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6. November 2019
Hotelinvestments: Droht schon bald der Absturz?

Hotelinvestments: Droht schon bald der Absturz?

Hotelimmobilien haben bei Investoren in den vergangenen Monaten und Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Eine aktuelle Studie sieht nun aber dunkle Wolken aufziehen. Alle Signale zeigen bei Hotelinvestments demnach aktuell nach unten.

Droht dem Boom von Hotelimmobilien ein jähes Ende? Mit dieser Frage hat sich das hospitalityInside INVESTMENT BAROMETER in diesem Jahr beschäftigt. Seit sechs Jahren fragen HospitalityInside und Union Investment mit dem INVESTMENT BAROMETER Brancheninsider zur eigenen Situation und den Branchen-Erwartungen für das kommende Halbjahr. Bei Hotelimmobilien zeigen in diesem Jahr alle Signale nach unten.

Indikatoren im Sinkflug

Insgesamt gibt der INVESTMENT BAROMETER Index 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 7,2% nach. Erstmals hat er die Marke von 3.500 Punkten unterschritten. Auch alle fünf Teil-Indikatoren sind gesunken. Drei davon sind sogar auf einen neuen Tiefststand gefallen. Am stärksten ist der Expectation Index gesunken. Hier lag das Minus bei 11,5%. Bei der Frage nach der aktuellen Marktsituation des eigenen Unternehmens (Business Index) ist der Rückgang mit 1,2% zum Vorjahr dagegen verhältnismäßig moderat.

Kräftiger Gegenwind

Mit –7,1% zum Vorjahr setzt sich im Development Index der Trend seit 2017 fort. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Operations Index für die Umsatz-Erwartungen der Branche, der um –9,4% nachgab. Die Werte bewegen sich wieder auf dem Niveau von 2013, was kein schlechtes Jahr gewesen sei. Allerdings befand sich die Branche damals im Aufwind, währen heute der Wind von vorne blase und die Ersten bereits die Segel raffen würden. Konsolidierung und Wachstum mit Augenmaß dürften laut hospitalityInside in den kommenden Jahren zur Richtschnur werden.

Selektive Strategien gefragt

Unterdessen drängen weiterhin neue Zimmer-Kapazitäten auf den Markt. Als Hauptgrund hierfür sehen 74% der Befragten den Investitionsdruck aus dem Kapitalmarkt. Die sinkende Attraktivität anderer Asset-Klassen trägt aus Sicht von 42% der befragten Hotelexperten ihren Teil zum weiterhin wachsenden Angebot bei. „Trotz der sich eintrübenden Stimmung ist die Nachfrage nach Hotel-Immobilien ungebrochen. Es bedarf einer besonderen und selektiven Strategie, um sich bereits heute vor möglichen zukünftigen Rückschlägen zu wappnen“, sagt Andreas Löcher, Leiter Investment Management Hospitality bei Union Investment.

Neue Konzepte zur Stabilisierung

Gefragt nach den Trends, die neue Einkünfte versprechen oder das Geschäft zumindest stabilisieren können, nennen 46% der Hotelexperten das Thema Mixed-Use, also Konzepte, die Hotel intelligent mit anderen Nutzungen kombiniert. Hotels mit Food & Beverage-Angeboten und Hotels mit einer guten Neighbourhood-Story könnten den Befragten zufolge ebenfalls zu den künftigen Gewinnern gehören (36%). Gleiches gilt für Häuser mit Co-Working- bzw. Co-Living-Komponenten (31%). (mh)

Bild: © Thomas Reimer – stock.adobe.com