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23. Februar 2024
Interhyp: Starke Belebung des Baufinanzierungsgeschäfts

Interhyp: Starke Belebung des Baufinanzierungsgeschäfts

Nach einem schwierigen Jahr 2023 für die Baufinanzierungsvermittler beobachtet Interhyp aktuell eine deutliche Belebung des Marktes. Der Januar 2024 sei der antragsstärkste Monat überhaupt bei Interhyp gewesen. Durch die erhöhte Nachfrage könnten die Immobilienpreise nach und nach wieder steigen.

2023 war für den Baufinanzierungsmarkt kein einfaches Jahr, da die Nachfrage deutlich eingebrochen ist. Nun nimmt sie wieder an Fahrt auf. So berichtete der Vermittler privater Baufinanzierungen Interhyp bei einem Pressegespräch von einem fulminanten Jahresauftakt. Demnach war der Januar 2024 der antragsstärkste Monat aller Zeiten im Privatkundengeschäft des Unternehmens. „Die Deutschen verdeutlichen gerade, dass der Traum vom Eigenheim ungebrochen groß ist“, erklärte Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe. Nach Angaben des Unternehmens sind die Zinsen für zehnjährige Darlehen seit Jahresende 2023 von 4,2% auf rund 3,5% gesunken. „Infolgedessen gehen viele Haushaltsrechnungen wieder auf und es lassen sich mehrere zehntausend Euro an Zinskosten sparen“, so Utecht weiter.

Erwartungen für 2024: „Realistische Vorzeichen für eine Erholung“

Interhyp rechnet damit, dass sich die Zinsen in nächster Zeit um das aktuelle Niveau bewegen werden, sofern die makroökonomischen Bedingungen stabil bleiben. Utecht sieht „realistische Vorzeichen für eine Erholung“, die Stimmung am Markt habe sich aktuell gedreht. Die Kombination aus gesunkenen Zinsen, einem großen Angebot an Immobilien, Verhandlungsmöglichkeiten bei Kaufpreisen, generell niedrigeren Immobilienpreisen und zugleich hohen Mieten mache die Lage für Kaufinteressierte so attraktiv wie lange nicht mehr.

Wachsende Nachfrage könnte Immobilienpreise wieder steigen lassen

Der Interhyp-Immobilienindex zeigte im Januar 2024 erstmals seit einigen Monaten wieder leicht steigende Preise mit einem Plus von 0,5%, allerdings mit deutlichen regionalen Unterschieden. „Der Druck auf die Immobilienpreise könnte durch die erhöhte Nachfrage wieder zunehmen. Für Kaufinteressierte gibt es daher keinen Grund zu warten“, betont Utecht. Hinzu kommen die weiterhin steigenden Mieten und der anhaltende Wohnraummangel.

Schwächelndes Neubausegment

Besonders betroffen vom Nachfragerückgang war der Neubau. Dort ist die aktuelle Belebung Utecht zufolge auch noch nicht angekommen. Bei den Finanzierungsanträgen entfiel im ersten Quartal 2024 nur ein Anteil von 10% auf Neubauten. Im ersten Quartal 2021 war der Anteil noch doppelt so hoch. Besonders gefragt sind bei den Käufern derzeit Bestandsimmobilien, die zuletzt 90% der Finanzierungsanträge ausmachten. Hierbei stehen vor allem ältere Objekte hoch im Kurs. Zudem würden die Käufer laut Interhyp mehr Abstriche machen, was Größe oder Lage angeht.

Baufinanzierungsvermittler mussten 2023 ordentlich Federn lassen

Bei dem Pressegespräch wurden auch Geschäftszahlen für 2023 präsentiert. Der Baufinanzierungsmarkt ist laut Interhyp im vergangenen Jahr um fast 40% geschrumpft. Dies hatte auch Auswirkungen auf das Geschäft der Unternehmensgruppe. „Nach dem großen Einbruch im Baufinanzierungsmarkt durch die Zinswende in der zweiten Hälfte 2022 haben wir 2023 ein Jahr der Stabilisierung auf niedrigem Niveau erlebt“, erklärt Stefan Hillbrand, CFO der Interhyp Gruppe. „Anders als 2022, als wir im ersten Halbjahr viele Vorzieheffekte gesehen haben und das Geschäft entsprechend gut lief, war 2023 kein Jahr in zwei Hälften“, so Hillbrand weiter.

Das Abschlussvolumen der Interhyp Gruppe ist 2023 auf 17,2 Mrd. Euro gesunken. Im Vorjahr lag es bei 29,0 Mrd. Euro. Das Unternehmen erwirtschaftete 2023 einen Rohertrag von 141 Mio. Euro gegenüber 243 Mio. Euro im Jahr 2022. Das operative Vorsteuerergebnis ist auf –29 Mio. Euro gefallen. Im Jahr davor hatte die Interhyp Gruppe noch ein operatives Vorsteuerergebnis von 61 Mio. Euro erzielen können. (tik)

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