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31. Oktober 2019
Immobilienkauf: In diesen deutschen Städten zahlt sich das Pendeln aus

Immobilienkauf: In diesen deutschen Städten zahlt sich das Pendeln aus

Innenlage oder günstigere Außenlage? Vor dieser Frage stehen Immobilienkäufer in den meisten deutschen Metropolen. Eine Modellrechnung des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) für die Postbank zeigt nun, ob und wie lange sich Pendeln für Immobilienkäufer in den deutschen Metropolen lohnt.

Vier von zehn berufstätigen Deutschen fahren zur Arbeit in einen anderen Landkreis. In Großstädten sind viele Menschen wegen der hohen Wohnungspreise häufig sogar zum Pendeln gezwungen. Allerdings gibt es Pendeln nicht zum Nulltarif. Mit einer Modellrechnung hat das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) für die Postbank nun ermittelt, ob der Kostenvorteil des günstigeren Immobilienerwerbs im Umland die Pendelkosten übersteigt oder nicht.

Pendlerhauptstadt Frankfurt

Der Umzug ins Umland der sieben deutschen Metropolen lohnt sich der Analyse zufolge nicht überall in gleichem Maße. Allgemein sparen Käufer laut dem HWWI, wenn ihr Wohnort per Bahn gut an die Metropole angebunden ist. Das gelte insbesondere für Deutschlands Pendler-Hauptstadt: Frankfurt am Main. Fast zwei Drittel der Arbeitnehmer in der Bankenmetropole wohnen laut einer Studie der Bundesagentur für Arbeit außerhalb der City und damit so viele wie in keiner anderen deutschen Großstadt. Dem HWWI ist das eine logisches Verhalten. In gleich sieben Städten im Frankfurter Speckgürtel können Pendler laut der Modellrechnung des Instituts mindestens 40 Jahre lang Geld sparen.

Beste Bedingungen für Pendler

Spitzenreiter im Speckgürtel-Vergleich um die deutschen Big Seven ist denn auch Langen im Landkreis Offenbach. Der Kaufpreisvorteil gegenüber Frankfurt ist bei Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für den Arbeitsweg erst nach mehr als 60 Jahren aufgebraucht. Bei täglicher Fahrt mit dem Auto reduziert sich diese Zeitspanne allerdings auf 22,5 Jahre. Auch in Dreieich im Landkreis Offenbach und in der kreisfreien Stadt Offenbach am Main sparen Käufer trotz Pendelns mehr als ein halbes Jahrhundert lang. Ähnlich günstig ist die Lage für Pendler aus Neuss und Erkrath rund um Düsseldorf sowie für Beschäftigte, die von Dachau nach München pendeln.

Pendeln in München, Stadtlage in Stuttgart

Auch in Deutschlands teuerster Stadt München neigen besonders viele Kaufinteressierte dazu, die Wohnungssuche auf Regionen jenseits der Stadtgrenze auszuweiten. Wer den Umzug ins Umland erwägt, kann laut HWWI auch hier durchaus lohnende Investments entdecken. Die Anbindung an die bayerische Landeshauptstadt sei vielerorts gut und der Preisvorteil relativ groß, sodass Käufer häufig trotz Pendelns auch auf lange Sicht Geld sparen können. Top-Pendler-Städte mit Kaufpreisvorteilen, die mehr als 40 Jahre lang Bestand haben, sind Dachau, Puchheim und Taufkirchen (Vils). Im Stuttgarter Umland findet sich dagegen keine Stadt, in der die Kaufpreisvorteile vier Jahrzehnte oder länger Bestand haben. Pendler zehren die Ersparnis nach maximal 30 Jahren auf. Wer sich selbst hinters Steuer setzt, verfährt das gesparte Geld spätestens nach 16 Jahren.

20-Minuten-Schallmauer

Unterm Strich zeigt sich laut dem HWWI in allen Städten, dass Pendler nur langfristig profitieren, wenn die Strecke in weniger als 20 Minuten zu bewältigen ist. Besonders deutlich werde das am Beispiel Berlins. Nur sieben der 33 untersuchten Städte im Berliner Speckgürtel punkten mit Bus- und Bahnzeiten von unter 30 Minuten pro Strecke. Lediglich aus Teltow schaffen es Pendler in unter 20 Minuten in die City. Der Faktor Zeit ist für die Berechnung der Pendelkosten aber eine entscheidende Größe. Wie lange es braucht, bis die Pendelkosten im konkreten Fall wieder hereingeholt sind, können Interessenten auch mithilfe eines neuen Pendelkostenrechners der Postbank ermitteln. (mh)

Bild: © Petair – stock.adobe.com