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1. September 2021
Immobilienfinanzierer verzeichnen wachsendes Neugeschäft

Immobilienfinanzierer verzeichnen wachsendes Neugeschäft

Rund zwei Drittel der deutschen Immobilienfinanzierer verzeichnen ein wachsendes Neugeschäft. Zudem verharren die Margen auf hohem Niveau. Trotz guter Stimmung sind die Pandemiefolgen am Markt aber spürbar. Das zeigt das aktuelle BF.Quartalsbarometer.

Die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern ist im dritten Quartal 2021 erneut angestiegen und erreicht nun 1,61 Zähler (+2,63 Punkte). Damit hat sich der Wert fünf Quartale in Folge verbessert. Getrieben wird die Verbesserung unter anderem vom Neugeschäft. Fast zwei Drittel der Befragten (61,3%) geben an, dass das Neugeschäft wächst. Das entspricht einem Plus von 18 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorquartal.

Deutlich verbesserte Finanzierungsbedingungen

Zur Verbesserung des Wertes trägt unter anderem bei, dass nur noch etwa jeder achte Marktteilnehmer die Finanzierungsbedingungen als restriktiv einschätzt. Weiterhin wirkt sich dem BF.Quartalsbarometer zufolge positiv aus, dass der Anteil kleiner Finanzierungen von 30,0 auf 22,6% abgenommen hat. „Der erneute, leichte Anstieg des BF.Quartalsbarometers ist vor dem Hintergrund des massiven Einbruchs im März 2020 zu sehen. Seitdem erholt sich die Stimmung langsam Schritt für Schritt. Im Vergleich zum noch vom Lockdown geprägten ersten Halbjahr 2021 sind sowohl Sentiment als auch Marktaktivität mittlerweile deutlich gestiegen“, kommentiert Prof. Dr. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der IREBS und wissenschaftlicher Berater des BF.Quartalsbarometers, die Entwicklung.

Selektives Vorgehen der Finanzierer

Es werde wieder mehr finanziert und das Neugeschäft springe an. „Auch das bestehende Kreditbuch macht keine allzu großen Probleme. Das zeigt sich nicht zuletzt darin, dass die befürchtete NPL-Welle ausgeblieben ist“, so Prof. Dr. Sebastian. „Es ist dennoch unübersehbar, dass die Auswirkungen der Pandemie auf den Finanzierungsmarkt noch prägen“, schränkt Manuel Köppel, CFO der BF.direkt AG, allerdings ein. „Sie zeigen sich vor allem in einem nach wie vor selektiven Vorgehen der Finanzierer und in einer großen Zurückhaltung bei den Nutzungsarten Hotel und Non-Food-Einzelhandel.“

Margen bleiben auf hohem Niveau

Die Entwicklung der Margen ist auf den ersten Blick sehr erfreulich. Diese sind während der Pandemie um rund 40 Basispunkte gestiegen und verharren im dritten Quartal 2021 auf diesem hohen Niveau. Bei der Bestandsfinanzierung betragen die Margen aktuell 158,4, bei Projektentwicklungen 237 Basispunkte. „Wir beobachten vor allem bei der Finanzierung von Projektentwicklungen viel Bewegung. Auf der Suche nach Rendite fließt viel Kapital, auch aus dem Nichtbankensektor, in dieses Finanzierungssegment“, erläutert Manuel Köppel dazu. Ob die Stabilität der Margen längerfristig gehalten werden könne, müsse weiter beobachtet werden. (mh)

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