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13. März 2023
InsurTech launcht KI für die Schadenbearbeitung

InsurTech launcht KI für die Schadenbearbeitung

Die Sichtung von Dokumenten in der Schadenbearbeitung kostet Zeit und Geld. An diesem Punkt setzt das InsurTech DGTAL an. DGTAL hat nämlich eine Künstliche Intelligenz auf den Markt gebracht, die die Schadenbearbeitung vereinfachen soll. Erste Unternehmen wenden die Software bereits an.

Die Versicherungsbranche ist eine dokumentenintensive Branche. Eine Vielzahl an Dokumenten wie Urteile, Gutachten und Rechnungen beschäftigen bei der Schadenregulierung sowohl Rückversicherer, Versicherer als auch Vermittler. Das kostet Zeit und Geld, der Hebel für Effizienzsteigerungen mittels digitaler Anwendung ist entsprechend groß. Die neuesten Entwicklungen im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) wie GPT und ähnliche sogenannte Large Language Models (LLMs) bieten nun die Möglichkeit, riesige Mengen an Textinformationen sehr schnell zu verstehen und zu verarbeiten.

Software versteht den Kontext versicherungsbezogener Dokumente

An diesem Punkt nun setzt das InsurTech DGTAL mit seiner auf künstlicher Intelligenz basierenden Software namens Driller an. Die Software von DGTAL kann den Kontext versicherungsbezogener Dokumente lesen und verstehen – fast wie ein Mensch, verspricht das InsurTech. Mithilfe von maschinellem Lernen wurde die Software bereits mit Millionen von Dokumenten trainiert. Und auf diese Weise entstand eine semantische Datenbank für Versicherungen, die die Grundlage für die Suchmaschine von DGTAL bildet. Die Datenbank ist als LLM konzipiert und übersetzt menschliche Sprache mittels Software in einen Algorithmus. Dazu erklärt Arndt Gossmann, CEO von DGTAL: „KI wird das grundsätzliche Konzept der Versicherung nicht verändern, aber sie wird die Betriebsmodelle des Ökosystems drastisch prägen. Nicht nur wird sie LLMs für Suchmaschinen, für analytische Zwecke oder für Vorhersagen über ganze Portfolios hinweg nutzbar machen. Vielmehr wird sie uns auch in die Lage versetzen, die Bearbeitung des Schadenfalls selbst zu überdenken und mehr Automatisierung ermöglichen.“

KI leistet in den Sparten Sach und Kranken gute Ergebnisse

Konkret könne die neue Software innerhalb von Sekunden ein 50 Seiten langes Gerichtsurteil zusammenfassen, Relevanz und Umfang eines offenen Anspruchs bewerten, Prioritäten festlegen und mit einer Regulierungsempfehlung an den Schadenbearbeiter weiterleiten, heißt es gegenüber AssCompact. Laut Gossmann leistet Driller in den Sparten Sach (insbesondere Kfz) und Kranken bereits gute Ergebnisse. In der Praxis wird laut Gossmann die neue KI bereits von einem Versicherer und einem Managing General Agent (MGA) angewendet. Weitere Vertragsanbahnungen laufen. (as)

Bild: © Lee – stock.adobe.com