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Finanzen
2. Juli 2018
Immobilienfinanzierung: Stimmungsindex rutscht immer weiter ins Minus

Immobilienfinanzierung: Stimmungsindex rutscht immer weiter ins Minus

Der Deutscher Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) von JLL und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat erneut nachgegeben. Vor allem die Einschätzung der aktuellen Finanzierungssituation hat sich deutlich verschlechtert. Ein Teilindex ist sogar auf ein Rekordtief gefallen.

Der Abwärtstrend des Deutschen Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) hat sich im zweiten Quartal 2018 fortgesetzt. Mit einem Stand von minus 8,2 Punkten verzeichnet das Stimmungsbarometer einen Rückgang um 0,4 Punkte im Vergleich zum Vorquartal. Grund ist die zunehmend schlechtere Finanzierungssituation. Die befragten Experten schätzen sie gegenüber dem Vorquartal um 9,5 Punkte schlechter ein. Mit 0,6 Punkten lag der entsprechende Teilindex nur noch knapp über Null.

Gewerbliche Finanzierungen

Gegen den Trend zugelegt die Erwartungen für gewerbliche Immobilienfinanzierungen. Trotz eines Plus von 8,7 Punkten liegen sie mit minus 16,9 Punkten aber nach wie vor deutlich im negativen Bereich. „Dies kann durch die erwarteten Zinsentwicklungen im Euroraum erklärt werden, auch in Zusammenhang mit der nun feststehenden Reduzierung des Anleihekaufprogramms durch die Europäische Zentralbank zum Herbst und dessen möglicher, wenngleich noch nicht beschlossener, Beendigung zum Jahresende. Merkliche Zinssteigerungen wären allerdings selbst dann frühestens nach einer Leitzinserhöhung zu erwarten“, so Anke Herz, Team Leader Debt Advisory JLL Germany.

Büro und Wohnen

Kaum Änderungen im Vergleich zum Vorquartal gab es bei den Einschätzungen der Immobilienfinanzierungsmärkte für die Nutzungsarten Büro und Wohnen: Die entsprechenden Teilindikatoren gehen leicht zurück auf jeweils minus 2,7 Punkte. Einen neuen Tiefstand markierte derweil die Einschätzung von Einzelhandelsfinanzierungen auf jetzt -32,8 Punkte. Recht unbeeindruckt zeigen sich Logistikfinanzierungen: Mit einem Stand von 5,6 Punkten bewegt sich dieser Teilindikator auf ähnlichem Niveau wie im vergangenen Jahr.

Gemischte Stimmung auf den Refinanzierungsmärkten

Die Bewertungen der aktuellen Lage und der Erwartungen für die Entwicklung der Refinanzierungsmärkte durch die Experten fallen unterschiedlich aus, haben sich aber im Vergleich zum Vorquartal im Schnitt leicht verschlechtert. Auffällig sind die rückläufigen Einschätzungen in den vergangenen sechs Monaten bei Schuldverschreibungen, Mortgage Backed Securities und Immobilienaktien. Für die kommenden sechs Monate werden die Refinanzierungsinstrumente eher kritisch betrachtet und liegen in ihrer Bewertung deutlich hinter der aktuellen Refinanzierungslage zurück. Leicht optimistische Tendenzen sind bei Pfandbriefen und Immobilienaktien zu erkennen. (mh)