehrheit hält staatliche Förderung für unzureichend

Die bestehenden staatlichen Förderprogramme für Modernisierungen erreichen die Wohneigentümer laut BSB nicht im gewünschten Maße. So empfinden 62% der Umfrageteilnehmer die staatlichen Förderbedingungen für Sanierungsmaßnahmen als unzureichend. Diese Einschätzung hat sich im Vergleich zu Januar 2022 um 18 Prozentpunkte verschlechtert. „Das Vertrauen der Verbraucher in die Regierung wurde durch kurzfristige Förderstopps und -kürzungen sowie die zähen Diskussionen um das Heizungsgesetz erschüttert. Es ist dringend erforderlich, einen Stimmungswandel herbeizuführen. Hierfür braucht es eine Politik, die für Planungssicherheit, bedarfsgerechte Lösungen und eine gute Kommunikation steht“, unterstreicht Becker.

 

Hausbesitzer verlieren Interesse an Modernisierung

 

Handwerkermangel als weiterer Hemmschuh

Ein weitere Hürde für Modernisierungsvorhaben bildet der Mangel an verfügbaren Bauunternehmen und Handwerkern. Über drei Viertel der Selbstnutzer sehen sich von diesem Mangel betroffen. Laut BSB verharrt diese Quote seit eineinhalb Jahren auf einem hohen Niveau. Vor allem in Städten und Ballungsgebieten stellt die fehlende Verfügbarkeit von Handwerkern nach wie vor ein akutes Problem dar und hemmt den Modernisierungswillen der Hauseigentümer erheblich. „Der derzeitige Rückgang von Aufträgen im Bausektor könnte zwar potenziell Kapazitäten freisetzen, allerdings nur, wenn dieser Rückgang nicht so drastisch ist, dass Bauunternehmen zur Kurzarbeit gezwungen werden“, so Becker. Dies würde jedoch auch stark von der Auftragslage im Neubausektor abhängen, die sich derzeit jedoch ebenfalls im Abschwung befinde. (tk)

Bild: © traveldia – stock.adobe.com

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Jan Lanc (392496) am 18. Oktober 2023 - 18:40

Kein Wunder, für die Allerwenigsten lohnt sich eine energetische Sanierung. Da ist die Politik am Zug eine ordentliche Förderung anzubieten.