Die Erholung am Immobilienmarkt hält auch im zweiten Quartal 2024 an. Gegenüber dem Vorjahr bewegt sich die Nachfrage weiterhin auf deutlich höherem Niveau. Laut dem Vermittler privater Baufinanzierungen Interhyp lässt sich dies auch bei den Immobilienpreisen beobachten. Und auch andere Finanzierungskennzahlen würden sich stabilisieren.
So lag der durchschnittliche Kaufpreis für eine Immobilie zum Bau oder Kauf inklusive Nebenkosten in Deutschland im ersten Quartal 2024 bei 456.000 Euro – mit einem Plus von 1,6% also leicht über dem Vorquartal. Somit setzt sich der Aufwärtstrend bei den Kaufpreisen fort.
Preise in größeren Städten ziehen an
Wie sich am Interhyp-Immobilienindex ablesen lässt, sind die Immobilienpreise in den größeren Städten im zweiten Quartal 2024 gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres durchweg gestiegen. Während die Preise in Hamburg um 0,3% oder in Leipzig um 0,6% und somit moderat zugelegt haben, wiesen Berlin (+1,3%), Stuttgart (1,5%), München (1,9%), Köln (+2,1%) oder Frankfurt (+2,2%) deutlichere Anstiege auf.
Dies gilt laut Interhyp für alle Segmente: So haben die Preise sowohl von Bestandsimmobilien, die vor 1990 gebaut wurden, als auch neueren Objekten (Baujahr nach 2010) gegenüber dem Vorquartal um 1,2% angezogen. Bei Wohnungen fällt das Preiswachstum mit 1,6% noch etwas höher aus als bei Häusern (+1%).
Experten-Empfehlung: Besser nicht auf wieder sinkende Preise spekulieren
„Die Tendenz, die wir zum Jahresanfang bei den Immobilienpreisen gesehen haben, hat sich inzwischen zu einem Trend entwickelt: Die Preise sind seit Jahresanfang konstant gestiegen“, erklärt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe. „Ich gehe davon aus, dass die Preise im weiteren Verlauf des Jahres weiter steigen werden, da die Nachfrage nach Immobilien hoch bleiben wird. Ich würde daher davon abraten, auf wieder fallende Preise zu spekulieren“, so Utecht weiter.
Günstiger Zeitraum für Immobilienkauf
Auch andere Finanzierungskennzahlen würden daraufhin weisen, dass sich der Immobilienmarkt zu erholen beginnt. Laut Interhyp hatte sich die durchschnittliche Zinsbindung oder anfängliche Tilgungsrate seit der Zinswende spürbar verringert, mittlerweile weisen beide Kennzahlen eine Stabilisierung auf. So beträgt die durchschnittliche Zinsbindung im Vergleich zum Vorquartal unverändert 11,8 Jahre, die durchschnittliche Tilgungsrate bleibt nahezu unverändert bei 2,3%. Utecht zufolge belege dies, dass die Leistbarkeit wieder zunimmt. Erst kürzlich hatte Interhyp die Ergebnisse der aktuellen Leistbarkeitsstudie vorgestellt, wonach die Bundesbürger die Chancen auf ein Eigenheim wieder höher einschätzen.
„Die Zinsen haben sich zwischen 3,5% und 4% eingependelt, die Immobilienpreise steigen zwar leicht, befinden sich aber immer noch deutlich unter ihren Höchstständen und es gibt ein großes Angebot an attraktiven Immobilien: Durch diese Faktoren ergibt sich ein sehr günstiges Fenster für den Immobilienkauf. Und ich kann nur jedem raten, der sich für einen Kauf interessiert, dieses Fenster auch zu nutzen.“ (tik)
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