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6. Februar 2024
Industrieversicherung: Prämien steigen zum 25. Mal in Folge
Underconstruction in real estate business with sun rise background

Industrieversicherung: Prämien steigen zum 25. Mal in Folge

Die Prämien für Industrieversicherungen sind im vierten Quartal 2023 weltweit um 2% geklettert. Zwar bleiben die Preise damit relativ stabil – sie steigen allerdings im 25. Quartal in Folge an. Das zeigen Zahlen des internationalen Versicherungsmaklers Marsh.

Die weltweiten Preise für Industrieversicherungen sind im finalen Quartal 2023 um 2% gestiegen. Die relativ konstante Entwicklung folgt einem Anstieg von 3% im dritten Quartal. Das geht aus den Zahlen des Global Insurance Market Index Q4/2023 des internationalen Industrieversicherungsmaklers Marsh hervor. Der Index beleuchtet die Prämienentwicklung weltweit sowie in einzelnen Versicherungsmärkten.

Preisanstieg schwächt sich ab

Das vierte Quartal ist das 25. in Folge, in dem Prämien in der Industrieversicherung ansteigen. Damit setzt sich der längste Aufwärtstrend seit Beginn des Index im Jahr 2012 fort, so Marsh. Doch die Zeichen stehen auf Entspannung. In den Jahren 2020 bis 2022 bewegten sich die Preissteigerungen oft im zweistelligen Bereich – im vierten Quartal 2020 hatte der Index weltweit Prämienaufschläge von 22% gemeldet.

Laut Marsh ist die Entwicklung im vierten Quartal 2023 – wie bereits in den beiden Vorquartalen – vor allem auf den anhaltend sinkenden Trend in den Financial Lines sowie den leichten Rückgang im Bereich Cyber zurückzuführen. Auch moderate Erhöhungen für Sachrisiken haben zu den Ergebnissen beigetragen.

Naturereignisse treiben Prämien der europäischen Sachversicherer nach oben

In Europa stiegen die Preise gegenüber dem Vorquartal um 4% und damit etwas über den weltweiten Durchschnitt. In der Sachversicherung gingen die Prämien im europäischen Markt im Durchschnitt um 7% nach oben – das habe laut den Analysen vor allem mit jüngsten Naturereignissen wie beispielsweise den Erdbeben in der Türkei, Überschwemmungen in Deutschland und Griechenland sowie Hagelereignissen in Italien zu tun. In der Sparte Haftpflicht stiegen die Preise um 6% (Vorquartal: 5%).

Preise in den Financial- und Professional-Lines-Versicherungen in Europa sanken in Q4 um 7%. Auch in der Sparte Cyber war ein Prämienrückgang von 5% im Vergleich zum Vorquartal zu beobachten. Die Rückgänge haben unter anderem mit dem verstärkten Wettbewerb im Markt zu tun.

Inflation und hohe Schadenkosten machen Versicherern weiterhin Sorgen

In Erneuerungsgesprächen haben sich Versicherer in den meisten Regionen weiterhin besorgt über die Auswirkungen der Inflation auf Sachwerte und Schadenkosten gezeigt, so der Bericht.

„In einer Zeit großer weltwirtschaftlicher Unsicherheit werden Kunden stabilere Versicherungspreise – insbesondere für Sachrisiken – und den verstärkten Wettbewerb der Versicherer um gut gemanagte Risiken begrüßen“, kommentiert Pat Donelly, President Marsh Specialty and Global Placement. (js)

Bild: © Golden House Images – stock.adobe.com