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8. Mai 2025
HBC, Helmsauer und Co.: Kommt nun die Zeit kleinerer Konsolidierer?
HBC, Helmsauer und Co.: Kommt nun die Zeit kleinerer Konsolidierer?

HBC, Helmsauer und Co.: Kommt nun die Zeit kleinerer Konsolidierer?

Das bisherige Übernahmegeschehen 2025 gibt womöglich Ausblick auf ein dynamisches M&A-Jahr – und das trotz wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten. In Deutschland gab es bereits mindestens 20 Transaktionen, doch die größeren Konsolidierer waren eher weniger aktiv. Sind nun die kleineren Player dran?

Unternehmensübernahmen geschehen aktuell in einem schwierigen Umfeld – von Inflation bis US-Zöllen beeinflusst vieles derzeit den Markt, und das oft ins Negative.

Versicherungsvermittlungsbranche: Fels in der Brandung

Interessant, dass sich unter solchen Umständen die Versicherungsvermittlungsbranche besonders widerstandsfähig zeigt. Sie blieb nämlich laut den „Q1 2025 M&A Trends“ von MarshBerry für Investoren „strategisch attraktiv und bestätigte erneut ihren langfristigen Wert“. Der Quartalsbericht gibt ein Update zum europäischen Markt für Versicherungsvermittler, auch speziell für Deutschland. Er zeigt zudem überblicksartig die wichtigsten Transaktionen, Trends und Entwicklungen, die den M&A–Markt der Versicherungsvermittlungsbranche bestimmen, auf.

Kleinere Transaktionen liegen im Trend

Demnach verhielt sich der M&A-Markt im Finanzsektor insgesamt im letzten Quartal eher zurückhaltend, die Versicherungsvermittlung in Europa war allerdings bemerkenswert aktiv. Dies sei unter anderem der anhaltenden Nachfrage von Private–Equity–Gesellschaften (PE) zu verdanken, heißt es von MarshBerry. Die Versicherungsvermittlungsbranche hat planbare Einnahmemodelle, starke Kundenbeziehungen und skalierbare Geschäftsstrukturen, wodurch sie auch in unsicheren Zeiten attraktiv bleibe. Doch noch etwas fällt MarshBerry im aktuellen Bericht auf: eine Verschiebung des M&A–Markts in mehreren europäischen Ländern hin zu kleineren Transaktionen. Hier könnte sich eine sich verengende Deal–Pipeline andeuten.

„Ein weiteres dynamisches Jahr“

Bis zum 31.03.2025 hat MarshBerry insgesamt 121 bekanntgegebene Fusionen und Übernahmen gezählt, an denen europäische Versicherungsmakler beteiligt waren. Das niederländische Analysehaus nimmt jedoch an, dass die tatsächliche Zahl viel höher liegt, denn viele kleinere Transaktionen werden gar nicht veröffentlicht. Im ersten Quartal 2025 wurden zudem 58% der europäischen Deals von Private–Equity–Gesellschaften unterstützt. Dies sieht MarshBerry als ein deutliches Zeichen für deren anhaltenden Einfluss auf die Branche. Gesamtfazit des Berichts: „Das erste Quartal hat den Grundstein für ein weiteres dynamisches Jahr in der Branche gelegt.“

Übernahmegeschehen im deutschen Markt: Weniger geeignete Kandidaten

Und wie sieht es nun im deutschen Markt aus? Hierzulande wurden im ersten Quartal 2025 mehr als 20 Transaktionen verbucht. Aber: Die größeren Konsolidierer, z. B. GGW und MRH Trowe, zeigten nicht so eine hohe Aktivität wie noch im Vorjahr. Diese Beobachtung gilt sowohl für die Anzahl als auch den Umfang der Deals. Von den lokalen Konsolidierern lässt sich immer stärker vernehmen, dass das Angebot an geeigneten Übernahmekandidaten im mittleren Marktsegment rasch schrumpfe.

Ist die Stunde der kleineren Konsolidierer gekommen?

Es ist aber in diesem Zusammenhang auch festzuhalten, dass kleinere Plattformen wie HBC, Helmsauer Gruppe und Attikon zugleich an Bedeutung gewinnen. Viele von ihnen setzen auf die „Long-Tail-Konsolidierung“, also den gezielten Erwerb kleinerer, oft regional verwurzelter Maklerbetriebe. Für kleinere Maklerbetriebe bedeuten diese Plattformen oft auch eine Partnerschaft, die auf gemeinsamen Werten basiert. Darüber hinaus ist ihnen eine attraktive Bewertung wichtig. So scheinen die kleineren Player im Markt MarshBerry zufolge momentan besser auf die Bedürfnisse und Erwartungen verkaufswilliger Makler eingehen zu können, vor allem auch, weil größere Konsolidierer häufig einen stärker transaktionsgetriebenen Ansatz verfolgen. (lg)