Niemand kann gegen die Vermittlung von Finanz- und Versicherungswissen in den Schulen sein. Allerdings sei auch gleich anfangs kritisch hinterfragt, ob nun wirklich alle Verbraucher zu Finanzfachleuten ausgebildet werden müssen. Stellt sich doch zudem die Frage, warum nicht auch die Themen Ernährung, Gesundheit oder auch der Umgang mit privaten Daten in den Stundenplan einziehen müssten.
Nichtsdestotrotz steht die Förderung der finanziellen Allgemeinbildung auf der Agenda der Europäischen Union wie auch nationaler Organisationen. Gleichzeitig engagieren sich Verbände und Unternehmen der Finanz-und Versicherungswirtschaft und entwickeln Schulungsangebote und –materialien für Lehrer und Schüler.
Erziehung zu selbstbewussten Verbrauchern
Auch der Bund der Versicherten (BdV) sieht nun Handlungsbedarf und will, dass die Themen rund um Finanz- und Versicherungsprodukte stärker in die Lehrpläne Einzug halten. Die Verbraucherschutzorganisation verspricht sich davon, dass sich die Schüler zu selbstbewussten Verbrauchern entwickeln, so dass diese erkennen, wenn ihre Interessen später in der Beratung und der Produktvermittlung nicht gewahrt werden.
Angebote der Versicherungsindustrie, die Schulen bei Bildungsfragen zu unterstützen, sieht der BdV allerdings kritisch. Er fürchtet, dass dies die Lehrinhalte zugunsten der Unternehmen beeinflussen könnte. Allerdings sollten auch die Gegenspieler und Kritiker der Branche nicht an den Lehrinhalten beteiligt werden, um eine neutrale Gestaltung nicht zu gefährden. Zudem will der Verband Plattformen für Jugendliche, auf denen sich entsprechende Angebote zur Versicherungs- und Finanzbildung finden. (bh)
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