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18. September 2015
Investmentprofis kritisieren Zinsentscheidung der Fed mehrheitlich

Investmentprofis kritisieren Zinsentscheidung der Fed mehrheitlich

Die US-Notenbank (Fed) hat die Leitzinsen noch einmal unverändert auf dem historisch niedrigen Niveau belassen. Bei Investmentexperten sorgt das mehrheitlich für Unverständnis. Nur einer von drei Professionsals hält die Entscheidung für richtig. Knapp die Hälfte geht nun davon aus, dass die Fed erst 2016 an der Zinsschraube drehen wird.

Mit Spannung wurde die jüngste Entscheidung der Fed am Donnerstagabend erwartet. Jetzt steht fest: Der Leitzins wird vorerst nicht erhöht. Die überwiegende Mehrheit der Investment Professionals in Deutschland (70%) hält dieses Vorgehen für falsch – dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen DVFA Freitagsfrage. Demnach sind 42% der Meinung, die Anhebung der Leitzinsen in den USA hätte nun erfolgen sollen. 28% sind sogar der Ansicht, die Zinsen hätten bereits zu einem früheren Zeitpunkt steigen sollen. Knapp ein Drittel der Befragten schätzt die gestrige Entscheidung der Fed als richtig ein.

Leitzins Ende 2016 noch unter 1%

Im Hinblick auf die Frage, wann die amerikanische Zentralbank den Schritt hin zu höheren Zinsen gehen wird, sind die Meinungen geteilt: Etwas mehr als die Hälfte der Investment Professionals erwartet dies noch im laufenden Jahr. Knapp die Hälfte geht davon aus, dass die Fed noch länger abwarten wird. Entsprechend schätzen fast zwei Drittel der Befragten, dass der US-Leitzins Ende 2016 noch unter 1% liegen wird. Ein Drittel erwartet einen Zinssatz zwischen 1,0 und 2,0%. Einen höheren Zinssatz halten die Experten für unwahrscheinlich.

Diskussion wird anhalten

Generell sind die deutschen Investment Professionals der Meinung, die Fed solle stärker datenorientiert agieren (73%). Nur weniger als ein Drittel ist der Ansicht, die Zentralbank solle stärker marktorientiert vorgehen. „Die Diskussion an den Märkten um die nächste Zins-Entscheidung der Fed wird nun weiter anhalten“, erläutert Ralf Frank, Generalsekretär der DVFA e.V. „Wichtig wird sein, dass die Fed in ihrer Kommunikation glaubhaft bleibt, um das Vertrauen der Marktteilnehmer nicht zu verspielen“, so Frank. (mh)